sie nicht vermeiden kann: so will ich hieran nach diesem gedenken. Jch muß nur alles auf ein- mal bereuen und auf einmal meine Züchtigung dafür leiden. Denn ich bin des Sieges so ge- wiß, als ich versichert bin, daß ich itzo lebe; er mag den Degen so gut verstehen, als er will: in- dem noch über dieß, daß ich kein feiger Lehrling bin, dieß ein Spiel ist, das ich, wenn man mich dazu auffordert, eben so lieb habe, als mein tägli- ches Brodt. Außerdem werde ich so gelassen und geruhig seyn als der Bischoff, wenn er sein Gebeth vorlieset: da er hingegen, wie sich offen- bar aus seinem Briefe sehen läßt, durch Rache und Zorn aufgebracht werden muß.
Zweifle daher nicht, Bruder, daß ich eine gu- te Nachricht von dieser Sache geben werde. Mitt- lerweile verharre ich
mit der größten Ergebenheit der Eurige etc. Lovelace.
Der hundert und funfzehnte Brief von Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
Trident, den ten Decemb.
Morgen soll der Tag seyn, der nach aller Wahr- scheinlichkeit entweder einen, oder zween
Geister,
ſie nicht vermeiden kann: ſo will ich hieran nach dieſem gedenken. Jch muß nur alles auf ein- mal bereuen und auf einmal meine Zuͤchtigung dafuͤr leiden. Denn ich bin des Sieges ſo ge- wiß, als ich verſichert bin, daß ich itzo lebe; er mag den Degen ſo gut verſtehen, als er will: in- dem noch uͤber dieß, daß ich kein feiger Lehrling bin, dieß ein Spiel iſt, das ich, wenn man mich dazu auffordert, eben ſo lieb habe, als mein taͤgli- ches Brodt. Außerdem werde ich ſo gelaſſen und geruhig ſeyn als der Biſchoff, wenn er ſein Gebeth vorlieſet: da er hingegen, wie ſich offen- bar aus ſeinem Briefe ſehen laͤßt, durch Rache und Zorn aufgebracht werden muß.
Zweifle daher nicht, Bruder, daß ich eine gu- te Nachricht von dieſer Sache geben werde. Mitt- lerweile verharre ich
mit der groͤßten Ergebenheit der Eurige ꝛc. Lovelace.
Der hundert und funfzehnte Brief von Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
Trident, den ten Decemb.
Morgen ſoll der Tag ſeyn, der nach aller Wahr- ſcheinlichkeit entweder einen, oder zween
Geiſter,
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ſie nicht vermeiden kann: ſo will ich hieran nach
dieſem gedenken. Jch muß nur alles auf ein-
mal bereuen und auf einmal meine Zuͤchtigung
dafuͤr leiden. Denn ich bin des Sieges ſo ge-
wiß, als ich verſichert bin, daß ich itzo lebe; er
mag den Degen ſo gut verſtehen, als er will: in-
dem noch uͤber dieß, daß ich kein feiger Lehrling
bin, dieß ein Spiel iſt, das ich, wenn man mich
dazu auffordert, eben ſo lieb habe, als mein taͤgli-
ches Brodt. Außerdem werde ich ſo gelaſſen
und geruhig ſeyn als der Biſchoff, wenn er ſein
Gebeth vorlieſet: da er hingegen, wie ſich offen-
bar aus ſeinem Briefe ſehen laͤßt, durch Rache
und Zorn aufgebracht werden muß.
Zweifle daher nicht, Bruder, daß ich eine gu-
te Nachricht von dieſer Sache geben werde. Mitt-
lerweile verharre ich
mit der groͤßten Ergebenheit der Eurige ꝛc.
Lovelace.
Der hundert und funfzehnte Brief
von
Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
Trident, den [FORMEL]ten Decemb.
Morgen ſoll der Tag ſeyn, der nach aller Wahr-
ſcheinlichkeit entweder einen, oder zween
Geiſter,
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 864. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/870>, abgerufen am 03.12.2024.
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