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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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Fische.
V. Ordnung. Lophobranchii, Büschelkiemer.

Meernadeln und Seepferde, Syngnathus und Hippocampus (Kaiba),
die bekanntesten Vertreter dieser eigenthümlichen, unbedeutenden
Sippe von Meeresbewohnern, kommen in den japanischen Gewässern
in etwa sechs Arten vor.

VI. Ordnung. Plectognathi, Haftkiefer.

Aus der Familie der Harthäuter (Sclerodermi) treffen
wir im Sommer vor allem mehrere Arten Kofferfische (hako-uwo), so
Ostracion immaculatus und O. brevicornis, die namentlich im Jugend-
zustande häufig in das Netz des Fischers gerathen. Auch Balistes,
Monacanthus und Triacanthus stellen sich mit dem Südwestmonsun
an Japans Gestaden häufig ein. Ihre nahen Verwandten, die sich
kugelig aufblasenden Nacktzähne (Gymnodontes), sind viel
artenreicher und theilweise auch im Winter vertreten, so vor allem
das Genus Tetrodon (Fugu). Mehrere Species desselben, insbesondere
T. rubripes Schl. und T. xanthopterus, die der Japaner vorherrschend
Fugu nennt, gelten für giftig, wie schon Kaempfer erwähnt. Strenge
Strafen sollten früher das Verkaufen und Verspeisen dieser Fische
verhindern, und zwar mit Recht; denn erst vor einigen Jahren zeigte
Dr. Görtz in Yokohama, dass in drei Fällen, welche zu seiner
Kenntniss und Behandlung gekommen waren, durch den Genuss des
Fugu, vornehmlich seines Rogens, schwere Erkrankungen vorgekom-
men waren, die sich in Kopfweh und Uebelkeit, Blässe, starker
Transpiration und auffallend verringerter Herzthätigkeit äusserten *).
Die Familie weist ausser der erwähnten Gattung auch noch mehrere
Arten Diodon auf, sowie den grossen Mondfisch (Orthagoriscus sp.),
von den Japanern Ukiki genannt; doch heisst man ihn auch Funrei,
z. B. an der Küste von Totomi und Suruga, wo er oft 11/2 Meter
lang und über 1 Meter breit gefischt wird.

VII. Ordnung. Ganoidei, Glanzschupper.

Von den zwei Familien dieser Sippe ist in den japanischen Meeren
nur die der Störe (Acipenseridae) in zwei verhältnissmässig
selten vorkommenden Arten vertreten.

*) "Ueber in Japan vorkommende Fisch- und Lackvergiftungen" von
Dr. A. Görtz. Mittheilungen d. deutschen Gesellschaft, 8. Heft, Yokohama 1875.
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Fische.
V. Ordnung. Lophobranchii, Büschelkiemer.

Meernadeln und Seepferde, Syngnathus und Hippocampus (Kaiba),
die bekanntesten Vertreter dieser eigenthümlichen, unbedeutenden
Sippe von Meeresbewohnern, kommen in den japanischen Gewässern
in etwa sechs Arten vor.

VI. Ordnung. Plectognathi, Haftkiefer.

Aus der Familie der Harthäuter (Sclerodermi) treffen
wir im Sommer vor allem mehrere Arten Kofferfische (hako-uwo), so
Ostracion immaculatus und O. brevicornis, die namentlich im Jugend-
zustande häufig in das Netz des Fischers gerathen. Auch Balistes,
Monacanthus und Triacanthus stellen sich mit dem Südwestmonsun
an Japans Gestaden häufig ein. Ihre nahen Verwandten, die sich
kugelig aufblasenden Nacktzähne (Gymnodontes), sind viel
artenreicher und theilweise auch im Winter vertreten, so vor allem
das Genus Tetrodon (Fugu). Mehrere Species desselben, insbesondere
T. rubripes Schl. und T. xanthopterus, die der Japaner vorherrschend
Fugu nennt, gelten für giftig, wie schon Kaempfer erwähnt. Strenge
Strafen sollten früher das Verkaufen und Verspeisen dieser Fische
verhindern, und zwar mit Recht; denn erst vor einigen Jahren zeigte
Dr. Görtz in Yokohama, dass in drei Fällen, welche zu seiner
Kenntniss und Behandlung gekommen waren, durch den Genuss des
Fugu, vornehmlich seines Rogens, schwere Erkrankungen vorgekom-
men waren, die sich in Kopfweh und Uebelkeit, Blässe, starker
Transpiration und auffallend verringerter Herzthätigkeit äusserten *).
Die Familie weist ausser der erwähnten Gattung auch noch mehrere
Arten Diodon auf, sowie den grossen Mondfisch (Orthagoriscus sp.),
von den Japanern Ukiki genannt; doch heisst man ihn auch Funrei,
z. B. an der Küste von Tôtomi und Suruga, wo er oft 1½ Meter
lang und über 1 Meter breit gefischt wird.

VII. Ordnung. Ganoideï, Glanzschupper.

Von den zwei Familien dieser Sippe ist in den japanischen Meeren
nur die der Störe (Acipenseridae) in zwei verhältnissmässig
selten vorkommenden Arten vertreten.

*) »Ueber in Japan vorkommende Fisch- und Lackvergiftungen« von
Dr. A. Görtz. Mittheilungen d. deutschen Gesellschaft, 8. Heft, Yokohama 1875.
15*
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[227/0251] Fische. V. Ordnung. Lophobranchii, Büschelkiemer. Meernadeln und Seepferde, Syngnathus und Hippocampus (Kaiba), die bekanntesten Vertreter dieser eigenthümlichen, unbedeutenden Sippe von Meeresbewohnern, kommen in den japanischen Gewässern in etwa sechs Arten vor. VI. Ordnung. Plectognathi, Haftkiefer. Aus der Familie der Harthäuter (Sclerodermi) treffen wir im Sommer vor allem mehrere Arten Kofferfische (hako-uwo), so Ostracion immaculatus und O. brevicornis, die namentlich im Jugend- zustande häufig in das Netz des Fischers gerathen. Auch Balistes, Monacanthus und Triacanthus stellen sich mit dem Südwestmonsun an Japans Gestaden häufig ein. Ihre nahen Verwandten, die sich kugelig aufblasenden Nacktzähne (Gymnodontes), sind viel artenreicher und theilweise auch im Winter vertreten, so vor allem das Genus Tetrodon (Fugu). Mehrere Species desselben, insbesondere T. rubripes Schl. und T. xanthopterus, die der Japaner vorherrschend Fugu nennt, gelten für giftig, wie schon Kaempfer erwähnt. Strenge Strafen sollten früher das Verkaufen und Verspeisen dieser Fische verhindern, und zwar mit Recht; denn erst vor einigen Jahren zeigte Dr. Görtz in Yokohama, dass in drei Fällen, welche zu seiner Kenntniss und Behandlung gekommen waren, durch den Genuss des Fugu, vornehmlich seines Rogens, schwere Erkrankungen vorgekom- men waren, die sich in Kopfweh und Uebelkeit, Blässe, starker Transpiration und auffallend verringerter Herzthätigkeit äusserten *). Die Familie weist ausser der erwähnten Gattung auch noch mehrere Arten Diodon auf, sowie den grossen Mondfisch (Orthagoriscus sp.), von den Japanern Ukiki genannt; doch heisst man ihn auch Funrei, z. B. an der Küste von Tôtomi und Suruga, wo er oft 1½ Meter lang und über 1 Meter breit gefischt wird. VII. Ordnung. Ganoideï, Glanzschupper. Von den zwei Familien dieser Sippe ist in den japanischen Meeren nur die der Störe (Acipenseridae) in zwei verhältnissmässig selten vorkommenden Arten vertreten. *) »Ueber in Japan vorkommende Fisch- und Lackvergiftungen« von Dr. A. Görtz. Mittheilungen d. deutschen Gesellschaft, 8. Heft, Yokohama 1875. 15*

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/251>, abgerufen am 13.11.2024.