Jch muß mit Gedult auf das Glück, diese reizende Fräulein zu sehen, so lange warten, bis sie in ihres Vaters Hause ist. Gleichwohl, da die nur erst aufblühende Schönheit, wie du mir sagest, in einen Schatten verwandelt ist, würde es mir ein ausnehmendes Vergnügen gewesen seyn, sie itzo, und alle Tage, bis auf den beglückten Tag, zu sehen: damit ich die Freude haben möchte, wahrzunehmen, wie lieblich sie durch Hülfe des geruhigen und zufriedenen Zustandes, der auf ihre Aussöhnung mit ihren Freunden und unsere glück- liche Vermählung an die Stelle des vergange- nen und unruhigen Zustandes treten wird, von Stunde zu Stunde sich wieder zu ihrer vorigen Pracht erheben werde.
Der fünfte Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Da mein Herz itzo ein wenig in Ruhe ist: so will ich mir gefallen lassen, einiger anderer Stellen in deinen Briefen mit wenigem zu ge- denken.
Jch habe es dir zu danken, wie ich finde, daß die liebe Fräulein meinem Besuch entgangen ist. Die Sachen stehen itzo auf einem so guten Fuß, daß ich dir vergeben muß: sonst solltest du von
dieser
Jch muß mit Gedult auf das Gluͤck, dieſe reizende Fraͤulein zu ſehen, ſo lange warten, bis ſie in ihres Vaters Hauſe iſt. Gleichwohl, da die nur erſt aufbluͤhende Schoͤnheit, wie du mir ſageſt, in einen Schatten verwandelt iſt, wuͤrde es mir ein ausnehmendes Vergnuͤgen geweſen ſeyn, ſie itzo, und alle Tage, bis auf den begluͤckten Tag, zu ſehen: damit ich die Freude haben moͤchte, wahrzunehmen, wie lieblich ſie durch Huͤlfe des geruhigen und zufriedenen Zuſtandes, der auf ihre Ausſoͤhnung mit ihren Freunden und unſere gluͤck- liche Vermaͤhlung an die Stelle des vergange- nen und unruhigen Zuſtandes treten wird, von Stunde zu Stunde ſich wieder zu ihrer vorigen Pracht erheben werde.
Der fuͤnfte Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Da mein Herz itzo ein wenig in Ruhe iſt: ſo will ich mir gefallen laſſen, einiger anderer Stellen in deinen Briefen mit wenigem zu ge- denken.
Jch habe es dir zu danken, wie ich finde, daß die liebe Fraͤulein meinem Beſuch entgangen iſt. Die Sachen ſtehen itzo auf einem ſo guten Fuß, daß ich dir vergeben muß: ſonſt ſollteſt du von
dieſer
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Jch muß mit Gedult auf das Gluͤck, dieſe
reizende Fraͤulein zu ſehen, ſo lange warten, bis
ſie in ihres Vaters Hauſe iſt. Gleichwohl, da
die nur erſt aufbluͤhende Schoͤnheit, wie du mir
ſageſt, in einen Schatten verwandelt iſt, wuͤrde es
mir ein ausnehmendes Vergnuͤgen geweſen ſeyn,
ſie itzo, und alle Tage, bis auf den begluͤckten Tag,
zu ſehen: damit ich die Freude haben moͤchte,
wahrzunehmen, wie lieblich ſie durch Huͤlfe des
geruhigen und zufriedenen Zuſtandes, der auf ihre
Ausſoͤhnung mit ihren Freunden und unſere gluͤck-
liche Vermaͤhlung an die Stelle des vergange-
nen und unruhigen Zuſtandes treten wird, von
Stunde zu Stunde ſich wieder zu ihrer vorigen
Pracht erheben werde.
Der fuͤnfte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Da mein Herz itzo ein wenig in Ruhe iſt: ſo
will ich mir gefallen laſſen, einiger anderer
Stellen in deinen Briefen mit wenigem zu ge-
denken.
Jch habe es dir zu danken, wie ich finde, daß
die liebe Fraͤulein meinem Beſuch entgangen iſt.
Die Sachen ſtehen itzo auf einem ſo guten Fuß,
daß ich dir vergeben muß: ſonſt ſollteſt du von
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/53>, abgerufen am 03.12.2024.
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