Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite


Wilhelm sagt, er werde noch heute Abend bey
euch eintreffen. Jch werde morgen hinschicken,
und wo ich sie nicht verschlimmert finde, so will ich
nach Edgware reiten, und des Nachmittags wie-
der zurückkommen.



Der sechs und dreyßigste Brief
von der
Fräulein Howe an Fräulein Clarissa
Harlowe.

Meine wertheste Freundinn.

Jch bin endlich einmal wieder zur Stelle ge-
kommen; und war willens, Jhnen in Lon-
don meine Aufwartung zu machen: allein meine
Mutter ist sehr krank - - Ach! meine liebe
Freundinn, sie ist in der That sehr krank - - Und
Sie befinden sich ebenfalls sehr schlecht - - Das
sehe ich aus Jhrem Schreiben vom 25ten - -
Was soll ich thun, wo ich zwo so nahe, und wer-
the, und zärtliche Freundinnen verliere? Sie
ward gestern bey unserer letzten Station auf un-
serm Rückwege nach Hause befallen - - und hat
eine heftige Uebelkeit und Fieber. Die Aerzte
sind ihretwegen zweifelhaft.

Wenn
T 3


Wilhelm ſagt, er werde noch heute Abend bey
euch eintreffen. Jch werde morgen hinſchicken,
und wo ich ſie nicht verſchlimmert finde, ſo will ich
nach Edgware reiten, und des Nachmittags wie-
der zuruͤckkommen.



Der ſechs und dreyßigſte Brief
von der
Fraͤulein Howe an Fraͤulein Clariſſa
Harlowe.

Meine wertheſte Freundinn.

Jch bin endlich einmal wieder zur Stelle ge-
kommen; und war willens, Jhnen in Lon-
don meine Aufwartung zu machen: allein meine
Mutter iſt ſehr krank ‒ ‒ Ach! meine liebe
Freundinn, ſie iſt in der That ſehr krank ‒ ‒ Und
Sie befinden ſich ebenfalls ſehr ſchlecht ‒ ‒ Das
ſehe ich aus Jhrem Schreiben vom 25ten ‒ ‒
Was ſoll ich thun, wo ich zwo ſo nahe, und wer-
the, und zaͤrtliche Freundinnen verliere? Sie
ward geſtern bey unſerer letzten Station auf un-
ſerm Ruͤckwege nach Hauſe befallen ‒ ‒ und hat
eine heftige Uebelkeit und Fieber. Die Aerzte
ſind ihretwegen zweifelhaft.

Wenn
T 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0299" n="293"/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p>Wilhelm &#x017F;agt, er werde noch heute Abend bey<lb/>
euch eintreffen. Jch werde morgen hin&#x017F;chicken,<lb/>
und wo ich &#x017F;ie nicht ver&#x017F;chlimmert finde, &#x017F;o will ich<lb/>
nach Edgware reiten, und des Nachmittags wie-<lb/>
der zuru&#x0364;ckkommen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Der &#x017F;echs und dreyßig&#x017F;te Brief</hi><lb/>
von der<lb/><hi rendition="#fr">Fra&#x0364;ulein Howe an Fra&#x0364;ulein Clari&#x017F;&#x017F;a<lb/><hi rendition="#g">Harlowe</hi>.</hi></head><lb/>
          <div n="3">
            <dateline> <hi rendition="#et">Dien&#x017F;tags, den 29ten Aug.</hi> </dateline><lb/>
            <salute> <hi rendition="#b">Meine werthe&#x017F;te Freundinn.</hi> </salute><lb/>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>ch bin endlich einmal wieder zur Stelle ge-<lb/>
kommen; und war willens, Jhnen in Lon-<lb/>
don meine Aufwartung zu machen: allein meine<lb/>
Mutter i&#x017F;t &#x017F;ehr krank &#x2012; &#x2012; Ach! meine liebe<lb/>
Freundinn, &#x017F;ie i&#x017F;t in der That &#x017F;ehr krank &#x2012; &#x2012; Und<lb/>
Sie befinden &#x017F;ich ebenfalls &#x017F;ehr &#x017F;chlecht &#x2012; &#x2012; <hi rendition="#fr">Das</hi><lb/>
&#x017F;ehe ich aus Jhrem Schreiben vom 25ten &#x2012; &#x2012;<lb/>
Was &#x017F;oll ich thun, wo ich zwo &#x017F;o nahe, und wer-<lb/>
the, und za&#x0364;rtliche Freundinnen verliere? Sie<lb/>
ward ge&#x017F;tern bey un&#x017F;erer letzten Station auf un-<lb/>
&#x017F;erm Ru&#x0364;ckwege nach Hau&#x017F;e befallen &#x2012; &#x2012; und hat<lb/>
eine heftige Uebelkeit und Fieber. Die Aerzte<lb/>
&#x017F;ind ihretwegen zweifelhaft.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">T 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[293/0299] Wilhelm ſagt, er werde noch heute Abend bey euch eintreffen. Jch werde morgen hinſchicken, und wo ich ſie nicht verſchlimmert finde, ſo will ich nach Edgware reiten, und des Nachmittags wie- der zuruͤckkommen. Der ſechs und dreyßigſte Brief von der Fraͤulein Howe an Fraͤulein Clariſſa Harlowe. Dienſtags, den 29ten Aug. Meine wertheſte Freundinn. Jch bin endlich einmal wieder zur Stelle ge- kommen; und war willens, Jhnen in Lon- don meine Aufwartung zu machen: allein meine Mutter iſt ſehr krank ‒ ‒ Ach! meine liebe Freundinn, ſie iſt in der That ſehr krank ‒ ‒ Und Sie befinden ſich ebenfalls ſehr ſchlecht ‒ ‒ Das ſehe ich aus Jhrem Schreiben vom 25ten ‒ ‒ Was ſoll ich thun, wo ich zwo ſo nahe, und wer- the, und zaͤrtliche Freundinnen verliere? Sie ward geſtern bey unſerer letzten Station auf un- ſerm Ruͤckwege nach Hauſe befallen ‒ ‒ und hat eine heftige Uebelkeit und Fieber. Die Aerzte ſind ihretwegen zweifelhaft. Wenn T 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/299
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/299>, abgerufen am 21.11.2024.