Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

Bild:
<< vorherige Seite
Cleand. Ist das möglich.
Fidel. Mons. darff nur einen von den Zimmer-
leuten dieser Stadt fragen/ so wird derselbe ihn nicht
anders berichten.
Cleand. Wie gesagt/ ich trage groß Verlan-
gen in dero Bekandschafft zu gerathen.
Fidel. Meine wenige Vorschläge werden Mons.
den Zutritt nicht versagen.
Cleand. Ich bin den Herren dafür obligiret/ er
lebe wohl. Und wenn ich da bin gewesen/ so will
ich ihn schon von allen Rapport ertheilen.
Fidel. Ich bin Mons. sein Diener. (gehen an
unterschiedenen Orthen ab.
Scena VI.
Schlampampe (mit einen Pack
Damaske in Arme.

Nun so wahr ich eine ehrliche Frau
bin
/ das ist vor 100. und zehen Thaler Waare/
hätte ichs den Rabenässern nicht gekaufft/ So
wahr ich eine ehrliche Frau bin
/ sie hätten
mich aus den Hause gejagt/ was hätte ich denn
wollen anfangen? ja es gläubt mirs auch kein
Mensche was ich von meinen Kindern ausstehen
muß/ was machts? wie ich vor gesagt habe; die
Rabenäßer wissen daß sie ihr gut Aus-
kommen haben
drüm geben sie mir kein gut
Wort.
Cleand. Iſt das moͤglich.
Fidel. Monſ. darff nur einen von den Zimmer-
leuten dieſer Stadt fragen/ ſo wird derſelbe ihn nicht
anders berichten.
Cleand. Wie geſagt/ ich trage groß Verlan-
gen in dero Bekandſchafft zu gerathen.
Fidel. Meine wenige Vorſchlaͤge werden Monſ.
den Zutritt nicht verſagen.
Cleand. Ich bin den Herren dafuͤr obligiret/ er
lebe wohl. Und wenn ich da bin geweſen/ ſo will
ich ihn ſchon von allen Rapport ertheilen.
Fidel. Ich bin Monſ. ſein Diener. (gehen an
unterſchiedenen Orthen ab.
Scena VI.
Schlampampe (mit einen Pack
Damaske in Arme.

Nun ſo wahr ich eine ehrliche Frau
bin
/ das iſt vor 100. und zehen Thaler Waare/
haͤtte ichs den Rabenaͤſſern nicht gekaufft/ So
wahr ich eine ehrliche Frau bin
/ ſie haͤtten
mich aus den Hauſe gejagt/ was haͤtte ich denn
wollen anfangen? ja es glaͤubt mirs auch kein
Menſche was ich von meinen Kindern ausſtehen
muß/ was machts? wie ich vor geſagt habe; die
Rabenaͤßer wiſſen daß ſie ihr gut Aus-
kommen haben
druͤm geben ſie mir kein gut
Wort.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0026" n="14"/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker>Cleand.</speaker>
            <p>I&#x017F;t das mo&#x0364;glich.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FID">
            <speaker>Fidel.</speaker>
            <p><hi rendition="#aq">Mon&#x017F;.</hi> darff nur einen von den Zimmer-<lb/>
leuten die&#x017F;er Stadt fragen/ &#x017F;o wird der&#x017F;elbe ihn nicht<lb/>
anders berichten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker>Cleand.</speaker>
            <p>Wie ge&#x017F;agt/ ich trage groß Verlan-<lb/>
gen in dero Bekand&#x017F;chafft zu gerathen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FID">
            <speaker>Fidel.</speaker>
            <p>Meine wenige Vor&#x017F;chla&#x0364;ge werden <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;.</hi><lb/>
den Zutritt nicht ver&#x017F;agen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLE">
            <speaker>Cleand.</speaker>
            <p>Ich bin den Herren dafu&#x0364;r <hi rendition="#aq">obligiret</hi>/ er<lb/>
lebe wohl. Und wenn ich da bin gewe&#x017F;en/ &#x017F;o will<lb/>
ich ihn &#x017F;chon von allen <hi rendition="#aq">Rapport</hi> ertheilen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FID">
            <speaker>Fidel.</speaker>
            <p>Ich bin <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;.</hi> &#x017F;ein Diener.</p>
            <stage>(gehen an<lb/>
unter&#x017F;chiedenen Orthen ab.</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Scena</hi> VI.</hi> </head><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker>Schlampampe</speaker>
            <stage>(mit einen Pack<lb/>
Damaske in Arme.</stage><lb/>
            <p>Nun <hi rendition="#fr">&#x017F;o wahr ich eine ehrliche Frau<lb/>
bin</hi>/ das i&#x017F;t vor 100. und zehen Thaler Waare/<lb/>
ha&#x0364;tte ichs den Rabena&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern nicht gekaufft/ <hi rendition="#fr">So<lb/>
wahr ich eine ehrliche Frau bin</hi>/ &#x017F;ie ha&#x0364;tten<lb/>
mich aus den Hau&#x017F;e gejagt/ was ha&#x0364;tte ich denn<lb/>
wollen anfangen? ja es gla&#x0364;ubt mirs auch kein<lb/>
Men&#x017F;che was ich von meinen Kindern aus&#x017F;tehen<lb/>
muß/ was machts? wie ich vor ge&#x017F;agt habe; die<lb/><hi rendition="#fr">Rabena&#x0364;ßer wi&#x017F;&#x017F;en daß &#x017F;ie ihr gut Aus-<lb/>
kommen haben</hi> dru&#x0364;m geben &#x017F;ie mir kein gut<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wort.</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0026] Cleand. Iſt das moͤglich. Fidel. Monſ. darff nur einen von den Zimmer- leuten dieſer Stadt fragen/ ſo wird derſelbe ihn nicht anders berichten. Cleand. Wie geſagt/ ich trage groß Verlan- gen in dero Bekandſchafft zu gerathen. Fidel. Meine wenige Vorſchlaͤge werden Monſ. den Zutritt nicht verſagen. Cleand. Ich bin den Herren dafuͤr obligiret/ er lebe wohl. Und wenn ich da bin geweſen/ ſo will ich ihn ſchon von allen Rapport ertheilen. Fidel. Ich bin Monſ. ſein Diener. (gehen an unterſchiedenen Orthen ab. Scena VI. Schlampampe (mit einen Pack Damaske in Arme. Nun ſo wahr ich eine ehrliche Frau bin/ das iſt vor 100. und zehen Thaler Waare/ haͤtte ichs den Rabenaͤſſern nicht gekaufft/ So wahr ich eine ehrliche Frau bin/ ſie haͤtten mich aus den Hauſe gejagt/ was haͤtte ich denn wollen anfangen? ja es glaͤubt mirs auch kein Menſche was ich von meinen Kindern ausſtehen muß/ was machts? wie ich vor geſagt habe; die Rabenaͤßer wiſſen daß ſie ihr gut Aus- kommen haben druͤm geben ſie mir kein gut Wort.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/26
Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/26>, abgerufen am 03.12.2024.