Der neun und dreyßigste Brief von Fräulein Montague an Fräulein Howe.
M. Hall, den 18ten Jul.
Wertheste Fräulein.
Zur Erfüllung meines Versprechens will ich Jhnen genau und umständlich alles melden, was wir von diesem ärgerlichen Vorfall wissen.
Da wir am Donnerstag, Abends, von Jh- nen zurückkamen, und unsern Bericht von der gütigen Aufnahme abstatteten, welche so wohl wir als unser Gewerbe bey Jhnen gefunden; indem Sie die Gewogenheit hätten, zu versprechen, daß Sie sich bey Jhrer liebsten Freundinn unserer Sache annehmen wollten: so machte uns dieß alle so wohl zufrieden mit einander, und mit mei- nem Vetter Lovelace, daß wir uns zu einer klei- nen Ausfarth auf zween Tage, den Freytag und Sonnabend, entschlossen; damit der Lord und die Lady Sarah die Lust ein wenig verändern möch- ten, weil beyde, der eine seiner Krankheit wegen, die andere wegen ihres niedergeschlagenen Ge- müths, lange nicht ausgekommen waren. Mein Lord, seine beyden Schwestern, und ich, waren in einer Kutsche: und alle unser Gespräch war von
der
Der neun und dreyßigſte Brief von Fraͤulein Montague an Fraͤulein Howe.
M. Hall, den 18ten Jul.
Wertheſte Fraͤulein.
Zur Erfuͤllung meines Verſprechens will ich Jhnen genau und umſtaͤndlich alles melden, was wir von dieſem aͤrgerlichen Vorfall wiſſen.
Da wir am Donnerſtag, Abends, von Jh- nen zuruͤckkamen, und unſern Bericht von der guͤtigen Aufnahme abſtatteten, welche ſo wohl wir als unſer Gewerbe bey Jhnen gefunden; indem Sie die Gewogenheit haͤtten, zu verſprechen, daß Sie ſich bey Jhrer liebſten Freundinn unſerer Sache annehmen wollten: ſo machte uns dieß alle ſo wohl zufrieden mit einander, und mit mei- nem Vetter Lovelace, daß wir uns zu einer klei- nen Ausfarth auf zween Tage, den Freytag und Sonnabend, entſchloſſen; damit der Lord und die Lady Sarah die Luſt ein wenig veraͤndern moͤch- ten, weil beyde, der eine ſeiner Krankheit wegen, die andere wegen ihres niedergeſchlagenen Ge- muͤths, lange nicht ausgekommen waren. Mein Lord, ſeine beyden Schweſtern, und ich, waren in einer Kutſche: und alle unſer Geſpraͤch war von
der
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Der neun und dreyßigſte Brief
von
Fraͤulein Montague an Fraͤulein Howe.
M. Hall, den 18ten Jul.
Wertheſte Fraͤulein.
Zur Erfuͤllung meines Verſprechens will ich
Jhnen genau und umſtaͤndlich alles melden,
was wir von dieſem aͤrgerlichen Vorfall
wiſſen.
Da wir am Donnerſtag, Abends, von Jh-
nen zuruͤckkamen, und unſern Bericht von der
guͤtigen Aufnahme abſtatteten, welche ſo wohl wir
als unſer Gewerbe bey Jhnen gefunden; indem
Sie die Gewogenheit haͤtten, zu verſprechen, daß
Sie ſich bey Jhrer liebſten Freundinn unſerer
Sache annehmen wollten: ſo machte uns dieß
alle ſo wohl zufrieden mit einander, und mit mei-
nem Vetter Lovelace, daß wir uns zu einer klei-
nen Ausfarth auf zween Tage, den Freytag und
Sonnabend, entſchloſſen; damit der Lord und die
Lady Sarah die Luſt ein wenig veraͤndern moͤch-
ten, weil beyde, der eine ſeiner Krankheit wegen,
die andere wegen ihres niedergeſchlagenen Ge-
muͤths, lange nicht ausgekommen waren. Mein
Lord, ſeine beyden Schweſtern, und ich, waren in
einer Kutſche: und alle unſer Geſpraͤch war von
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/268>, abgerufen am 30.12.2024.
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