Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

schädl. Thieren und Ungeziefer.
schen der Reuse und dem Rande durchzugehen;
wenn ihnen aber der Weg versperret ist, so müssen
sie auch wider ihren Willen in die Reuse hinein
kriechen.

Damit sie aber auf der andern Seite nicht so
leicht hinweg schwimmen können, so muß man ent-
weder ein Bret, oder von geflochtenen Weiden ei-
nen kleinen Zaun machen lassen, so wird keine da-
von kommen können.

Der Hintertheil der Reuse muß auch wohl mit
Grase verstopfet werden, sonst wäre alle Mühe
dergeblich.

Die Reusen brauchen nicht eher gehohen und
geöfnet zu werden, bis man das Ungeziefer heraus
schütten wil.

Wenn man nicht zeitig auf die Vertilgung die-
ses Ungeziefers bedacht ist, so werden sie in einen
Garten, wo sie ihre rechte Gelegenheit finden, sich
in kurzer Zeit so viel vermehren, daß man weder
Bäume noch Garten-Früchte davon bringen kan.

§. 36.

Die Feld-Ratten sind in der That viel schwe-Von den
Feld-Rat-
ten.

rer zu vertreiben als die Wasser-Mäuse, indem
dieselben niemahlen in das Wasser gehen. Jhr
Leib und ihre Gestalt ist den Wasser-Mäusen
fast gleich, ausser daß sie einen kleinen Schwanz
eines Zolles lang, hingegen die Wasser-Mäuse sehr
lange Schwänze, wie die ordentlichen Ratten-
Mäuse haben.

Diese jetztbeschriebene Feld-Ratten habe ich mit

nichts

ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
ſchen der Reuſe und dem Rande durchzugehen;
wenn ihnen aber der Weg verſperret iſt, ſo muͤſſen
ſie auch wider ihren Willen in die Reuſe hinein
kriechen.

Damit ſie aber auf der andern Seite nicht ſo
leicht hinweg ſchwimmen koͤnnen, ſo muß man ent-
weder ein Bret, oder von geflochtenen Weiden ei-
nen kleinen Zaun machen laſſen, ſo wird keine da-
von kommen koͤnnen.

Der Hintertheil der Reuſe muß auch wohl mit
Graſe verſtopfet werden, ſonſt waͤre alle Muͤhe
dergeblich.

Die Reuſen brauchen nicht eher gehohen und
geoͤfnet zu werden, bis man das Ungeziefer heraus
ſchuͤtten wil.

Wenn man nicht zeitig auf die Vertilgung die-
ſes Ungeziefers bedacht iſt, ſo werden ſie in einen
Garten, wo ſie ihre rechte Gelegenheit finden, ſich
in kurzer Zeit ſo viel vermehren, daß man weder
Baͤume noch Garten-Fruͤchte davon bringen kan.

§. 36.

Die Feld-Ratten ſind in der That viel ſchwe-Von den
Feld-Rat-
ten.

rer zu vertreiben als die Waſſer-Maͤuſe, indem
dieſelben niemahlen in das Waſſer gehen. Jhr
Leib und ihre Geſtalt iſt den Waſſer-Maͤuſen
faſt gleich, auſſer daß ſie einen kleinen Schwanz
eines Zolles lang, hingegen die Waſſer-Maͤuſe ſehr
lange Schwaͤnze, wie die ordentlichen Ratten-
Maͤuſe haben.

Dieſe jetztbeſchriebene Feld-Ratten habe ich mit

nichts
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0237" n="223"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">&#x017F;cha&#x0364;dl. Thieren und Ungeziefer.</hi></fw><lb/>
&#x017F;chen der Reu&#x017F;e und dem Rande durchzugehen;<lb/>
wenn ihnen aber der Weg ver&#x017F;perret i&#x017F;t, &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ie auch wider ihren Willen in die Reu&#x017F;e hinein<lb/>
kriechen.</p><lb/>
          <p>Damit &#x017F;ie aber auf der andern Seite nicht &#x017F;o<lb/>
leicht hinweg &#x017F;chwimmen ko&#x0364;nnen, &#x017F;o muß man ent-<lb/>
weder ein Bret, oder von geflochtenen Weiden ei-<lb/>
nen kleinen Zaun machen la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o wird keine da-<lb/>
von kommen ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
          <p>Der Hintertheil der Reu&#x017F;e muß auch wohl mit<lb/>
Gra&#x017F;e ver&#x017F;topfet werden, &#x017F;on&#x017F;t wa&#x0364;re alle Mu&#x0364;he<lb/>
dergeblich.</p><lb/>
          <p>Die Reu&#x017F;en brauchen nicht eher gehohen und<lb/>
geo&#x0364;fnet zu werden, bis man das Ungeziefer heraus<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;tten wil.</p><lb/>
          <p>Wenn man nicht zeitig auf die Vertilgung die-<lb/>
&#x017F;es Ungeziefers bedacht i&#x017F;t, &#x017F;o werden &#x017F;ie in einen<lb/>
Garten, wo &#x017F;ie ihre rechte Gelegenheit finden, &#x017F;ich<lb/>
in kurzer Zeit &#x017F;o viel vermehren, daß man weder<lb/>
Ba&#x0364;ume noch Garten-Fru&#x0364;chte davon bringen kan.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 36.</head><lb/>
          <p>Die Feld-Ratten &#x017F;ind in der That viel &#x017F;chwe-<note place="right">Von den<lb/>
Feld-Rat-<lb/>
ten.</note><lb/>
rer zu vertreiben als die Wa&#x017F;&#x017F;er-Ma&#x0364;u&#x017F;e, indem<lb/>
die&#x017F;elben niemahlen in das Wa&#x017F;&#x017F;er gehen. Jhr<lb/>
Leib und ihre Ge&#x017F;talt i&#x017F;t den Wa&#x017F;&#x017F;er-Ma&#x0364;u&#x017F;en<lb/>
fa&#x017F;t gleich, au&#x017F;&#x017F;er daß &#x017F;ie einen kleinen Schwanz<lb/>
eines Zolles lang, hingegen die Wa&#x017F;&#x017F;er-Ma&#x0364;u&#x017F;e &#x017F;ehr<lb/>
lange Schwa&#x0364;nze, wie die ordentlichen Ratten-<lb/>
Ma&#x0364;u&#x017F;e haben.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e jetztbe&#x017F;chriebene Feld-Ratten habe ich mit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nichts</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0237] ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. ſchen der Reuſe und dem Rande durchzugehen; wenn ihnen aber der Weg verſperret iſt, ſo muͤſſen ſie auch wider ihren Willen in die Reuſe hinein kriechen. Damit ſie aber auf der andern Seite nicht ſo leicht hinweg ſchwimmen koͤnnen, ſo muß man ent- weder ein Bret, oder von geflochtenen Weiden ei- nen kleinen Zaun machen laſſen, ſo wird keine da- von kommen koͤnnen. Der Hintertheil der Reuſe muß auch wohl mit Graſe verſtopfet werden, ſonſt waͤre alle Muͤhe dergeblich. Die Reuſen brauchen nicht eher gehohen und geoͤfnet zu werden, bis man das Ungeziefer heraus ſchuͤtten wil. Wenn man nicht zeitig auf die Vertilgung die- ſes Ungeziefers bedacht iſt, ſo werden ſie in einen Garten, wo ſie ihre rechte Gelegenheit finden, ſich in kurzer Zeit ſo viel vermehren, daß man weder Baͤume noch Garten-Fruͤchte davon bringen kan. §. 36. Die Feld-Ratten ſind in der That viel ſchwe- rer zu vertreiben als die Waſſer-Maͤuſe, indem dieſelben niemahlen in das Waſſer gehen. Jhr Leib und ihre Geſtalt iſt den Waſſer-Maͤuſen faſt gleich, auſſer daß ſie einen kleinen Schwanz eines Zolles lang, hingegen die Waſſer-Maͤuſe ſehr lange Schwaͤnze, wie die ordentlichen Ratten- Maͤuſe haben. Von den Feld-Rat- ten. Dieſe jetztbeſchriebene Feld-Ratten habe ich mit nichts

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/237
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/237>, abgerufen am 30.12.2024.