sehen hätten, und daß sie so aussähe, als wenn sie nur in einem ruhigen Schlummer wäre, in- dem die Farbe ihre Wangen und Lippen noch nicht ganz verlassen hatte.
Jch schloß den Schubkasten auf, worinn sie, wie ich in einem meiner vorigen Briefe (*) ge- meldet, ihre Papiere niedergeleget hatte. Jch habe euch in meinem letztern vom verwichenen Montage berichtet, daß sie des Abends vorher ein Packet mit der Aufschrift: So bald als ich ge- wiß todt seyn werde, durch Herrn Belford zu erbrechen, mit dreyen schwarzen Siegeln ver- wahret hatte. Jch machte mir selbst einen Vor- wurf daraus, daß ich es nicht gestern Abends gethan: allein in der That war ich damals zu nichts geschickt.
Jch erbrach es ihrer Verordnung gemäß und fand nicht weniger als eilf Briefe darinn, einen jeden mit ihrem eignen Siegel und schwarzem Siegellack zugesiegelt. Einer davon war an mich gerichtet.
Jch will eine Abschrift von demselben ein- schließen.
An Herrn Joh. Belford. Sonntags, Abends, den 3ten Sept.
Mein Herr.
Jch ergreiffe diese letzte und feyerliche Gelegen- heit, Jhnen meine Danksagung für alle Jhre
Güte
(*) Man sehe den vorhergehenden XLIten Brief.
ſehen haͤtten, und daß ſie ſo ausſaͤhe, als wenn ſie nur in einem ruhigen Schlummer waͤre, in- dem die Farbe ihre Wangen und Lippen noch nicht ganz verlaſſen hatte.
Jch ſchloß den Schubkaſten auf, worinn ſie, wie ich in einem meiner vorigen Briefe (*) ge- meldet, ihre Papiere niedergeleget hatte. Jch habe euch in meinem letztern vom verwichenen Montage berichtet, daß ſie des Abends vorher ein Packet mit der Aufſchrift: So bald als ich ge- wiß todt ſeyn werde, durch Herrn Belford zu erbrechen, mit dreyen ſchwarzen Siegeln ver- wahret hatte. Jch machte mir ſelbſt einen Vor- wurf daraus, daß ich es nicht geſtern Abends gethan: allein in der That war ich damals zu nichts geſchickt.
Jch erbrach es ihrer Verordnung gemaͤß und fand nicht weniger als eilf Briefe darinn, einen jeden mit ihrem eignen Siegel und ſchwarzem Siegellack zugeſiegelt. Einer davon war an mich gerichtet.
Jch will eine Abſchrift von demſelben ein- ſchließen.
An Herrn Joh. Belford. Sonntags, Abends, den 3ten Sept.
Mein Herr.
Jch ergreiffe dieſe letzte und feyerliche Gelegen- heit, Jhnen meine Dankſagung fuͤr alle Jhre
Guͤte
(*) Man ſehe den vorhergehenden XLIten Brief.
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ſehen haͤtten, und daß ſie ſo ausſaͤhe, als wenn
ſie nur in einem ruhigen Schlummer waͤre, in-
dem die Farbe ihre Wangen und Lippen noch nicht
ganz verlaſſen hatte.
Jch ſchloß den Schubkaſten auf, worinn ſie,
wie ich in einem meiner vorigen Briefe (*) ge-
meldet, ihre Papiere niedergeleget hatte. Jch
habe euch in meinem letztern vom verwichenen
Montage berichtet, daß ſie des Abends vorher ein
Packet mit der Aufſchrift: So bald als ich ge-
wiß todt ſeyn werde, durch Herrn Belford
zu erbrechen, mit dreyen ſchwarzen Siegeln ver-
wahret hatte. Jch machte mir ſelbſt einen Vor-
wurf daraus, daß ich es nicht geſtern Abends
gethan: allein in der That war ich damals zu
nichts geſchickt.
Jch erbrach es ihrer Verordnung gemaͤß und
fand nicht weniger als eilf Briefe darinn, einen
jeden mit ihrem eignen Siegel und ſchwarzem
Siegellack zugeſiegelt. Einer davon war an mich
gerichtet.
Jch will eine Abſchrift von demſelben ein-
ſchließen.
An Herrn Joh. Belford.
Sonntags, Abends, den 3ten Sept.
Mein Herr.
Jch ergreiffe dieſe letzte und feyerliche Gelegen-
heit, Jhnen meine Dankſagung fuͤr alle Jhre
Guͤte
(*) Man ſehe den vorhergehenden XLIten Brief.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/483>, abgerufen am 23.11.2024.
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