bin immer wider mich selbst. - - Es wird ein Tag kommen, bilde ich mir ein, da ich mich selbst darum hassen werde, wenn ich mich erin- nere, was ich diesen Augenblick zu thun vor- habe. Doch so lange muß ich warten. Wir müssen alle etwas thun, das wir hernach zu be- reuen haben.
Sie machte sich noch eine u. s. w.
Th. IV. S. 395. L. 3. nach den Worten: in ihren Jahren.
Doch in Warheit, ich weiß nichts, wovon sie nicht ausnehmend zutreffend spricht. So sehr, daß, wenn ich meine Vorurtheile gegen den Ehestand überwinden, und mich entschlies- sen könnte, auf dem tollen betretenen Wege mei- ner Vorfahren einherzugehen, ich der glücklich- ste von allen Menschen seyn würde. - - Und wenn ich es nicht kann, so bin ich vielleicht zehn- mal mehr zu bedauren, als sie.
Meinem Herzen, Belford, meinem Herzen ist nicht zu trauen. - -
Jch breche ab u. s. w.
Th. V. S. 9. L. 8. nach den Worten: Zärtlichkeit zu erregen.
Doch nie, glaube ich, ist in einer menschli- chen Seele eine so wahre, so zärtliche Beschei- denheit gewesen, als bei dieser Fräulein. Und dies hat mich allezeit sicher gemacht, und wird mich, Trotz der Rathschläge, welche ihr die
Fräu-
bin immer wider mich ſelbſt. ‒ ‒ Es wird ein Tag kommen, bilde ich mir ein, da ich mich ſelbſt darum haſſen werde, wenn ich mich erin- nere, was ich dieſen Augenblick zu thun vor- habe. Doch ſo lange muß ich warten. Wir muͤſſen alle etwas thun, das wir hernach zu be- reuen haben.
Sie machte ſich noch eine u. ſ. w.
Th. IV. S. 395. L. 3. nach den Worten: in ihren Jahren.
Doch in Warheit, ich weiß nichts, wovon ſie nicht ausnehmend zutreffend ſpricht. So ſehr, daß, wenn ich meine Vorurtheile gegen den Eheſtand uͤberwinden, und mich entſchlieſ- ſen koͤnnte, auf dem tollen betretenen Wege mei- ner Vorfahren einherzugehen, ich der gluͤcklich- ſte von allen Menſchen ſeyn wuͤrde. ‒ ‒ Und wenn ich es nicht kann, ſo bin ich vielleicht zehn- mal mehr zu bedauren, als ſie.
Meinem Herzen, Belford, meinem Herzen iſt nicht zu trauen. ‒ ‒
Jch breche ab u. ſ. w.
Th. V. S. 9. L. 8. nach den Worten: Zaͤrtlichkeit zu erregen.
Doch nie, glaube ich, iſt in einer menſchli- chen Seele eine ſo wahre, ſo zaͤrtliche Beſchei- denheit geweſen, als bei dieſer Fraͤulein. Und dies hat mich allezeit ſicher gemacht, und wird mich, Trotz der Rathſchlaͤge, welche ihr die
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bin immer wider mich ſelbſt. ‒ ‒ Es wird ein
Tag kommen, bilde ich mir ein, da ich mich
ſelbſt darum haſſen werde, wenn ich mich erin-
nere, was ich dieſen Augenblick zu thun vor-
habe. Doch ſo lange muß ich warten. Wir
muͤſſen alle etwas thun, das wir hernach zu be-
reuen haben.
Sie machte ſich noch eine u. ſ. w.
Th. IV. S. 395. L. 3. nach den Worten:
in ihren Jahren.
Doch in Warheit, ich weiß nichts, wovon
ſie nicht ausnehmend zutreffend ſpricht. So
ſehr, daß, wenn ich meine Vorurtheile gegen
den Eheſtand uͤberwinden, und mich entſchlieſ-
ſen koͤnnte, auf dem tollen betretenen Wege mei-
ner Vorfahren einherzugehen, ich der gluͤcklich-
ſte von allen Menſchen ſeyn wuͤrde. ‒ ‒ Und
wenn ich es nicht kann, ſo bin ich vielleicht zehn-
mal mehr zu bedauren, als ſie.
Meinem Herzen, Belford, meinem Herzen
iſt nicht zu trauen. ‒ ‒
Jch breche ab u. ſ. w.
Th. V. S. 9. L. 8. nach den Worten:
Zaͤrtlichkeit zu erregen.
Doch nie, glaube ich, iſt in einer menſchli-
chen Seele eine ſo wahre, ſo zaͤrtliche Beſchei-
denheit geweſen, als bei dieſer Fraͤulein. Und
dies hat mich allezeit ſicher gemacht, und wird
mich, Trotz der Rathſchlaͤge, welche ihr die
Fraͤu-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/204>, abgerufen am 22.02.2025.
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