Der hunderte Brief von Herrn Belford an Fräulein Howe.
Donnerstags, den 28ten Sept.
Gnädige Fräulein.
Jch nehme mir die Ehre, Jhnen hiemit die Abschriften von den hinterlassenen Briefen Jhrer erhöheten Freundinn, meinem Versprechen gemäß (*), zu übersenden.
Sie werden dieselben mit noch einigen andern Briefen, sonderlich mit einer Abschrift eines Brie- fes von Herrn Lovelacen, den er am 14ten ange- fangen und bis zum 18ten fortgesetzet hat (**), begleitet finden. Aus der letztern, gnädige Fräu- lein, werden Sie von der schrecklichen Angst, un- ter welcher sein Geist arbeitet, und von seinen em- pfindlichen Gewissensbissen urtheilen.
Herr Lovelace hat nach diesem Briefe geschickt, um ihn wieder zurückzubekommen. Jch bin ihm darinn zu Gefallen gewesen: aber ich habe erst eine Abschrift davon genommen. Da ich ihm nicht gesagt, daß ich es gethan habe: so werden Sie die Güte haben, ihn keinem Menschen, als
dem
(*) Man sehe den vorhergehenden LXXXIXten Brief.
(**) Man sehe den vorhergehenden XC. Brief.
Der hunderte Brief von Herrn Belford an Fraͤulein Howe.
Donnerſtags, den 28ten Sept.
Gnaͤdige Fraͤulein.
Jch nehme mir die Ehre, Jhnen hiemit die Abſchriften von den hinterlaſſenen Briefen Jhrer erhoͤheten Freundinn, meinem Verſprechen gemaͤß (*), zu uͤberſenden.
Sie werden dieſelben mit noch einigen andern Briefen, ſonderlich mit einer Abſchrift eines Brie- fes von Herrn Lovelacen, den er am 14ten ange- fangen und bis zum 18ten fortgeſetzet hat (**), begleitet finden. Aus der letztern, gnaͤdige Fraͤu- lein, werden Sie von der ſchrecklichen Angſt, un- ter welcher ſein Geiſt arbeitet, und von ſeinen em- pfindlichen Gewiſſensbiſſen urtheilen.
Herr Lovelace hat nach dieſem Briefe geſchickt, um ihn wieder zuruͤckzubekommen. Jch bin ihm darinn zu Gefallen geweſen: aber ich habe erſt eine Abſchrift davon genommen. Da ich ihm nicht geſagt, daß ich es gethan habe: ſo werden Sie die Guͤte haben, ihn keinem Menſchen, als
dem
(*) Man ſehe den vorhergehenden LXXXIXten Brief.
(**) Man ſehe den vorhergehenden XC. Brief.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0766"n="760"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Der hunderte Brief</hi><lb/>
von<lb/><hirendition="#fr">Herrn Belford an Fraͤulein Howe.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#et">Donnerſtags, den 28ten Sept.</hi></dateline><lb/><salute><hirendition="#b">Gnaͤdige Fraͤulein.</hi></salute><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>ch nehme mir die Ehre, Jhnen hiemit die<lb/>
Abſchriften von den hinterlaſſenen Briefen<lb/>
Jhrer erhoͤheten Freundinn, meinem Verſprechen<lb/>
gemaͤß <noteplace="foot"n="(*)">Man ſehe den vorhergehenden <hirendition="#aq">LXXXIX</hi>ten<lb/>
Brief.</note>, zu uͤberſenden.</p><lb/><p>Sie werden dieſelben mit noch einigen andern<lb/>
Briefen, ſonderlich mit einer Abſchrift eines Brie-<lb/>
fes von Herrn Lovelacen, den er am 14ten ange-<lb/>
fangen und bis zum 18ten fortgeſetzet hat <noteplace="foot"n="(**)">Man ſehe den vorhergehenden <hirendition="#aq">XC.</hi> Brief.</note>,<lb/>
begleitet finden. Aus der letztern, gnaͤdige Fraͤu-<lb/>
lein, werden Sie von der ſchrecklichen Angſt, un-<lb/>
ter welcher ſein Geiſt arbeitet, und von ſeinen em-<lb/>
pfindlichen Gewiſſensbiſſen urtheilen.</p><lb/><p>Herr Lovelace hat nach dieſem Briefe geſchickt,<lb/>
um ihn wieder zuruͤckzubekommen. Jch bin ihm<lb/>
darinn zu Gefallen geweſen: aber ich habe erſt<lb/>
eine Abſchrift davon genommen. Da ich ihm<lb/>
nicht geſagt, daß ich es gethan habe: ſo werden<lb/>
Sie die Guͤte haben, ihn keinem Menſchen, als<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dem</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[760/0766]
Der hunderte Brief
von
Herrn Belford an Fraͤulein Howe.
Donnerſtags, den 28ten Sept.
Gnaͤdige Fraͤulein.
Jch nehme mir die Ehre, Jhnen hiemit die
Abſchriften von den hinterlaſſenen Briefen
Jhrer erhoͤheten Freundinn, meinem Verſprechen
gemaͤß (*), zu uͤberſenden.
Sie werden dieſelben mit noch einigen andern
Briefen, ſonderlich mit einer Abſchrift eines Brie-
fes von Herrn Lovelacen, den er am 14ten ange-
fangen und bis zum 18ten fortgeſetzet hat (**),
begleitet finden. Aus der letztern, gnaͤdige Fraͤu-
lein, werden Sie von der ſchrecklichen Angſt, un-
ter welcher ſein Geiſt arbeitet, und von ſeinen em-
pfindlichen Gewiſſensbiſſen urtheilen.
Herr Lovelace hat nach dieſem Briefe geſchickt,
um ihn wieder zuruͤckzubekommen. Jch bin ihm
darinn zu Gefallen geweſen: aber ich habe erſt
eine Abſchrift davon genommen. Da ich ihm
nicht geſagt, daß ich es gethan habe: ſo werden
Sie die Guͤte haben, ihn keinem Menſchen, als
dem
(*) Man ſehe den vorhergehenden LXXXIXten
Brief.
(**) Man ſehe den vorhergehenden XC. Brief.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 760. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/766>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.