und der Einsicht besaß, welche die Fräulein un- ter ihrem Geschlechte so sehr erhob.
Um den Befehlen u. s. w.
Th. VII. S. 808. L. 27. nach den Worten: seinen Abschied zu geben.
Sie hatte es auf eine ungemeine Art in ihrer Gewalt, ihre Gedanken mit aller Annehmlich- keit zu sagen, deren sie fähig waren. Selbst die Hand, die sie schrieb, war schön, gleich und geschwind; die Züge der Buchstaben nett und frei, (so sehr über alle gewungne Künstelei, wie ihr Gemüth) und sie wußte in der Recht- schreibung, ja gar in den Unterscheidungs-Zei- chen eine solche Genauigkeit zu beobachten, daß sie sich auch dadurch von den meisten Personen ihres Geschlechts unterschied, und keine von de- nen, die hierin am sorgfältigsten waren, sie zu übertreffen vermochte.
Jhre Aufrichtigkeit, einen u. s. w.
Th. VII. S. 809. streiche den ersten Ab- schnitt weg, und lies nach dem Ende des zweiten, L. 22. nach den Worten: Klugheit bestehen könne:
Wenn sie irgend eines Jrthums, oder Ver- sehens überführet wurde, so war niemand so bereit und so aufrichtig, seinen Fehler zu geste- hen, als sie, es mochte auch ihrem ersten Urthei- le und Einsicht noch so nachtheilig scheinen. "Es "wäre beinahe ein so grosses Verdienst, pfleg-
"te
und der Einſicht beſaß, welche die Fraͤulein un- ter ihrem Geſchlechte ſo ſehr erhob.
Um den Befehlen u. ſ. w.
Th. VII. S. 808. L. 27. nach den Worten: ſeinen Abſchied zu geben.
Sie hatte es auf eine ungemeine Art in ihrer Gewalt, ihre Gedanken mit aller Annehmlich- keit zu ſagen, deren ſie faͤhig waren. Selbſt die Hand, die ſie ſchrieb, war ſchoͤn, gleich und geſchwind; die Zuͤge der Buchſtaben nett und frei, (ſo ſehr uͤber alle gewungne Kuͤnſtelei, wie ihr Gemuͤth) und ſie wußte in der Recht- ſchreibung, ja gar in den Unterſcheidungs-Zei- chen eine ſolche Genauigkeit zu beobachten, daß ſie ſich auch dadurch von den meiſten Perſonen ihres Geſchlechts unterſchied, und keine von de- nen, die hierin am ſorgfaͤltigſten waren, ſie zu uͤbertreffen vermochte.
Jhre Aufrichtigkeit, einen u. ſ. w.
Th. VII. S. 809. ſtreiche den erſten Ab- ſchnitt weg, und lies nach dem Ende des zweiten, L. 22. nach den Worten: Klugheit beſtehen koͤnne:
Wenn ſie irgend eines Jrthums, oder Ver- ſehens uͤberfuͤhret wurde, ſo war niemand ſo bereit und ſo aufrichtig, ſeinen Fehler zu geſte- hen, als ſie, es mochte auch ihrem erſten Urthei- le und Einſicht noch ſo nachtheilig ſcheinen. „Es „waͤre beinahe ein ſo groſſes Verdienſt, pfleg-
„te
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und der Einſicht beſaß, welche die Fraͤulein un-
ter ihrem Geſchlechte ſo ſehr erhob.
Um den Befehlen u. ſ. w.
Th. VII. S. 808. L. 27. nach den Worten:
ſeinen Abſchied zu geben.
Sie hatte es auf eine ungemeine Art in ihrer
Gewalt, ihre Gedanken mit aller Annehmlich-
keit zu ſagen, deren ſie faͤhig waren. Selbſt
die Hand, die ſie ſchrieb, war ſchoͤn, gleich und
geſchwind; die Zuͤge der Buchſtaben nett und
frei, (ſo ſehr uͤber alle gewungne Kuͤnſtelei,
wie ihr Gemuͤth) und ſie wußte in der Recht-
ſchreibung, ja gar in den Unterſcheidungs-Zei-
chen eine ſolche Genauigkeit zu beobachten, daß
ſie ſich auch dadurch von den meiſten Perſonen
ihres Geſchlechts unterſchied, und keine von de-
nen, die hierin am ſorgfaͤltigſten waren, ſie zu
uͤbertreffen vermochte.
Jhre Aufrichtigkeit, einen u. ſ. w.
Th. VII. S. 809. ſtreiche den erſten Ab-
ſchnitt weg, und lies nach dem Ende
des zweiten, L. 22. nach den Worten:
Klugheit beſtehen koͤnne:
Wenn ſie irgend eines Jrthums, oder Ver-
ſehens uͤberfuͤhret wurde, ſo war niemand ſo
bereit und ſo aufrichtig, ſeinen Fehler zu geſte-
hen, als ſie, es mochte auch ihrem erſten Urthei-
le und Einſicht noch ſo nachtheilig ſcheinen. „Es
„waͤre beinahe ein ſo groſſes Verdienſt, pfleg-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/284>, abgerufen am 16.07.2024.
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