zu Jhren Diensten geschäftig gewesen wäre. Wie- wol ich habe Ursache, mir zu schmeicheln, daß so wol meine allzeit aufrichtige Liebe gegen Sie, als die Achtung, womit Sie mich jederzeit beeh- ret, Jhnen beides angenehm gemacht haben würde.
Wie wenig dachte ich, daß so viele Tage nö- thig wären, meine gut gemeinte Absicht zu er- reichen, wo an der einen Seite eine so heftige Liebe seyn sollte, und wo, wie ich völlig über- zeuget bin, das erhabenste Verdienst, an der andern Seite noch ist!
Jch bin bei dem Herrn u. s. w.
Th. VII. S. 399. L. 17. lies statt des Ab- schnitts, der sich anhebt: Die Briefe des Herrn Brand, folgende Briefe.
Von Herrn Brand an Herrn Johann Walton Lieber Herr Walton.
Sonnabend Abends den 2. September.
Jch bin Jhnen für den artig stilisirten (und nett geschriebenen) Brief sehr verbun- den, welchen Sie an mich abgelassen, um dem Charackter der jüngern Fräulein Harlowe Gerechtigkeit zu verschaffen. Und doch muß ich Jhnen sagen, daß ich, vor Erhaltung desselben, bereits Ursache hatte, zu glauben, (und auch gewiß überzeugt zu seyn) daß wir alle ihr zu viel gethan hätten. Jch habe daher
den
zu Jhren Dienſten geſchaͤftig geweſen waͤre. Wie- wol ich habe Urſache, mir zu ſchmeicheln, daß ſo wol meine allzeit aufrichtige Liebe gegen Sie, als die Achtung, womit Sie mich jederzeit beeh- ret, Jhnen beides angenehm gemacht haben wuͤrde.
Wie wenig dachte ich, daß ſo viele Tage noͤ- thig waͤren, meine gut gemeinte Abſicht zu er- reichen, wo an der einen Seite eine ſo heftige Liebe ſeyn ſollte, und wo, wie ich voͤllig uͤber- zeuget bin, das erhabenſte Verdienſt, an der andern Seite noch iſt!
Jch bin bei dem Herrn u. ſ. w.
Th. VII. S. 399. L. 17. lies ſtatt des Ab- ſchnitts, der ſich anhebt: Die Briefe des Herrn Brand, folgende Briefe.
Von Herrn Brand an Herrn Johann Walton Lieber Herr Walton.
Sonnabend Abends den 2. September.
Jch bin Jhnen fuͤr den artig ſtiliſirten (und nett geſchriebenen) Brief ſehr verbun- den, welchen Sie an mich abgelaſſen, um dem Charackter der juͤngern Fraͤulein Harlowe Gerechtigkeit zu verſchaffen. Und doch muß ich Jhnen ſagen, daß ich, vor Erhaltung deſſelben, bereits Urſache hatte, zu glauben, (und auch gewiß uͤberzeugt zu ſeyn) daß wir alle ihr zu viel gethan haͤtten. Jch habe daher
den
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zu Jhren Dienſten geſchaͤftig geweſen waͤre. Wie-
wol ich habe Urſache, mir zu ſchmeicheln, daß
ſo wol meine allzeit aufrichtige Liebe gegen Sie,
als die Achtung, womit Sie mich jederzeit beeh-
ret, Jhnen beides angenehm gemacht haben
wuͤrde.
Wie wenig dachte ich, daß ſo viele Tage noͤ-
thig waͤren, meine gut gemeinte Abſicht zu er-
reichen, wo an der einen Seite eine ſo heftige
Liebe ſeyn ſollte, und wo, wie ich voͤllig uͤber-
zeuget bin, das erhabenſte Verdienſt, an der
andern Seite noch iſt!
Jch bin bei dem Herrn u. ſ. w.
Th. VII. S. 399. L. 17. lies ſtatt des Ab-
ſchnitts, der ſich anhebt: Die Briefe
des Herrn Brand, folgende Briefe.
Von
Herrn Brand an Herrn Johann Walton
Lieber Herr Walton.
Sonnabend Abends den 2. September.
Jch bin Jhnen fuͤr den artig ſtiliſirten
(und nett geſchriebenen) Brief ſehr verbun-
den, welchen Sie an mich abgelaſſen, um dem
Charackter der juͤngern Fraͤulein Harlowe
Gerechtigkeit zu verſchaffen. Und doch muß
ich Jhnen ſagen, daß ich, vor Erhaltung
deſſelben, bereits Urſache hatte, zu glauben,
(und auch gewiß uͤberzeugt zu ſeyn) daß wir
alle ihr zu viel gethan haͤtten. Jch habe daher
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/243>, abgerufen am 16.07.2024.
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