Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Das dritte Buch/ AXIOMA LIV. Daß die Stambgüter/ bey einer jeden Familia im Geblüt verbleiben/ vnnd darbey erhalten werden/ gereichet zum Auffnehmen vnnd besserem Flor der Ge- schlechter. ALs der König Achab/ den Naboth ansprach daß er jhme seinen Die hochgebenedeyte Jungfraw Maria/ posterirte auß der Wur- miseos
Das dritte Buch/ AXIOMA LIV. Daß die Stambguͤter/ bey einer jeden Familia im Gebluͤt verbleiben/ vnnd darbey erhalten werden/ gereichet zum Auffnehmen vnnd beſſerem Flor der Ge- ſchlechter. ALs der Koͤnig Achab/ den Naboth anſprach daß er jhme ſeinen Die hochgebenedeyte Jungfraw Maria/ poſterirte auß der Wur- miſeos
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Das dritte Buch/
AXIOMA LIV.
Daß die Stambguͤter/ bey einer jeden Familia im
Gebluͤt verbleiben/ vnnd darbey erhalten
werden/ gereichet zum Auffnehmen
vnnd beſſerem Flor der Ge-
ſchlechter.
ALs der Koͤnig Achab/ den Naboth anſprach daß er jhme ſeinen
nechſt an deß Koͤnigs Pallaſt gelegenen Weinberg vmb Geld
verkauffen oder vmb ein Æquivalens oder beſſeren Weinberg ver-
tauſchen ſolte/ wande er dieſe Entſchuldigung ein/ daß es ein
Stamb Gut/ vnd ſeiner Vaͤtter Erbe waͤre/ dahero er denſelben nicht
wolte in frembde Haͤnde kommen laſſen/ im 1. Buch der Koͤnig. Cap. 21.
v. 1. & ſeqq. Solches hatte ſeinen Grund in dem Moſaiſchen Geſetze/ da
GOTT der HErr verordnet/ daß das Erbtheil der Kinder Jſrael
nicht ſolte fallen von einem Stamb zu andern/ ſondern ein jeglicher vnter
den Kindern Jſrael/ ſolle anhangen an dem Erbe deß Stambs ſeiner
Vaͤtter/ (1) dahero auch vnnd daß durch die Heyrathen/ die Stamb-
Guͤter nicht zerꝛiſſen vnnd von einem Stamb auff den andern gebracht/
ferner verordnet/ daß ein jeglicher in ſeinem Stamb heyrathen ſolte/
im 4. Buch Moſ. Cap. 36. v. 7. welches gleichwolwegen deß letzten/ nemb-
lich der Verheyrathung nicht ſo genawe gebotten geweſen vnnd in acht
genommen worden/ wie ſolches die Exempel bezeugen. Aaron der
Hoheprieſter war auß dem Stamb Levi/ hatte aber doch zum Weibe
Eliſeba Aminadabs auß dem Geſchlechte Juda Tochter/ Exod. Cap. 6.
v. 23. (2)
(1) Confer
Zepper. ad
leges Mo-
faicas, Fo-
renſ. lib. 1.
ca. 8. & lib.
4. ca. 23.
(2) Ex
Chytræ.
notat D.
Oſiander
in gloſ. ad
cap. Num.
36. lit. a.
Die hochgebenedeyte Jungfraw Maria/ poſterirte auß der Wur-
tzel Jeſe vnd Stam Juda/ die doch eine Verwandtin war der Eliſabeth
deß Prieſters Zachariæ Ehefrawen/ Luc. Cap. 1. Wegen obiger Moſai-
ſcher Verordnung der Stamb-Guͤter daß dieſelbe bey dem Naͤchſten
Blut nach Muͤglichkeit erhalten werden moͤchten/ war auch den Naͤchſt-
geſtepten eines jeden Stammes erlaubet der Naͤherkauff/ Jus prothi-
miſeos
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