Der neun und sechzigste Brief von Hrn. Lovelace an Fräulein Clarissa Harlowe. Mit der Aufschrift: an Frau Lovelacen.
M. Hall, Mittwochens, frühe um ein Uhr, den 28ten Jun.
Nicht eine Zeile, mein liebstes Leben, nicht ein Wort, auf drey Briefe, die ich geschrieben habe! Die Zeit ist nunmehr so kurz, daß dieß der letzte Brief seyn muß, der Jhnen vor der wichti- gen Stunde, welche uns nach Recht und Gese- tzen vereinigen möchte, zu Händen kommen kann.
Mein Freund, Herr Belford, besorget, er möchte, wegen einiger nothwendigen Geschäffte, Jhnen nicht zu gehöriger Zeit seine Aufwartung machen können.
Jch bedaure um so viel weniger, daß diese Hoffnung fehlgeschlagen: weil ich eine noch an- genehmere Person, wie ich hoffe, den Capitain Tomlinson, an dessen Stelle verschaffet habe; an welchen ich mich zu dem Ende schon vorher gewandt hatte, eheich von dem Hrn. Belford Antwort bekam.
Jch habe mir desto mehr angelegen seyn lassen, diese Gefälligkeit von ihm zu erlangen: weil er morgen, wie ich mich in unterthäniger
Hoch-
Der neun und ſechzigſte Brief von Hrn. Lovelace an Fraͤulein Clariſſa Harlowe. Mit der Aufſchrift: an Frau Lovelacen.
M. Hall, Mittwochens, fruͤhe um ein Uhr, den 28ten Jun.
Nicht eine Zeile, mein liebſtes Leben, nicht ein Wort, auf drey Briefe, die ich geſchrieben habe! Die Zeit iſt nunmehr ſo kurz, daß dieß der letzte Brief ſeyn muß, der Jhnen vor der wichti- gen Stunde, welche uns nach Recht und Geſe- tzen vereinigen moͤchte, zu Haͤnden kommen kann.
Mein Freund, Herr Belford, beſorget, er moͤchte, wegen einiger nothwendigen Geſchaͤffte, Jhnen nicht zu gehoͤriger Zeit ſeine Aufwartung machen koͤnnen.
Jch bedaure um ſo viel weniger, daß dieſe Hoffnung fehlgeſchlagen: weil ich eine noch an- genehmere Perſon, wie ich hoffe, den Capitain Tomlinſon, an deſſen Stelle verſchaffet habe; an welchen ich mich zu dem Ende ſchon vorher gewandt hatte, eheich von dem Hrn. Belford Antwort bekam.
Jch habe mir deſto mehr angelegen ſeyn laſſen, dieſe Gefaͤlligkeit von ihm zu erlangen: weil er morgen, wie ich mich in unterthaͤniger
Hoch-
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Der neun und ſechzigſte Brief
von
Hrn. Lovelace an Fraͤulein Clariſſa Harlowe.
Mit der Aufſchrift:
an Frau Lovelacen.
M. Hall, Mittwochens, fruͤhe um ein
Uhr, den 28ten Jun.
Nicht eine Zeile, mein liebſtes Leben, nicht ein
Wort, auf drey Briefe, die ich geſchrieben
habe! Die Zeit iſt nunmehr ſo kurz, daß dieß der
letzte Brief ſeyn muß, der Jhnen vor der wichti-
gen Stunde, welche uns nach Recht und Geſe-
tzen vereinigen moͤchte, zu Haͤnden kommen
kann.
Mein Freund, Herr Belford, beſorget, er
moͤchte, wegen einiger nothwendigen Geſchaͤffte,
Jhnen nicht zu gehoͤriger Zeit ſeine Aufwartung
machen koͤnnen.
Jch bedaure um ſo viel weniger, daß dieſe
Hoffnung fehlgeſchlagen: weil ich eine noch an-
genehmere Perſon, wie ich hoffe, den Capitain
Tomlinſon, an deſſen Stelle verſchaffet habe; an
welchen ich mich zu dem Ende ſchon vorher gewandt
hatte, eheich von dem Hrn. Belford Antwort bekam.
Jch habe mir deſto mehr angelegen ſeyn
laſſen, dieſe Gefaͤlligkeit von ihm zu erlangen:
weil er morgen, wie ich mich in unterthaͤniger
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/852>, abgerufen am 30.12.2024.
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