kan auch etwas dazu beytragen. Jch verlasse mich darauf, daß Sie alle zu wilden Ausdrücke vergeben werden, die Sie sonst mit Recht to- deln können an Jhrer allzufreyen allein dennoch mitleidigen
Anna Howe.
Der zwey und zwantzigste Brief von Fräulein Clarissa Harlowe/ an Fräulein Howe.
Freytags den 31 März.
Sie haben Jhr Stilleschweigen sehr gütig entschuldiget. Wer in Unglück steckt, der ist immer voller Argwohn, und macht leicht aus einem blosen Zufall eine vorsetzliche Nach- läßigkeit und Verachtung, sonderlich in Absicht auf diejenigen, an deren guter Gesinnung ihm am meisten gelegen ist.
Jch sehe täglich mehr, daß ich meine Anna Howe von der Zahl dererjenigen ausnehmen muß, die nur Freunde bey guten Tagen sind. Dem ohngeachtet ist mir Jhre Freundschafft so theuer, daß ich immer daran zweiffele, ob ich sie verdiene, und deshalb besorgt bin, daß sie mir vielleicht entzogen werden könnte.
Sie geben mir auf eine edle Art die Frey-
heit,
Die Geſchichte
kan auch etwas dazu beytragen. Jch verlaſſe mich darauf, daß Sie alle zu wilden Ausdruͤcke vergeben werden, die Sie ſonſt mit Recht to- deln koͤnnen an Jhrer allzufreyen allein dennoch mitleidigen
Anna Howe.
Der zwey und zwantzigſte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe/ an Fraͤulein Howe.
Freytags den 31 Maͤrz.
Sie haben Jhr Stilleſchweigen ſehr guͤtig entſchuldiget. Wer in Ungluͤck ſteckt, der iſt immer voller Argwohn, und macht leicht aus einem bloſen Zufall eine vorſetzliche Nach- laͤßigkeit und Verachtung, ſonderlich in Abſicht auf diejenigen, an deren guter Geſinnung ihm am meiſten gelegen iſt.
Jch ſehe taͤglich mehr, daß ich meine Anna Howe von der Zahl dererjenigen ausnehmen muß, die nur Freunde bey guten Tagen ſind. Dem ohngeachtet iſt mir Jhre Freundſchafft ſo theuer, daß ich immer daran zweiffele, ob ich ſie verdiene, und deshalb beſorgt bin, daß ſie mir vielleicht entzogen werden koͤnnte.
Sie geben mir auf eine edle Art die Frey-
heit,
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Die Geſchichte
kan auch etwas dazu beytragen. Jch verlaſſe
mich darauf, daß Sie alle zu wilden Ausdruͤcke
vergeben werden, die Sie ſonſt mit Recht to-
deln koͤnnen an Jhrer allzufreyen allein dennoch
mitleidigen
Anna Howe.
Der zwey und zwantzigſte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe/ an Fraͤulein
Howe.
Freytags den 31 Maͤrz.
Sie haben Jhr Stilleſchweigen ſehr guͤtig
entſchuldiget. Wer in Ungluͤck ſteckt,
der iſt immer voller Argwohn, und macht leicht
aus einem bloſen Zufall eine vorſetzliche Nach-
laͤßigkeit und Verachtung, ſonderlich in Abſicht
auf diejenigen, an deren guter Geſinnung ihm am
meiſten gelegen iſt.
Jch ſehe taͤglich mehr, daß ich meine Anna
Howe von der Zahl dererjenigen ausnehmen
muß, die nur Freunde bey guten Tagen ſind.
Dem ohngeachtet iſt mir Jhre Freundſchafft ſo
theuer, daß ich immer daran zweiffele, ob ich ſie
verdiene, und deshalb beſorgt bin, daß ſie mir
vielleicht entzogen werden koͤnnte.
Sie geben mir auf eine edle Art die Frey-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/238>, abgerufen am 21.12.2024.
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