Von der Erde, welche die Tulpen verlangen,Von der Er- de welche den Tulpen zuträglich ist. habe ich albereit im ersten Theile des Land- u. Garten-Schatzes das nöthige angemerket.
Und eben darauf komt es hauptsächlich an: denn wenn man sich mit der Düngung nicht vor- siehet, oder die Zwiebeln in eine Erde bringet, wo vorher vieler Mist gelegen, von welchen sich die Mist-Lacke oder Pfütze in das Land hinein gezo- gen, oder wo etwan der Urin von Menschen hin- gekommen, so ist es gewiß um die Tulpen-Zwiebeln geschehen.
§. 24.
Ehe die Tulpen im Früh Jahre anfangen zuTulipanen- Blumen dürfen nicht abgebro- chen, und müssen vom Unkraute gereiniget werden. blühen, muß man darzwischen die Erde etwas auf- lockern, und von allen Unkraute reinigen, welches sonsten einen Uebelstand verursachet.
Es darf auch ein Blumen-Liebhaber nicht ge- statten, das die Tulpen in ihrer ersten und besten Flor von unverständigen Leuten abgebrochen wer- den. Denn da in solcher Zeit die Zwiebeln in be- sten Wachsen und zunehmen sind, so ist leicht zu erachten, daß sie durch solches frühzeitige Abbre- chen in ihrem Wachsthum verhindert werden, und folglich kleine bleiben müssen.
Hiervon können die Ursachen im dritten Thei- le des Land- u. Garten-Schatzes p. 120. und im vierten Theile p. 67. nachgelesen werden.
§. 25.
Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
§. 23.
Von der Erde, welche die Tulpen verlangen,Von der Er- de welche den Tulpen zutraͤglich iſt. habe ich albereit im erſten Theile des Land- u. Garten-Schatzes das noͤthige angemerket.
Und eben darauf komt es hauptſaͤchlich an: denn wenn man ſich mit der Duͤngung nicht vor- ſiehet, oder die Zwiebeln in eine Erde bringet, wo vorher vieler Miſt gelegen, von welchen ſich die Miſt-Lacke oder Pfuͤtze in das Land hinein gezo- gen, oder wo etwan der Urin von Menſchen hin- gekommen, ſo iſt es gewiß um die Tulpen-Zwiebeln geſchehen.
§. 24.
Ehe die Tulpen im Fruͤh Jahre anfangen zuTulipanen- Blumen duͤrfen nicht abgebro- chen, und muͤſſen vom Unkraute gereiniget werden. bluͤhen, muß man darzwiſchen die Erde etwas auf- lockern, und von allen Unkraute reinigen, welches ſonſten einen Uebelſtand verurſachet.
Es darf auch ein Blumen-Liebhaber nicht ge- ſtatten, das die Tulpen in ihrer erſten und beſten Flor von unverſtaͤndigen Leuten abgebrochen wer- den. Denn da in ſolcher Zeit die Zwiebeln in be- ſten Wachſen und zunehmen ſind, ſo iſt leicht zu erachten, daß ſie durch ſolches fruͤhzeitige Abbre- chen in ihrem Wachsthum verhindert werden, und folglich kleine bleiben muͤſſen.
Hiervon koͤnnen die Urſachen im dritten Thei- le des Land- u. Garten-Schatzes p. 120. und im vierten Theile p. 67. nachgeleſen werden.
§. 25.
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Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
§. 23.
Von der Erde, welche die Tulpen verlangen,
habe ich albereit im erſten Theile des Land- u.
Garten-Schatzes das noͤthige angemerket.
Von der Er-
de welche
den Tulpen
zutraͤglich
iſt.
Und eben darauf komt es hauptſaͤchlich an:
denn wenn man ſich mit der Duͤngung nicht vor-
ſiehet, oder die Zwiebeln in eine Erde bringet, wo
vorher vieler Miſt gelegen, von welchen ſich die
Miſt-Lacke oder Pfuͤtze in das Land hinein gezo-
gen, oder wo etwan der Urin von Menſchen hin-
gekommen, ſo iſt es gewiß um die Tulpen-Zwiebeln
geſchehen.
§. 24.
Ehe die Tulpen im Fruͤh Jahre anfangen zu
bluͤhen, muß man darzwiſchen die Erde etwas auf-
lockern, und von allen Unkraute reinigen, welches
ſonſten einen Uebelſtand verurſachet.
Tulipanen-
Blumen
duͤrfen nicht
abgebro-
chen, und
muͤſſen vom
Unkraute
gereiniget
werden.
Es darf auch ein Blumen-Liebhaber nicht ge-
ſtatten, das die Tulpen in ihrer erſten und beſten
Flor von unverſtaͤndigen Leuten abgebrochen wer-
den. Denn da in ſolcher Zeit die Zwiebeln in be-
ſten Wachſen und zunehmen ſind, ſo iſt leicht zu
erachten, daß ſie durch ſolches fruͤhzeitige Abbre-
chen in ihrem Wachsthum verhindert werden, und
folglich kleine bleiben muͤſſen.
Hiervon koͤnnen die Urſachen im dritten Thei-
le des Land- u. Garten-Schatzes p. 120. und
im vierten Theile p. 67. nachgeleſen werden.
§. 25.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/157>, abgerufen am 21.02.2025.
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