Denn ich habe eben hinauf geschickt und sie um ihre Gesellschaft ersuchen lassen: aber sie hat es mir mit Verachtung abgeschlagen.
Jch bin so glücklich gewesen, diesen Augen- blick von meiner werthen Freundinn, die mit mir Briefe wechselt, von der Fräulein Howe, einen dritten Brief zu bekommen. Ein kleiner harter Teufel! - - Meiner Geliebten würde das Herz gebrochen seyn, wenn er ihr in die Hände gefal- len wäre. Jch will eine Abschrift davon ein- schließen. Lies ihn hier
Meine wertheste Fräulein Harlowe.
Dienstags, den 20. Jun.
Roch einmal wage ich es, beynahe gegen meine Neigung, an sie zu schreiben: und zwar durch den vorigen Weg; ob er mir gleich nicht sehr gefällt.
Jch weiß nicht, wie es mit ihnen stehet. Es mag vielleicht nicht gut seyn: und so würde es hart seyn, ihnen ein Stillschweigen zu verweisen, das sie nicht im Stande gewesen sind, zu vermei- den. Jst dieß aber nicht: was soll ich denn sa- gen, das hart genug wäre, daß sie auf keinen von meinen letzten Briefen geantwortet haben. Den ersten davon (*) haben sie bekommen, wie sie selbst gestanden: und ich denke, es wäre ihnen
zu
(*) Siehe den gegenwärtigen Th. S. 135.
Denn ich habe eben hinauf geſchickt und ſie um ihre Geſellſchaft erſuchen laſſen: aber ſie hat es mir mit Verachtung abgeſchlagen.
Jch bin ſo gluͤcklich geweſen, dieſen Augen- blick von meiner werthen Freundinn, die mit mir Briefe wechſelt, von der Fraͤulein Howe, einen dritten Brief zu bekommen. Ein kleiner harter Teufel! ‒ ‒ Meiner Geliebten wuͤrde das Herz gebrochen ſeyn, wenn er ihr in die Haͤnde gefal- len waͤre. Jch will eine Abſchrift davon ein- ſchließen. Lies ihn hier
Meine wertheſte Fraͤulein Harlowe.
Dienſtags, den 20. Jun.
Roch einmal wage ich es, beynahe gegen meine Neigung, an ſie zu ſchreiben: und zwar durch den vorigen Weg; ob er mir gleich nicht ſehr gefaͤllt.
Jch weiß nicht, wie es mit ihnen ſtehet. Es mag vielleicht nicht gut ſeyn: und ſo wuͤrde es hart ſeyn, ihnen ein Stillſchweigen zu verweiſen, das ſie nicht im Stande geweſen ſind, zu vermei- den. Jſt dieß aber nicht: was ſoll ich denn ſa- gen, das hart genug waͤre, daß ſie auf keinen von meinen letzten Briefen geantwortet haben. Den erſten davon (*) haben ſie bekommen, wie ſie ſelbſt geſtanden: und ich denke, es waͤre ihnen
zu
(*) Siehe den gegenwaͤrtigen Th. S. 135.
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Denn ich habe eben hinauf geſchickt und ſie
um ihre Geſellſchaft erſuchen laſſen: aber ſie hat
es mir mit Verachtung abgeſchlagen.
Jch bin ſo gluͤcklich geweſen, dieſen Augen-
blick von meiner werthen Freundinn, die mit mir
Briefe wechſelt, von der Fraͤulein Howe, einen
dritten Brief zu bekommen. Ein kleiner harter
Teufel! ‒ ‒ Meiner Geliebten wuͤrde das Herz
gebrochen ſeyn, wenn er ihr in die Haͤnde gefal-
len waͤre. Jch will eine Abſchrift davon ein-
ſchließen. Lies ihn hier
Meine wertheſte Fraͤulein Harlowe.
Dienſtags, den 20. Jun.
Roch einmal wage ich es, beynahe gegen meine
Neigung, an ſie zu ſchreiben: und zwar
durch den vorigen Weg; ob er mir gleich nicht
ſehr gefaͤllt.
Jch weiß nicht, wie es mit ihnen ſtehet. Es
mag vielleicht nicht gut ſeyn: und ſo wuͤrde es
hart ſeyn, ihnen ein Stillſchweigen zu verweiſen,
das ſie nicht im Stande geweſen ſind, zu vermei-
den. Jſt dieß aber nicht: was ſoll ich denn ſa-
gen, das hart genug waͤre, daß ſie auf keinen von
meinen letzten Briefen geantwortet haben. Den
erſten davon (*) haben ſie bekommen, wie ſie
ſelbſt geſtanden: und ich denke, es waͤre ihnen
zu
(*) Siehe den gegenwaͤrtigen Th. S. 135.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 751. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/757>, abgerufen am 21.12.2024.
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