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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750.

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itzo alle meine Gedanken einnehmen, alle Ge-
danken

Jhrer unglücklichen aber ewig ergebenen
Clarissa Harlowe.


Der dreyzehnte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.

Nun singe Io triumphe! Io Clarissa! - - Noch
einmal, wie glücklich ist dein Freund! - -
Ein einfältiges liebes Kind, eine unerfahrne
Schülerinn, daß sie vor anderer Leute Qhren dem
Kutscher sagt, wohin er sie fahren soll! - - Und
daß sie unter allen Flecken um London nach
Hampstead gehet! - - Dem Orte, wo wir mehr,
als einmal, mit einander gewesen sind!

Mich deucht, ich bin verdrießlich, daß sie ih-
ren Handel nicht besser gemacht hat! - - Jch
beforge, es wird mir zu wenig Mühe kosten, sie
wiederzubekommen. Hätte sie gewußt, wie viel
durch Schwierigkeiten der Werth eines Dinges
bey mir erhöhet wird; und hätte sie nur den ge-
ringsten Gedanken gehabt, mich zu verbinden: so
würde sie gewiß nimmermehr nahe bey Hampstead
geblieben seyn.

Aber nach allem diesem Frohlocken wirst du
fragen, ob ich meine reizende Schöne denn be-

reits
M 3



itzo alle meine Gedanken einnehmen, alle Ge-
danken

Jhrer ungluͤcklichen aber ewig ergebenen
Clariſſa Harlowe.


Der dreyzehnte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.

Nun ſinge Io triumphe! Io Clariſſa! ‒ ‒ Noch
einmal, wie gluͤcklich iſt dein Freund! ‒ ‒
Ein einfaͤltiges liebes Kind, eine unerfahrne
Schuͤlerinn, daß ſie vor anderer Leute Qhren dem
Kutſcher ſagt, wohin er ſie fahren ſoll! ‒ ‒ Und
daß ſie unter allen Flecken um London nach
Hampſtead gehet! ‒ ‒ Dem Orte, wo wir mehr,
als einmal, mit einander geweſen ſind!

Mich deucht, ich bin verdrießlich, daß ſie ih-
ren Handel nicht beſſer gemacht hat! ‒ ‒ Jch
beforge, es wird mir zu wenig Muͤhe koſten, ſie
wiederzubekommen. Haͤtte ſie gewußt, wie viel
durch Schwierigkeiten der Werth eines Dinges
bey mir erhoͤhet wird; und haͤtte ſie nur den ge-
ringſten Gedanken gehabt, mich zu verbinden: ſo
wuͤrde ſie gewiß nimmermehr nahe bey Hampſtead
geblieben ſeyn.

Aber nach allem dieſem Frohlocken wirſt du
fragen, ob ich meine reizende Schoͤne denn be-

reits
M 3
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[181/0187] itzo alle meine Gedanken einnehmen, alle Ge- danken Jhrer ungluͤcklichen aber ewig ergebenen Clariſſa Harlowe. Der dreyzehnte Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford. Freytags, Morgens, nach zwey Uhr. Nun ſinge Io triumphe! Io Clariſſa! ‒ ‒ Noch einmal, wie gluͤcklich iſt dein Freund! ‒ ‒ Ein einfaͤltiges liebes Kind, eine unerfahrne Schuͤlerinn, daß ſie vor anderer Leute Qhren dem Kutſcher ſagt, wohin er ſie fahren ſoll! ‒ ‒ Und daß ſie unter allen Flecken um London nach Hampſtead gehet! ‒ ‒ Dem Orte, wo wir mehr, als einmal, mit einander geweſen ſind! Mich deucht, ich bin verdrießlich, daß ſie ih- ren Handel nicht beſſer gemacht hat! ‒ ‒ Jch beforge, es wird mir zu wenig Muͤhe koſten, ſie wiederzubekommen. Haͤtte ſie gewußt, wie viel durch Schwierigkeiten der Werth eines Dinges bey mir erhoͤhet wird; und haͤtte ſie nur den ge- ringſten Gedanken gehabt, mich zu verbinden: ſo wuͤrde ſie gewiß nimmermehr nahe bey Hampſtead geblieben ſeyn. Aber nach allem dieſem Frohlocken wirſt du fragen, ob ich meine reizende Schoͤne denn be- reits M 3

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/187>, abgerufen am 21.11.2024.