Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Erstes Cap. §. 17. Die dritteArbeit ist das Anhef- ten. Sind die Ranken und jungen Hopfen-Bra- Die Ranken gehen und drehen sich recht um Hingegen diejenigen Phaseolen welche müssen Stehen die Hopfen-Stöcke in einem guten hin-
Erſtes Cap. §. 17. Die dritteArbeit iſt das Anhef- ten. Sind die Ranken und jungen Hopfen-Bra- Die Ranken gehen und drehen ſich recht um Hingegen diejenigen Phaſeolen welche muͤſſen Stehen die Hopfen-Stoͤcke in einem guten hin-
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Erſtes Cap.
§. 17.
Sind die Ranken und jungen Hopfen-Bra-
men anderthalb Schuh in die Hoͤhe gewachſen, ſo
werden ſie eingetheilet, daß zu beyden Seiten drey
oder vier Bramen an jede Stange, jedoch nicht zu
feſte mit einer Pinze angebunden werden.
Die Ranken gehen und drehen ſich recht um
die Stangen herum, und wenn man ſie gleich an-
ders anbindet, daß ſie link herum gehen ſollen, ſo
kehren ſie ſich dennoch mit ihrem oberſten Trie-
be wieder um, und ſuchen ihren vorigen Umlauf, ja
ſie laſſen ſich niemalen in dieſer Wendung irre ma-
chen, welches ich vielmalen angemerket habe.
Hingegen diejenigen Phaſeolen welche muͤſſen
geſtengelt werden, und noch andere Gewaͤchſe
mehr, als Convolvulus ſcandens, haben ihren Trieb
und Wendung link herum, und wenn man gleich
mit dieſen auch alſo verfaͤhret, wie mit dem Hopfen,
und ihnen eine andere Richtung geben wil, ſo
winden ſie ſich dennoch, ihrer Natur gemaͤß, wie-
der link um die Stange herum.
Stehen die Hopfen-Stoͤcke in einem guten
und lockeren Lande, ſo wachſen ihre Bramen funf-
zehn, ſechzehn bis ſiebenzehn Fuß hoch. Es muß
aber bey dem erſten Anheften derer Ranken nicht
verbleiben, ſondern der Hopfen-Meiſter muß ſo
lange damit fortfahren ſo weit er an der Stange
hin-
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