gegossen werden. Wenn nun diese ihre gehörige Witterung erhalten, so werden sie ausgebrütet, mithin suchen die Würmerchen ihre Nahrung an den Blättern und Stöcken.
Wenn man ja den Stöcken eine Güte erwei- sen wil, so ist es viel besser gethan, wenn man ei- nen guten Zol tief Erde oben aus den Scherben hinweg nimt, und an stat dieser, frische zubereitete und mit vielen verfaulten Pferde-Miste unter- mengte Erde, wiederum darein bringet, und her- nach fleißig begießet. Dieses wird gewiß zum Wachsthum mehr beytragen, als alles gekünstelte Wasser.
Was sonst noch von dem Wasser zu merken, welches zum Begießen der Nelken-Stöcke sol ge- brauchet werden, das ist schon bey andern Ge- wächsen in den vorigen Theilen erinnert wor- den.
§. 14.
Die Scherben und Gefäse der Nelken, müs-Die Garten- Gefäße sol- len gleich gestellet werden. sen, wie bey allen andern Gewächsen, fein gleich stehen, damit das Wasser bey dem Begießen an ei- nem Orte so wohl als an dem andern sich einsenken könne; denn wenn ein solches Gefäß auf einer Sei- te niederhänget, so genießet auch der abhängige Theil der Erden und Wurzeln mehr Feuchtigkeit, welches ich öfters angemerket. Ueberdies so lau- fet die Besserung, welche sich in der Erde befindet, und den Wurzeln solte mitgetheilet werden, ver- geblich über die Scherben hinweg.
§. 15.
und Wartung der Nelken.
gegoſſen werden. Wenn nun dieſe ihre gehoͤrige Witterung erhalten, ſo werden ſie ausgebruͤtet, mithin ſuchen die Wuͤrmerchen ihre Nahrung an den Blaͤttern und Stoͤcken.
Wenn man ja den Stoͤcken eine Guͤte erwei- ſen wil, ſo iſt es viel beſſer gethan, wenn man ei- nen guten Zol tief Erde oben aus den Scherben hinweg nimt, und an ſtat dieſer, friſche zubereitete und mit vielen verfaulten Pferde-Miſte unter- mengte Erde, wiederum darein bringet, und her- nach fleißig begießet. Dieſes wird gewiß zum Wachsthum mehr beytragen, als alles gekuͤnſtelte Waſſer.
Was ſonſt noch von dem Waſſer zu merken, welches zum Begießen der Nelken-Stoͤcke ſol ge- brauchet werden, das iſt ſchon bey andern Ge- waͤchſen in den vorigen Theilen erinnert wor- den.
§. 14.
Die Scherben und Gefaͤſe der Nelken, muͤſ-Die Garten- Gefaͤße ſol- len gleich geſtellet werden. ſen, wie bey allen andern Gewaͤchſen, fein gleich ſtehen, damit das Waſſer bey dem Begießen an ei- nem Orte ſo wohl als an dem andern ſich einſenken koͤnne; denn wenn ein ſolches Gefaͤß auf einer Sei- te niederhaͤnget, ſo genießet auch der abhaͤngige Theil der Erden und Wurzeln mehr Feuchtigkeit, welches ich oͤfters angemerket. Ueberdies ſo lau- fet die Beſſerung, welche ſich in der Erde befindet, und den Wurzeln ſolte mitgetheilet werden, ver- geblich uͤber die Scherben hinweg.
§. 15.
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und Wartung der Nelken.
gegoſſen werden. Wenn nun dieſe ihre gehoͤrige
Witterung erhalten, ſo werden ſie ausgebruͤtet,
mithin ſuchen die Wuͤrmerchen ihre Nahrung an
den Blaͤttern und Stoͤcken.
Wenn man ja den Stoͤcken eine Guͤte erwei-
ſen wil, ſo iſt es viel beſſer gethan, wenn man ei-
nen guten Zol tief Erde oben aus den Scherben
hinweg nimt, und an ſtat dieſer, friſche zubereitete
und mit vielen verfaulten Pferde-Miſte unter-
mengte Erde, wiederum darein bringet, und her-
nach fleißig begießet. Dieſes wird gewiß zum
Wachsthum mehr beytragen, als alles gekuͤnſtelte
Waſſer.
Was ſonſt noch von dem Waſſer zu merken,
welches zum Begießen der Nelken-Stoͤcke ſol ge-
brauchet werden, das iſt ſchon bey andern Ge-
waͤchſen in den vorigen Theilen erinnert wor-
den.
§. 14.
Die Scherben und Gefaͤſe der Nelken, muͤſ-
ſen, wie bey allen andern Gewaͤchſen, fein gleich
ſtehen, damit das Waſſer bey dem Begießen an ei-
nem Orte ſo wohl als an dem andern ſich einſenken
koͤnne; denn wenn ein ſolches Gefaͤß auf einer Sei-
te niederhaͤnget, ſo genießet auch der abhaͤngige
Theil der Erden und Wurzeln mehr Feuchtigkeit,
welches ich oͤfters angemerket. Ueberdies ſo lau-
fet die Beſſerung, welche ſich in der Erde befindet,
und den Wurzeln ſolte mitgetheilet werden, ver-
geblich uͤber die Scherben hinweg.
Die Garten-
Gefaͤße ſol-
len gleich
geſtellet
werden.
§. 15.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/77>, abgerufen am 21.02.2025.
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