ehe Hickmann sich von seinem Schrecken erho- let hat, und dadurch ein Mittel finden, meine Liebste mit List an Bord zu kriegen. - - So wird alles seine Richtigkeit haben, und ich be- kümmere mich nicht darum, wenn ich auch nie wieder nach Engelland komme.
Nota bene! wol zu überlegen! - - Ob ich nicht, meine Rache vollständig zu machen, es so einrichten kann, daß ich entweder den Junker Jakob Harlowe, oder den Solmes, oder beide zugleich wegkapere, und sie nach Jndien schicke? Bruder, ein ehrli- cher Kerl wird nicht um nichts und wieder nichts das Land räumen.
Th. IV. S. 312. gegen das Ende, nach den Worten: dein Drohen wahr zu machen.
Alles was mich, mitten unter meinen Anschlä- gen, darauf ich mir so viel weiß, beunruhiget, ist dies, daß es einen traurigen Burschen in der Welt giebt, der sich unterstehet, die Frage aufzuwerfen, ob die Beute, wenn ich sie er- halte, alle die Mühe werth sei, die sie mich ge- kostet hat. Der doch weiß, mit wie viel Ge- duld und Mühe ein Vogelsteller einen ganzen Morgen Landes mit seinen Schlingen und Net- zen beleget, seine Gläser und Maschinen be- reit hält, seine Lock-Vögel hinsetzet, und den Schwarm des Geflügels mit seiner Pfeife locket;
da
ehe Hickmann ſich von ſeinem Schrecken erho- let hat, und dadurch ein Mittel finden, meine Liebſte mit Liſt an Bord zu kriegen. ‒ ‒ So wird alles ſeine Richtigkeit haben, und ich be- kuͤmmere mich nicht darum, wenn ich auch nie wieder nach Engelland komme.
Nota bene! wol zu uͤberlegen! ‒ ‒ Ob ich nicht, meine Rache vollſtaͤndig zu machen, es ſo einrichten kann, daß ich entweder den Junker Jakob Harlowe, oder den Solmes, oder beide zugleich wegkapere, und ſie nach Jndien ſchicke? Bruder, ein ehrli- cher Kerl wird nicht um nichts und wieder nichts das Land raͤumen.
Th. IV. S. 312. gegen das Ende, nach den Worten: dein Drohen wahr zu machen.
Alles was mich, mitten unter meinen Anſchlaͤ- gen, darauf ich mir ſo viel weiß, beunruhiget, iſt dies, daß es einen traurigen Burſchen in der Welt giebt, der ſich unterſtehet, die Frage aufzuwerfen, ob die Beute, wenn ich ſie er- halte, alle die Muͤhe werth ſei, die ſie mich ge- koſtet hat. Der doch weiß, mit wie viel Ge- duld und Muͤhe ein Vogelſteller einen ganzen Morgen Landes mit ſeinen Schlingen und Net- zen beleget, ſeine Glaͤſer und Maſchinen be- reit haͤlt, ſeine Lock-Voͤgel hinſetzet, und den Schwarm des Gefluͤgels mit ſeiner Pfeife locket;
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ehe Hickmann ſich von ſeinem Schrecken erho-
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Liebſte mit Liſt an Bord zu kriegen. ‒ ‒ So
wird alles ſeine Richtigkeit haben, und ich be-
kuͤmmere mich nicht darum, wenn ich auch nie
wieder nach Engelland komme.
Nota bene! wol zu uͤberlegen! ‒ ‒ Ob
ich nicht, meine Rache vollſtaͤndig
zu machen, es ſo einrichten kann,
daß ich entweder den Junker Jakob
Harlowe, oder den Solmes, oder
beide zugleich wegkapere, und ſie nach
Jndien ſchicke? Bruder, ein ehrli-
cher Kerl wird nicht um nichts und
wieder nichts das Land raͤumen.
Th. IV. S. 312. gegen das Ende, nach
den Worten: dein Drohen wahr zu
machen.
Alles was mich, mitten unter meinen Anſchlaͤ-
gen, darauf ich mir ſo viel weiß, beunruhiget,
iſt dies, daß es einen traurigen Burſchen in
der Welt giebt, der ſich unterſtehet, die Frage
aufzuwerfen, ob die Beute, wenn ich ſie er-
halte, alle die Muͤhe werth ſei, die ſie mich ge-
koſtet hat. Der doch weiß, mit wie viel Ge-
duld und Muͤhe ein Vogelſteller einen ganzen
Morgen Landes mit ſeinen Schlingen und Net-
zen beleget, ſeine Glaͤſer und Maſchinen be-
reit haͤlt, ſeine Lock-Voͤgel hinſetzet, und den
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/190>, abgerufen am 22.02.2025.
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