Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

Bild:
<< vorherige Seite
Fleck. Taufften sie dich nicht?
Lepsch. Freylich/ ich kriegte 3. Gr. Bathen geld.
Fleck. Nun komm nur darnach zu mir/ ich muß
gehen.
(gehet ab.)
Lepsch. Ich wil dich schon abholen/ (geht ab.)
Scena VII.
Schlampampe/ Charlotte Clarille
in rothen Damasken Kleidern und hohen Fan-
tanschen/ Schelmuffsky und Däfftle.
Slamp. Ich dächte wer nun nicht wolte der
wäre nicht hungerich?
Schelm. Der Tebel holmer die Kleider
lassen recht propre.
Charlott. Zum wenigsten/ wer mich haben
will muß einer von Adel seyn.
Clarill. Und wer das Jawort von mir ho-
len will/ muß fürwar Federn auff den Hute tragen.
Charlott. Frau Mutter nun muß sie uns
auch künfftig Kutsche und Pferde halten.
Clarill. Fürwar Frau Mutter/ wenn sie sol-
ches nicht thut/ die Leute halten es ihr vor übel.
Schlamp. Wartet biß ihr Männer be-
kommt/ hernach möget ihr euch gar lassen in der
Sänffte tragen.
Schelm. Der Tebel hohlmer Frau Mut-
ter hat sie nun so viel auff die Mädgen gewand/
so
Fleck. Taufften ſie dich nicht?
Lepſch. Freylich/ ich kriegte 3. Gr. Bathen geld.
Fleck. Nun komm nur darnach zu mir/ ich muß
gehen.
(gehet ab.)
Lepſch. Ich wil dich ſchon abholen/ (geht ab.)
Scena VII.
Schlampampe/ Charlotte Clarille
in rothen Damasken Kleidern und hohen Fan-
tanſchen/ Schelmuffsky und Daͤfftle.
Slamp. Ich daͤchte wer nun nicht wolte der
waͤre nicht hungerich?
Schelm. Der Tebel holmer die Kleider
laſſen recht propre.
Charlott. Zum wenigſten/ wer mich haben
will muß einer von Adel ſeyn.
Clarill. Und wer das Jawort von mir ho-
len will/ muß fuͤrwar Federn auff den Hute tragẽ.
Charlott. Frau Mutter nun muß ſie uns
auch kuͤnfftig Kutſche und Pferde halten.
Clarill. Fuͤrwar Frau Mutter/ wenn ſie ſol-
ches nicht thut/ die Leute halten es ihr vor uͤbel.
Schlamp. Wartet biß ihr Maͤnner be-
kommt/ hernach moͤget ihr euch gar laſſen in der
Saͤnffte tragen.
Schelm. Der Tebel hohlmer Frau Mut-
ter hat ſie nun ſo viel auff die Maͤdgen gewand/
ſo
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0058" n="46"/>
          <sp who="#FLE">
            <speaker>Fleck.</speaker>
            <p>Taufften &#x017F;ie dich nicht?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LEP">
            <speaker>Lep&#x017F;ch.</speaker>
            <p>Freylich/ ich kriegte 3. Gr. Bathen geld.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FLE">
            <speaker>Fleck.</speaker>
            <p>Nun komm nur darnach zu mir/ ich muß<lb/>
gehen.</p>
            <stage>(gehet ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LEP">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Lep&#x017F;ch.</hi> </speaker>
            <p>Ich wil dich &#x017F;chon abholen/</p>
            <stage>(geht ab.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Scena</hi> VII.</hi> </head><lb/>
          <stage><hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">S</hi>chlampampe/ Charlotte <hi rendition="#fr">C</hi>larille</hi><lb/>
in rothen Damasken Kleidern und hohen Fan-<lb/>
tan&#x017F;chen/ Schelmuffsky und Da&#x0364;fftle.</stage><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Slamp.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Ich da&#x0364;chte wer nun nicht wolte der<lb/>
wa&#x0364;re nicht hungerich?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Schelm.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Der Tebel holmer die Kleider<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en recht propre.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHA">
            <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Charlott.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Zum wenig&#x017F;ten/ wer mich haben<lb/>
will muß einer von Adel &#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLA">
            <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Clarill.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Und wer das Jawort von mir ho-<lb/>
len will/ muß fu&#x0364;rwar Federn auff den Hute trage&#x0303;.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHA">
            <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Charlott.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Frau Mutter nun muß &#x017F;ie uns<lb/>
auch ku&#x0364;nfftig Kut&#x017F;che und Pferde halten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLA">
            <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Clarill.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Fu&#x0364;rwar Frau Mutter/ wenn &#x017F;ie &#x017F;ol-<lb/>
ches nicht thut/ die Leute halten es ihr vor u&#x0364;bel.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Schlamp.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Wartet biß ihr Ma&#x0364;nner be-<lb/>
kommt/ hernach mo&#x0364;get ihr euch gar la&#x017F;&#x017F;en in der<lb/>
Sa&#x0364;nffte tragen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Schelm.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Der Tebel hohlmer Frau Mut-<lb/>
ter hat &#x017F;ie nun &#x017F;o viel auff die Ma&#x0364;dgen gewand/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;o</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0058] Fleck. Taufften ſie dich nicht? Lepſch. Freylich/ ich kriegte 3. Gr. Bathen geld. Fleck. Nun komm nur darnach zu mir/ ich muß gehen. (gehet ab.) Lepſch. Ich wil dich ſchon abholen/ (geht ab.) Scena VII. Schlampampe/ Charlotte Clarille in rothen Damasken Kleidern und hohen Fan- tanſchen/ Schelmuffsky und Daͤfftle. Slamp. Ich daͤchte wer nun nicht wolte der waͤre nicht hungerich? Schelm. Der Tebel holmer die Kleider laſſen recht propre. Charlott. Zum wenigſten/ wer mich haben will muß einer von Adel ſeyn. Clarill. Und wer das Jawort von mir ho- len will/ muß fuͤrwar Federn auff den Hute tragẽ. Charlott. Frau Mutter nun muß ſie uns auch kuͤnfftig Kutſche und Pferde halten. Clarill. Fuͤrwar Frau Mutter/ wenn ſie ſol- ches nicht thut/ die Leute halten es ihr vor uͤbel. Schlamp. Wartet biß ihr Maͤnner be- kommt/ hernach moͤget ihr euch gar laſſen in der Saͤnffte tragen. Schelm. Der Tebel hohlmer Frau Mut- ter hat ſie nun ſo viel auff die Maͤdgen gewand/ ſo

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/58
Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/58>, abgerufen am 21.12.2024.