[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.Der ein und dreißigste Brief Den 24sten May.von Herrn Lovelacen an Herrn Johann Belford. Der Teufel soll meinen Onckel hohlen. Da Den eingeschlossenen Banck-Zettel habe ich bey
Der ein und dreißigſte Brief Den 24ſten May.von Herrn Lovelacen an Herrn Johann Belford. Der Teufel ſoll meinen Onckel hohlen. Da Den eingeſchloſſenen Banck-Zettel habe ich bey
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Der ein und dreißigſte Brief
von
Herrn Lovelacen an Herrn Johann Belford.
Den 24ſten May.
Der Teufel ſoll meinen Onckel hohlen. Da
hat er mir endlich einen Brief geſchrieben,
den ich nicht vorzeigen kann, wenn ich nicht den
Vornehmſten in unſerer Familie zum Narren ma-
chen will. Er faͤllt mich mit einer Menge abge-
ſchmackter Ermahnungen und Beſtrafungen an.
Jch dachte, er haͤtte ſeinen ganzen Vorrath ſchon
in dem an dich geſchriebenen Briefe erſchoͤpfet.
So lange mußte er den Brief zuruͤck halten, bis
er den gantzen Schatz von Thorheiten geſammlet
hatte. Der Hencker hohle ſeine Weisheit der
Voͤlcker, wenn er ſich ſolche Muͤhe geben muß,
aus hundert Sententzen-Buͤchern einen dummen
Brief zu machen, durch den er ſelbſt laͤcherlich
wird. Jndeſſen finde ich mich doch durch ſeine
Narrheit aller Narrheiten ſehr geſtaͤrcket und er-
quicket: denn Klugheit und Thorheit, Gutes und
Boͤſes ſind doch einmahl in dem menſchlichen Le-
ben ſo gemiſchet, daß man eines ohne das andere
nicht haben kann.
Den eingeſchloſſenen Banck-Zettel habe ich
der Fraͤulein ſchon uͤberreichet, und ihr einen
Theil des Briefes vorgeleſen. Allein ſie will den
Banck-Zettel nicht annehmen: und weil ich auch
bey
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