Haare stehen in der Haut steif und feste, daher sie sehr wohl zu Ausfütterung der Kleider können ge- brauchet werden.
§. 23.
Jm April fangen sie an sich zu begatten, undVon ihrer Vermeh- rung. hecken des Jahrs zweymal.
Die Sicke oder das Weiblein, suchet im Früh- Jahre den Ramler in seinem Loche auf, und bleibet einige Tage bey ihm, ja unter weilen behält er auch wohl zwey Weiblein bey sich in seiner Wohnung, so bald aber der Ramler merket, daß die Sicke belegt ist, so stößt er sie von sich, welche sodann ihre alte Wohnung wiederum suchen, oder auch wohl gar einen neuen Bau machen muß.
Jst es ein altes Weiblein, so heckt es sieben, acht bis neun Junge, und das anderemal kurz vor der Ernde eben so viel.
Wenn ihre Jungen 14 Tage alt sind, so fangen sie schon an zu wühlen, und machen mehrentheils, um den schregen Haupt-Gang, so viel ihrer sind, lauter kleine Löcher, nach Proportion ihrer Gröse. Jn einer Zeit von drey bis vier Wochen wenn sie sich alleine ernähren können, jagen die Alten solche von sich, worauf sie sich hernachmals in den Fel- dern austheilen.
Das erste Gehecke, begattet sich noch dasselbi- ge Jahr und bringen in der Ernden-Zeit auch ihre Jungen; hecken aber zum erstenmal deren nur dreye bis viere. Man kan also gar leicht den Ueberschlag machen, wie sehr diese schädlichen Thlere sich in kur- zer Zeit vermehren können.
§. 24.
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
Haare ſtehen in der Haut ſteif und feſte, daher ſie ſehr wohl zu Ausfuͤtterung der Kleider koͤnnen ge- brauchet werden.
§. 23.
Jm April fangen ſie an ſich zu begatten, undVon ihrer Vermeh- rung. hecken des Jahrs zweymal.
Die Sicke oder das Weiblein, ſuchet im Fruͤh- Jahre den Ramler in ſeinem Loche auf, und bleibet einige Tage bey ihm, ja unter weilen behaͤlt er auch wohl zwey Weiblein bey ſich in ſeiner Wohnung, ſo bald aber der Ramler merket, daß die Sicke belegt iſt, ſo ſtoͤßt er ſie von ſich, welche ſodann ihre alte Wohnung wiederum ſuchen, oder auch wohl gar einen neuen Bau machen muß.
Jſt es ein altes Weiblein, ſo heckt es ſieben, acht bis neun Junge, und das anderemal kurz vor der Ernde eben ſo viel.
Wenn ihre Jungen 14 Tage alt ſind, ſo fangen ſie ſchon an zu wuͤhlen, und machen mehrentheils, um den ſchregen Haupt-Gang, ſo viel ihrer ſind, lauter kleine Loͤcher, nach Proportion ihrer Groͤſe. Jn einer Zeit von drey bis vier Wochen wenn ſie ſich alleine ernaͤhren koͤnnen, jagen die Alten ſolche von ſich, worauf ſie ſich hernachmals in den Fel- dern austheilen.
Das erſte Gehecke, begattet ſich noch daſſelbi- ge Jahr und bringen in der Ernden-Zeit auch ihre Jungen; hecken aber zum erſtenmal deren nur dreye bis viere. Man kan alſo gar leicht den Ueberſchlag machen, wie ſehr dieſe ſchaͤdlichen Thlere ſich in kur- zer Zeit vermehren koͤnnen.
§. 24.
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ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
Haare ſtehen in der Haut ſteif und feſte, daher ſie
ſehr wohl zu Ausfuͤtterung der Kleider koͤnnen ge-
brauchet werden.
§. 23.
Jm April fangen ſie an ſich zu begatten, und
hecken des Jahrs zweymal.
Von ihrer
Vermeh-
rung.
Die Sicke oder das Weiblein, ſuchet im Fruͤh-
Jahre den Ramler in ſeinem Loche auf, und bleibet
einige Tage bey ihm, ja unter weilen behaͤlt er auch
wohl zwey Weiblein bey ſich in ſeiner Wohnung, ſo
bald aber der Ramler merket, daß die Sicke belegt
iſt, ſo ſtoͤßt er ſie von ſich, welche ſodann ihre alte
Wohnung wiederum ſuchen, oder auch wohl gar
einen neuen Bau machen muß.
Jſt es ein altes Weiblein, ſo heckt es ſieben, acht
bis neun Junge, und das anderemal kurz vor der
Ernde eben ſo viel.
Wenn ihre Jungen 14 Tage alt ſind, ſo fangen
ſie ſchon an zu wuͤhlen, und machen mehrentheils,
um den ſchregen Haupt-Gang, ſo viel ihrer ſind,
lauter kleine Loͤcher, nach Proportion ihrer Groͤſe.
Jn einer Zeit von drey bis vier Wochen wenn ſie
ſich alleine ernaͤhren koͤnnen, jagen die Alten ſolche
von ſich, worauf ſie ſich hernachmals in den Fel-
dern austheilen.
Das erſte Gehecke, begattet ſich noch daſſelbi-
ge Jahr und bringen in der Ernden-Zeit auch ihre
Jungen; hecken aber zum erſtenmal deren nur dreye
bis viere. Man kan alſo gar leicht den Ueberſchlag
machen, wie ſehr dieſe ſchaͤdlichen Thlere ſich in kur-
zer Zeit vermehren koͤnnen.
§. 24.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/219>, abgerufen am 21.02.2025.
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