Der fünf und zwanzigste Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Sonnadends, Abends, den 10ten Jun.
Der Teufel hole mich, wo ich zu errathen ver- mögend bin, was der Ausgang von allen meinen Ränken und Erfindungen seyn wird. Aber, wie der Lord M. sagen würde, ich will mir bey meinem eignen Markte nicht vorkau- fen.
Um vier, als zur bestimmten Stunde, schickte ich hinauf, und ließ den Capitain und auch mich selbst anmelden.
Sie wollte den Capitain alsobald erwarten; (mich nicht!) und zwar in dem Saale, wo er nicht besetzet wäre.
Da das Speisezimmer mein war: so moch- te dieß vielleicht die Ursache seyn, warum sie den Saal nannte - - Wiederum eine sehr große Bedenklichkeit: wo es an dem ist! - - Diese Hartnäckigkeit, dachte ich, ist kein gutes Zeichen für mich.
Jn dem Saal waren bey mir und dem Ca- pitain Fr. Moore, Jungfer Rawlins und Fr. Bevis.
Die Weibsleute sagten, sie wollten wegge- hen, wenn die Fräulein herunterkäme.
Lovel.
Der fuͤnf und zwanzigſte Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Sonnadends, Abends, den 10ten Jun.
Der Teufel hole mich, wo ich zu errathen ver- moͤgend bin, was der Ausgang von allen meinen Raͤnken und Erfindungen ſeyn wird. Aber, wie der Lord M. ſagen wuͤrde, ich will mir bey meinem eignen Markte nicht vorkau- fen.
Um vier, als zur beſtimmten Stunde, ſchickte ich hinauf, und ließ den Capitain und auch mich ſelbſt anmelden.
Sie wollte den Capitain alſobald erwarten; (mich nicht!) und zwar in dem Saale, wo er nicht beſetzet waͤre.
Da das Speiſezimmer mein war: ſo moch- te dieß vielleicht die Urſache ſeyn, warum ſie den Saal nannte ‒ ‒ Wiederum eine ſehr große Bedenklichkeit: wo es an dem iſt! ‒ ‒ Dieſe Hartnaͤckigkeit, dachte ich, iſt kein gutes Zeichen fuͤr mich.
Jn dem Saal waren bey mir und dem Ca- pitain Fr. Moore, Jungfer Rawlins und Fr. Bevis.
Die Weibsleute ſagten, ſie wollten wegge- hen, wenn die Fraͤulein herunterkaͤme.
Lovel.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0392"n="386"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Der fuͤnf und zwanzigſte Brief</hi><lb/>
von<lb/><hirendition="#fr">Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#et">Sonnadends, Abends, den 10ten Jun.</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>er Teufel hole mich, wo ich zu errathen ver-<lb/>
moͤgend bin, was der Ausgang von allen<lb/>
meinen Raͤnken und Erfindungen ſeyn wird.<lb/>
Aber, wie der Lord M. ſagen wuͤrde, ich will mir<lb/><hirendition="#fr">bey meinem eignen Markte nicht vorkau-<lb/>
fen.</hi></p><lb/><p>Um vier, als zur beſtimmten Stunde, ſchickte<lb/>
ich hinauf, und ließ den Capitain und auch mich<lb/>ſelbſt anmelden.</p><lb/><p>Sie wollte den Capitain alſobald erwarten;<lb/>
(mich nicht!) und zwar in dem Saale, wo er<lb/>
nicht beſetzet waͤre.</p><lb/><p>Da das Speiſezimmer <hirendition="#fr">mein</hi> war: ſo moch-<lb/>
te dieß vielleicht die Urſache ſeyn, warum ſie den<lb/>
Saal nannte ‒‒ Wiederum eine ſehr große<lb/>
Bedenklichkeit: wo es an dem iſt! ‒‒ Dieſe<lb/>
Hartnaͤckigkeit, dachte ich, iſt kein gutes Zeichen<lb/>
fuͤr mich.</p><lb/><p>Jn dem Saal waren bey mir und dem Ca-<lb/>
pitain Fr. Moore, Jungfer Rawlins und Fr.<lb/>
Bevis.</p><lb/><p>Die Weibsleute ſagten, ſie wollten wegge-<lb/>
hen, wenn die Fraͤulein herunterkaͤme.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Lovel.</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[386/0392]
Der fuͤnf und zwanzigſte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Sonnadends, Abends, den 10ten Jun.
Der Teufel hole mich, wo ich zu errathen ver-
moͤgend bin, was der Ausgang von allen
meinen Raͤnken und Erfindungen ſeyn wird.
Aber, wie der Lord M. ſagen wuͤrde, ich will mir
bey meinem eignen Markte nicht vorkau-
fen.
Um vier, als zur beſtimmten Stunde, ſchickte
ich hinauf, und ließ den Capitain und auch mich
ſelbſt anmelden.
Sie wollte den Capitain alſobald erwarten;
(mich nicht!) und zwar in dem Saale, wo er
nicht beſetzet waͤre.
Da das Speiſezimmer mein war: ſo moch-
te dieß vielleicht die Urſache ſeyn, warum ſie den
Saal nannte ‒ ‒ Wiederum eine ſehr große
Bedenklichkeit: wo es an dem iſt! ‒ ‒ Dieſe
Hartnaͤckigkeit, dachte ich, iſt kein gutes Zeichen
fuͤr mich.
Jn dem Saal waren bey mir und dem Ca-
pitain Fr. Moore, Jungfer Rawlins und Fr.
Bevis.
Die Weibsleute ſagten, ſie wollten wegge-
hen, wenn die Fraͤulein herunterkaͤme.
Lovel.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/392>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.