Der acht und dreyßigste Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Sonntags, Abends, den 3ten September.
Jch wundere mich nicht über die Ungedult, welche Jhr, nach der Aussage eures Be- dienten, bezeiget, Nachricht von mir zu haben. Jch war willens, euch einen langen Brief zu schrei- ben, und war zu dem Ende eben von Smithen gekommen: weil ihr aber so dringet, so müßt ihr mit einem kurzen zufrieden seyn.
Jch machte der Fräulein heute frühe, kurz vorher ehe ich mich nach Edgware auf den Weg begab, meine Aufwartung. Sie hatte sich gestern Abends so übel befunden, daß sie genöthigt wor- den war, ihren Brief an die Fräulein Howe un- geendigt zu lassen: allein diesen Morgen frühe hatte sie ihn zu Ende gebracht, und als ich kam, eben zugesiegelt. Sie war so müde von dem Schreiben, daß sie mir sagte, sie wollte sich nieder- legen, wenn ich weg wäre, und ihre Lebensgeister wieder zu ersetzen suchen.
Sie hatten nach dem Hrn. Goddard geschickt, als sie sich gestern Abends so übel befand: und weil sie nicht im Stande war, ihn außer ihrer Kammer zu sprechen; so sahe er zum ersten mal
ihr
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Der acht und dreyßigſte Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Sonntags, Abends, den 3ten September.
Jch wundere mich nicht uͤber die Ungedult, welche Jhr, nach der Ausſage eures Be- dienten, bezeiget, Nachricht von mir zu haben. Jch war willens, euch einen langen Brief zu ſchrei- ben, und war zu dem Ende eben von Smithen gekommen: weil ihr aber ſo dringet, ſo muͤßt ihr mit einem kurzen zufrieden ſeyn.
Jch machte der Fraͤulein heute fruͤhe, kurz vorher ehe ich mich nach Edgware auf den Weg begab, meine Aufwartung. Sie hatte ſich geſtern Abends ſo uͤbel befunden, daß ſie genoͤthigt wor- den war, ihren Brief an die Fraͤulein Howe un- geendigt zu laſſen: allein dieſen Morgen fruͤhe hatte ſie ihn zu Ende gebracht, und als ich kam, eben zugeſiegelt. Sie war ſo muͤde von dem Schreiben, daß ſie mir ſagte, ſie wollte ſich nieder- legen, wenn ich weg waͤre, und ihre Lebensgeiſter wieder zu erſetzen ſuchen.
Sie hatten nach dem Hrn. Goddard geſchickt, als ſie ſich geſtern Abends ſo uͤbel befand: und weil ſie nicht im Stande war, ihn außer ihrer Kammer zu ſprechen; ſo ſahe er zum erſten mal
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Der acht und dreyßigſte Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Sonntags, Abends, den 3ten
September.
Jch wundere mich nicht uͤber die Ungedult,
welche Jhr, nach der Ausſage eures Be-
dienten, bezeiget, Nachricht von mir zu haben.
Jch war willens, euch einen langen Brief zu ſchrei-
ben, und war zu dem Ende eben von Smithen
gekommen: weil ihr aber ſo dringet, ſo muͤßt ihr
mit einem kurzen zufrieden ſeyn.
Jch machte der Fraͤulein heute fruͤhe, kurz
vorher ehe ich mich nach Edgware auf den Weg
begab, meine Aufwartung. Sie hatte ſich geſtern
Abends ſo uͤbel befunden, daß ſie genoͤthigt wor-
den war, ihren Brief an die Fraͤulein Howe un-
geendigt zu laſſen: allein dieſen Morgen fruͤhe
hatte ſie ihn zu Ende gebracht, und als ich kam,
eben zugeſiegelt. Sie war ſo muͤde von dem
Schreiben, daß ſie mir ſagte, ſie wollte ſich nieder-
legen, wenn ich weg waͤre, und ihre Lebensgeiſter
wieder zu erſetzen ſuchen.
Sie hatten nach dem Hrn. Goddard geſchickt,
als ſie ſich geſtern Abends ſo uͤbel befand: und
weil ſie nicht im Stande war, ihn außer ihrer
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/313>, abgerufen am 21.12.2024.
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