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[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

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Ich sehe wohl/ Courage ist noch nicht
hier; ich will ja nicht hoffen/ daß Er mir
gar untreu werden wird. Meines Gra-
fens seinen Consens habe ich nun weg/
daß ich heyrathen soll/ und das wäre
auch eine schöne Sache/ wenn er mich
so rüm rücken wolte/ und nur so eine
Nase machen. Ja ich wolte es wohl die-
sen Augenblick verreden/ nimmermehr
keinem Kerl mehr zu gläuben/ und wenn
er auch gleich schwüre/ daß ihm die Au-
gen zum Kopffe heraus fielen.
21. Aufftritt.
Courage, Grete.
Courag. Bist du da/ Gretgen?
Grethe. Je sieh da/ Courage, kömmst du?
Courag. Wie du wohl siehest.
Grethe. Du hertzer Courage du/ du kanst mirs
nicht gläuben/ wie mir so bange nach
dir gewesen ist/ ich dachte/ du würdest
gar nicht wieder kommen.
Courag. Je wenns meinem Herrn seinem
Kopffe hätte nachgehen sollen/ so wür-
dest du mich wohl schwerlich wieder bey
dir gesehen haben.
Grethe. Warumb aber?
Courag. Mein Herr der wills durchaus nicht
haben/ das ich dich heyrathen soll.
Grethe. Was ist aber die Ursache?
Courage. Ja/ du Hertzes-Kind/ das kan ich dir
selbst nicht fagen.

Was
F 4
Ich ſehe wohl/ Courage iſt noch nicht
hier; ich will ja nicht hoffen/ daß Er mir
gar untreu werden wird. Meines Gra-
fens ſeinen Conſens habe ich nun weg/
daß ich heyrathen ſoll/ und das waͤre
auch eine ſchoͤne Sache/ wenn er mich
ſo ruͤm ruͤcken wolte/ und nur ſo eine
Naſe machen. Ja ich wolte es wohl die-
ſen Augenblick verreden/ nimmermehr
keinem Kerl mehr zu glaͤuben/ und wenn
er auch gleich ſchwuͤre/ daß ihm die Au-
gen zum Kopffe heraus fielen.
21. Aufftritt.
Courage, Grete.
Courag. Biſt du da/ Gretgen?
Grethe. Je ſieh da/ Courage, koͤmmſt du?
Courag. Wie du wohl ſieheſt.
Grethe. Du hertzer Courage du/ du kanſt mirs
nicht glaͤuben/ wie mir ſo bange nach
dir geweſen iſt/ ich dachte/ du wuͤrdeſt
gar nicht wieder kommen.
Courag. Je wenns meinem Herrn ſeinem
Kopffe haͤtte nachgehen ſollen/ ſo wuͤr-
deſt du mich wohl ſchwerlich wieder bey
dir geſehen haben.
Grethe. Warumb aber?
Courag. Mein Herr der wills durchaus nicht
haben/ das ich dich heyrathen ſoll.
Grethe. Was iſt aber die Urſache?
Courage. Ja/ du Hertzes-Kind/ das kan ich dir
ſelbſt nicht fagen.

Was
F 4
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[87/0098] Ich ſehe wohl/ Courage iſt noch nicht hier; ich will ja nicht hoffen/ daß Er mir gar untreu werden wird. Meines Gra- fens ſeinen Conſens habe ich nun weg/ daß ich heyrathen ſoll/ und das waͤre auch eine ſchoͤne Sache/ wenn er mich ſo ruͤm ruͤcken wolte/ und nur ſo eine Naſe machen. Ja ich wolte es wohl die- ſen Augenblick verreden/ nimmermehr keinem Kerl mehr zu glaͤuben/ und wenn er auch gleich ſchwuͤre/ daß ihm die Au- gen zum Kopffe heraus fielen. 21. Aufftritt. Courage, Grete. Courag. Biſt du da/ Gretgen? Grethe. Je ſieh da/ Courage, koͤmmſt du? Courag. Wie du wohl ſieheſt. Grethe. Du hertzer Courage du/ du kanſt mirs nicht glaͤuben/ wie mir ſo bange nach dir geweſen iſt/ ich dachte/ du wuͤrdeſt gar nicht wieder kommen. Courag. Je wenns meinem Herrn ſeinem Kopffe haͤtte nachgehen ſollen/ ſo wuͤr- deſt du mich wohl ſchwerlich wieder bey dir geſehen haben. Grethe. Warumb aber? Courag. Mein Herr der wills durchaus nicht haben/ das ich dich heyrathen ſoll. Grethe. Was iſt aber die Urſache? Courage. Ja/ du Hertzes-Kind/ das kan ich dir ſelbſt nicht fagen. Was F 4

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Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/98>, abgerufen am 21.11.2024.