Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

Bild:
<< vorherige Seite
Edward. Ach itzt besinne ich mich/ der Handel
fält mir bey; warte nur/ ich will dich Tauben du al-
te Schachtel du. Mons. höre/ wenn wir nur einen
artigen Possen erdencken könten/ damit die eingebil-
deten Töchter wichtig prostituiret würden.
Fidel. Ich habe mich auff eine artige Invention
schon längst besonnen/ und wenn das angienge es
solte wacker was zu lachen setzen.
Edward. Was ist es aber?
Fidel. Der Herr Bruder komme ein wenig mit
auff meine Stube/ ich wills ihn erzehlen.
Edward. Monfrere verziehe nur ein wenig/ ich
will nur einen Gang wohin gehen/ hernach will ich
alsobald bey ihn seyn.
Fidel. Der Herr Bruder halte sich nicht lange
auff/ sondern komme bald wieder.
(gehet ab.)
Edward. In einer viertel Stunde will ich ihm
auffwarten.
(gehet ab.)


Actus III.
Scena I.
Cleander/ Charlotte.
Charlott. Der Herr Secretarius sey doch so gut/
und spreche wieder bey uns ein.
Cleand. Mademoiselle sey versichert/ wenn ich
wider verhoffen noch heute solte hier bleiben/ so wür-
de ich eine Kühnheit begehen/ und das Nacht-
Qvartier hey sie auffschlagen.

Charlott.
Edward. Ach itzt beſinne ich mich/ der Handel
faͤlt mir bey; warte nur/ ich will dich Tauben du al-
te Schachtel du. Monſ. hoͤre/ wenn wir nur einen
artigen Poſſen erdencken koͤnten/ damit die eingebil-
deten Toͤchter wichtig proſtituiret wuͤrden.
Fidel. Ich habe mich auff eine artige Invention
ſchon laͤngſt beſonnen/ und wenn das angienge es
ſolte wacker was zu lachen ſetzen.
Edward. Was iſt es aber?
Fidel. Der Herr Bruder komme ein wenig mit
auff meine Stube/ ich wills ihn erzehlen.
Edward. Monfrere verziehe nur ein wenig/ ich
will nur einen Gang wohin gehen/ hernach will ich
alſobald bey ihn ſeyn.
Fidel. Der Herr Bruder halte ſich nicht lange
auff/ ſondern komme bald wieder.
(gehet ab.)
Edward. In einer viertel Stunde will ich ihm
auffwarten.
(gehet ab.)


Actus III.
Scena I.
Cleander/ Charlotte.
Charlott. Der Herr Secretarius ſey doch ſo gut/
und ſpreche wieder bey uns ein.
Cleand. Mademoiſelle ſey verſichert/ wenn ich
wider verhoffen noch heute ſolte hier bleiben/ ſo wuͤr-
de ich eine Kuͤhnheit begehen/ und das Nacht-
Qvartier hey ſie auffſchlagen.

Charlott.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0050" n="38"/>
          <sp who="#EDW">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Edward.</hi> </speaker>
            <p>Ach itzt be&#x017F;inne ich mich/ der Handel<lb/>
fa&#x0364;lt mir bey; warte nur/ ich will dich Tauben du al-<lb/>
te Schachtel du. <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;.</hi> ho&#x0364;re/ wenn wir nur einen<lb/>
artigen Po&#x017F;&#x017F;en erdencken ko&#x0364;nten/ damit die eingebil-<lb/>
deten To&#x0364;chter wichtig <hi rendition="#aq">pro&#x017F;titui</hi>ret wu&#x0364;rden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FID">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Fidel.</hi> </speaker>
            <p>Ich habe mich auff eine artige <hi rendition="#aq">Invention</hi><lb/>
&#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t be&#x017F;onnen/ und wenn das angienge es<lb/>
&#x017F;olte wacker was zu lachen &#x017F;etzen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EDW">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Edward.</hi> </speaker>
            <p>Was i&#x017F;t es aber?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FID">
            <speaker>Fidel.</speaker>
            <p>Der Herr Bruder komme ein wenig mit<lb/>
auff meine Stube/ ich wills ihn erzehlen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EDW">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Edward.</hi> </speaker>
            <p><hi rendition="#aq">Monfrere</hi> verziehe nur ein wenig/ ich<lb/>
will nur einen Gang wohin gehen/ hernach will ich<lb/>
al&#x017F;obald bey ihn &#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FID">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Fidel.</hi> </speaker>
            <p>Der Herr Bruder halte &#x017F;ich nicht lange<lb/>
auff/ &#x017F;ondern komme bald wieder.</p>
            <stage>(gehet ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EDW">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Edward.</hi> </speaker>
            <p>In einer viertel Stunde will ich ihm<lb/>
auffwarten.</p>
            <stage>(gehet ab.)</stage>
          </sp>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Actus</hi></hi> III.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Scena</hi></hi> I.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">C</hi>leander/ <hi rendition="#fr">C</hi>harlotte.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#CHA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Charlott.</hi> </speaker>
            <p>Der Herr <hi rendition="#aq">Secretarius</hi> &#x017F;ey doch &#x017F;o gut/<lb/>
und &#x017F;preche wieder bey uns ein.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Cleand.</hi> </speaker>
            <p><hi rendition="#aq">Mademoi&#x017F;elle</hi> &#x017F;ey ver&#x017F;ichert/ wenn ich<lb/>
wider verhoffen noch heute &#x017F;olte hier bleiben/ &#x017F;o wu&#x0364;r-<lb/>
de ich eine Ku&#x0364;hnheit begehen/ und das Nacht-<lb/>
Qvartier hey &#x017F;ie auff&#x017F;chlagen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Charlott.</hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0050] Edward. Ach itzt beſinne ich mich/ der Handel faͤlt mir bey; warte nur/ ich will dich Tauben du al- te Schachtel du. Monſ. hoͤre/ wenn wir nur einen artigen Poſſen erdencken koͤnten/ damit die eingebil- deten Toͤchter wichtig proſtituiret wuͤrden. Fidel. Ich habe mich auff eine artige Invention ſchon laͤngſt beſonnen/ und wenn das angienge es ſolte wacker was zu lachen ſetzen. Edward. Was iſt es aber? Fidel. Der Herr Bruder komme ein wenig mit auff meine Stube/ ich wills ihn erzehlen. Edward. Monfrere verziehe nur ein wenig/ ich will nur einen Gang wohin gehen/ hernach will ich alſobald bey ihn ſeyn. Fidel. Der Herr Bruder halte ſich nicht lange auff/ ſondern komme bald wieder. (gehet ab.) Edward. In einer viertel Stunde will ich ihm auffwarten. (gehet ab.) Actus III. Scena I. Cleander/ Charlotte. Charlott. Der Herr Secretarius ſey doch ſo gut/ und ſpreche wieder bey uns ein. Cleand. Mademoiſelle ſey verſichert/ wenn ich wider verhoffen noch heute ſolte hier bleiben/ ſo wuͤr- de ich eine Kuͤhnheit begehen/ und das Nacht- Qvartier hey ſie auffſchlagen. Charlott.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/50
Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/50>, abgerufen am 21.12.2024.