Indem ich hiermit die Resultate vieljähriger Studien der Oef- fentlichkeit übergebe, hoffe ich gebildeten Lesern in den ver- schiedensten Berufsstellungen willkommene Auskunft und Beleh- rung über mancherlei Fragen bezüglich des Culturzustandes von Japan und der Erwerbsthätigkeit seiner Bewohner bieten zu können. Die reiche Literatur über dieses Land und Volk hat viele Gegenstände, welche hier eingehend behandelt wurden, entweder gar nicht berührt oder doch so, dass die naturwissen- schaftliche und technische Seite dabei zu kurz kamen. Dies und verschiedene andere Umstände bestimmten mich, während meines Aufenthaltes in Japan meine Beobachtungen und Studien auch auf Gebiete auszudehnen, die nicht unmittelbar in den Kreis mei- ner Aufgaben fielen. Dennoch fürchte ich nicht, dass desshalb competente Beurteiler in den Abschnitten über das japanische Kunstgewerbe einen Mangel an Hingabe und Gründlichkeit finden werden.
Wohl aber wuchsen bei dem weiten Rahmen, welchen ich mir zog, die Schwierigkeiten in hohem Grade, namentlich als es galt, die in Japan gewonnenen Eindrücke und Resultate in Eu- ropa zu bearbeiten und zu ergänzen. Dass und wie dies ge-
VORWORT.
Indem ich hiermit die Resultate vieljähriger Studien der Oef- fentlichkeit übergebe, hoffe ich gebildeten Lesern in den ver- schiedensten Berufsstellungen willkommene Auskunft und Beleh- rung über mancherlei Fragen bezüglich des Culturzustandes von Japan und der Erwerbsthätigkeit seiner Bewohner bieten zu können. Die reiche Literatur über dieses Land und Volk hat viele Gegenstände, welche hier eingehend behandelt wurden, entweder gar nicht berührt oder doch so, dass die naturwissen- schaftliche und technische Seite dabei zu kurz kamen. Dies und verschiedene andere Umstände bestimmten mich, während meines Aufenthaltes in Japan meine Beobachtungen und Studien auch auf Gebiete auszudehnen, die nicht unmittelbar in den Kreis mei- ner Aufgaben fielen. Dennoch fürchte ich nicht, dass desshalb competente Beurteiler in den Abschnitten über das japanische Kunstgewerbe einen Mangel an Hingabe und Gründlichkeit finden werden.
Wohl aber wuchsen bei dem weiten Rahmen, welchen ich mir zog, die Schwierigkeiten in hohem Grade, namentlich als es galt, die in Japan gewonnenen Eindrücke und Resultate in Eu- ropa zu bearbeiten und zu ergänzen. Dass und wie dies ge-
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VORWORT.
Indem ich hiermit die Resultate vieljähriger Studien der Oef-
fentlichkeit übergebe, hoffe ich gebildeten Lesern in den ver-
schiedensten Berufsstellungen willkommene Auskunft und Beleh-
rung über mancherlei Fragen bezüglich des Culturzustandes von
Japan und der Erwerbsthätigkeit seiner Bewohner bieten zu
können. Die reiche Literatur über dieses Land und Volk hat
viele Gegenstände, welche hier eingehend behandelt wurden,
entweder gar nicht berührt oder doch so, dass die naturwissen-
schaftliche und technische Seite dabei zu kurz kamen. Dies und
verschiedene andere Umstände bestimmten mich, während meines
Aufenthaltes in Japan meine Beobachtungen und Studien auch
auf Gebiete auszudehnen, die nicht unmittelbar in den Kreis mei-
ner Aufgaben fielen. Dennoch fürchte ich nicht, dass desshalb
competente Beurteiler in den Abschnitten über das japanische
Kunstgewerbe einen Mangel an Hingabe und Gründlichkeit finden
werden.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. [V]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/13>, abgerufen am 22.12.2024.
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