wurf habe, der meiner Versuche würdig ist. Was verlohnt sich eine leichte Eroberung die Mühe? Hudibras frägt gar schön:
Wer endigte wol je Durch Stahl und Strick sein Leben, Um eine Dulcinee, Die willig sich gegeben?
Nun merke auf die Geschichte u. s. w.
Th. IV. S. 27. L. 28. nach den Worten: nur einige Hofnung geben wol- len, lies statt des übrigen Theils dieses Briefes, und des Anfangs vom näch- sten, bis S. 28. L. 19. an die Worte: unsers Geschlechts halten muß.
Jch will mich entschliessen, ihn auf ewig zu verlassen.
O mein Kind! er ist ein stolzer, thörichter, übermüthiger Mensch! - - Und ich erwarte in Warheit kaum, daß wir uns vertragen kön- nen. Wie viel unglücklicher bin ich bereits mit ihm, als meine Mutter jemals mit mei- nem Vater nach ihrer Verheirathung gewesen ist! Da er, und zwar ohne einigen Grund, o- der Vorwand, sich eine Freude daraus macht, mir das Herz zu brechen, ehe ich noch die Sei- nige bin, und da ich noch in meiner Gewalt bin, oder doch seyn sollte! O wie klage ich meine Thorheit an, daß ichs nicht bin!
Bis
J 5
wurf habe, der meiner Verſuche wuͤrdig iſt. Was verlohnt ſich eine leichte Eroberung die Muͤhe? Hudibras fraͤgt gar ſchoͤn:
Wer endigte wol je Durch Stahl und Strick ſein Leben, Um eine Dulcinee, Die willig ſich gegeben?
Nun merke auf die Geſchichte u. ſ. w.
Th. IV. S. 27. L. 28. nach den Worten: nur einige Hofnung geben wol- len, lies ſtatt des uͤbrigen Theils dieſes Briefes, und des Anfangs vom naͤch- ſten, bis S. 28. L. 19. an die Worte: unſers Geſchlechts halten muß.
Jch will mich entſchlieſſen, ihn auf ewig zu verlaſſen.
O mein Kind! er iſt ein ſtolzer, thoͤrichter, uͤbermuͤthiger Menſch! ‒ ‒ Und ich erwarte in Warheit kaum, daß wir uns vertragen koͤn- nen. Wie viel ungluͤcklicher bin ich bereits mit ihm, als meine Mutter jemals mit mei- nem Vater nach ihrer Verheirathung geweſen iſt! Da er, und zwar ohne einigen Grund, o- der Vorwand, ſich eine Freude daraus macht, mir das Herz zu brechen, ehe ich noch die Sei- nige bin, und da ich noch in meiner Gewalt bin, oder doch ſeyn ſollte! O wie klage ich meine Thorheit an, daß ichs nicht bin!
Bis
J 5
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wurf habe, der meiner Verſuche wuͤrdig iſt.
Was verlohnt ſich eine leichte Eroberung die
Muͤhe? Hudibras fraͤgt gar ſchoͤn:
Wer endigte wol je
Durch Stahl und Strick ſein Leben,
Um eine Dulcinee,
Die willig ſich gegeben?
Nun merke auf die Geſchichte u. ſ. w.
Th. IV. S. 27. L. 28. nach den Worten:
nur einige Hofnung geben wol-
len, lies ſtatt des uͤbrigen Theils dieſes
Briefes, und des Anfangs vom naͤch-
ſten, bis S. 28. L. 19. an die Worte:
unſers Geſchlechts halten muß.
Jch will mich entſchlieſſen, ihn auf ewig zu
verlaſſen.
O mein Kind! er iſt ein ſtolzer, thoͤrichter,
uͤbermuͤthiger Menſch! ‒ ‒ Und ich erwarte in
Warheit kaum, daß wir uns vertragen koͤn-
nen. Wie viel ungluͤcklicher bin ich bereits
mit ihm, als meine Mutter jemals mit mei-
nem Vater nach ihrer Verheirathung geweſen
iſt! Da er, und zwar ohne einigen Grund, o-
der Vorwand, ſich eine Freude daraus macht,
mir das Herz zu brechen, ehe ich noch die Sei-
nige bin, und da ich noch in meiner Gewalt
bin, oder doch ſeyn ſollte! O wie klage ich
meine Thorheit an, daß ichs nicht bin!
Bis
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/145>, abgerufen am 22.02.2025.
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