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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748.

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Die Geschichte
ben, und meinem Vater alles auf der besten
Seite vorstellen.

Jch entschliesse mich, zu ihr zu gehen. Jch
will lieber, daß die gantze Welt auf mich böse
ist, als meine Mutter. Damit aber nichts von
Papieren auf meiner Stuben bleiben möge, so soll
Hannichen diesen Brief zur Stelle bringen.
Wenn Sie vielleicht auf einmal zwey oder drey
Briefe von mir bekommen, so sind sie ein Tage-
Register der Bekümmerniß Jhrer unglücklichen
aber stets ergebenen und getreuen Freundin

Cl. Harlowe.


Der ein und zwanzigste Brief
von
Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein
Howe.

Jch bin hinunter gewesen: aber ich bin un-
glücklich in allem was ich vornehme, wenn
ich auch noch so eine gute Absicht habe. Sie
werden aus meiner Erzehlung sehen, daß ich die
Sache verschlimmert habe, da ich sie verbessern
wollte.

Meine Mutter und meine Schwester waren
in dem Saal, als ich zu ihnen kam. Das arti-
ge Gesicht meiner Mutter glüete dergestalt, daß
ich fast mercken konnte, sie müsse mit einiger Ge-
müths-Bewegung gegen ihr unglückliches Kind

geredet

Die Geſchichte
ben, und meinem Vater alles auf der beſten
Seite vorſtellen.

Jch entſchlieſſe mich, zu ihr zu gehen. Jch
will lieber, daß die gantze Welt auf mich boͤſe
iſt, als meine Mutter. Damit aber nichts von
Papieren auf meiner Stuben bleiben moͤge, ſo ſoll
Hannichen dieſen Brief zur Stelle bringen.
Wenn Sie vielleicht auf einmal zwey oder drey
Briefe von mir bekommen, ſo ſind ſie ein Tage-
Regiſter der Bekuͤmmerniß Jhrer ungluͤcklichen
aber ſtets ergebenen und getreuen Freundin

Cl. Harlowe.


Der ein und zwanzigſte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe.

Jch bin hinunter geweſen: aber ich bin un-
gluͤcklich in allem was ich vornehme, wenn
ich auch noch ſo eine gute Abſicht habe. Sie
werden aus meiner Erzehlung ſehen, daß ich die
Sache verſchlimmert habe, da ich ſie verbeſſern
wollte.

Meine Mutter und meine Schweſter waren
in dem Saal, als ich zu ihnen kam. Das arti-
ge Geſicht meiner Mutter gluͤete dergeſtalt, daß
ich faſt mercken konnte, ſie muͤſſe mit einiger Ge-
muͤths-Bewegung gegen ihr ungluͤckliches Kind

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[234/0254] Die Geſchichte ben, und meinem Vater alles auf der beſten Seite vorſtellen. Jch entſchlieſſe mich, zu ihr zu gehen. Jch will lieber, daß die gantze Welt auf mich boͤſe iſt, als meine Mutter. Damit aber nichts von Papieren auf meiner Stuben bleiben moͤge, ſo ſoll Hannichen dieſen Brief zur Stelle bringen. Wenn Sie vielleicht auf einmal zwey oder drey Briefe von mir bekommen, ſo ſind ſie ein Tage- Regiſter der Bekuͤmmerniß Jhrer ungluͤcklichen aber ſtets ergebenen und getreuen Freundin Cl. Harlowe. Der ein und zwanzigſte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe. Sonnabend Abends. Jch bin hinunter geweſen: aber ich bin un- gluͤcklich in allem was ich vornehme, wenn ich auch noch ſo eine gute Abſicht habe. Sie werden aus meiner Erzehlung ſehen, daß ich die Sache verſchlimmert habe, da ich ſie verbeſſern wollte. Meine Mutter und meine Schweſter waren in dem Saal, als ich zu ihnen kam. Das arti- ge Geſicht meiner Mutter gluͤete dergeſtalt, daß ich faſt mercken konnte, ſie muͤſſe mit einiger Ge- muͤths-Bewegung gegen ihr ungluͤckliches Kind geredet

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/254>, abgerufen am 21.11.2024.