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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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der Aecker ohne Brache.
den Korn-Aeckern, wo sich viel Unkraut findet, zu
geschehen pfleget. Ja es ist gewiß, daß manche un-
ter den angegebenen Früchten, wie auch bereits
erinnert worden, oft nicht einmal so viele Kräfte
hinweg nimt, als das Unkraut auf einen nach der
gemeinen schlechten Art begatteten Brach-Acker.

§. 26.

Jch sehe zum voraus, daß dennoch wider dieEinwurf
wegen des
schlechten
Landes an
andern Or-
ten.

angegebene achtzehnjährige Bestellung der Aecker
viele Puncte werden eingewendet werden.

Viele werden sagen, es möchte diese Cultur
auch bey ihnen wohl angehen, wenn sie auch sol-
chen guten Grund und Boden hätten, wie in den
Erfurtischen Feldern angetroffen wird.

Es ist wahr, daß sich um unsere Stadt her-
um ein schönes und recht gutes Feld befindet. Der
Herr von Hochberg in seinem adelichen Land-
und Feld-Leben im zweyten Theile
p. 11.
meldet, daß die Alten diese Zeichen einen Grund
zu probiren angegeben hätten; wenn man nem-
lich eine Grube im Felde grübe, und die heraus-
geworffene Erde wieder hinein scharrete, und man
fände, daß solche nicht zulange, das Loch wieder
auszufüllen, so sey es ein schlechter Grund.
Würde aber die Grube gleich und eben wieder
ausgefüllet, so sey es ein mittelmäßiger Grund.
Bliebe aber nach Ausfüllung der Grube noch et-
was Erde übrig, so wäre es ein guter Grund.
Und ein solcher wird an den mehresten Orten in
unserer Flure angetroffen. Denn wenn die Gru-

ben,

der Aecker ohne Brache.
den Korn-Aeckern, wo ſich viel Unkraut findet, zu
geſchehen pfleget. Ja es iſt gewiß, daß manche un-
ter den angegebenen Fruͤchten, wie auch bereits
erinnert worden, oft nicht einmal ſo viele Kraͤfte
hinweg nimt, als das Unkraut auf einen nach der
gemeinen ſchlechten Art begatteten Brach-Acker.

§. 26.

Jch ſehe zum voraus, daß dennoch wider dieEinwurf
wegen des
ſchlechten
Landes an
andern Or-
ten.

angegebene achtzehnjaͤhrige Beſtellung der Aecker
viele Puncte werden eingewendet werden.

Viele werden ſagen, es moͤchte dieſe Cultur
auch bey ihnen wohl angehen, wenn ſie auch ſol-
chen guten Grund und Boden haͤtten, wie in den
Erfurtiſchen Feldern angetroffen wird.

Es iſt wahr, daß ſich um unſere Stadt her-
um ein ſchoͤnes und recht gutes Feld befindet. Der
Herr von Hochberg in ſeinem adelichen Land-
und Feld-Leben im zweyten Theile
p. 11.
meldet, daß die Alten dieſe Zeichen einen Grund
zu probiren angegeben haͤtten; wenn man nem-
lich eine Grube im Felde gruͤbe, und die heraus-
geworffene Erde wieder hinein ſcharrete, und man
faͤnde, daß ſolche nicht zulange, das Loch wieder
auszufuͤllen, ſo ſey es ein ſchlechter Grund.
Wuͤrde aber die Grube gleich und eben wieder
ausgefuͤllet, ſo ſey es ein mittelmaͤßiger Grund.
Bliebe aber nach Ausfuͤllung der Grube noch et-
was Erde uͤbrig, ſo waͤre es ein guter Grund.
Und ein ſolcher wird an den mehreſten Orten in
unſerer Flure angetroffen. Denn wenn die Gru-

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[63/0098] der Aecker ohne Brache. den Korn-Aeckern, wo ſich viel Unkraut findet, zu geſchehen pfleget. Ja es iſt gewiß, daß manche un- ter den angegebenen Fruͤchten, wie auch bereits erinnert worden, oft nicht einmal ſo viele Kraͤfte hinweg nimt, als das Unkraut auf einen nach der gemeinen ſchlechten Art begatteten Brach-Acker. §. 26. Jch ſehe zum voraus, daß dennoch wider die angegebene achtzehnjaͤhrige Beſtellung der Aecker viele Puncte werden eingewendet werden. Einwurf wegen des ſchlechten Landes an andern Or- ten. Viele werden ſagen, es moͤchte dieſe Cultur auch bey ihnen wohl angehen, wenn ſie auch ſol- chen guten Grund und Boden haͤtten, wie in den Erfurtiſchen Feldern angetroffen wird. Es iſt wahr, daß ſich um unſere Stadt her- um ein ſchoͤnes und recht gutes Feld befindet. Der Herr von Hochberg in ſeinem adelichen Land- und Feld-Leben im zweyten Theile p. 11. meldet, daß die Alten dieſe Zeichen einen Grund zu probiren angegeben haͤtten; wenn man nem- lich eine Grube im Felde gruͤbe, und die heraus- geworffene Erde wieder hinein ſcharrete, und man faͤnde, daß ſolche nicht zulange, das Loch wieder auszufuͤllen, ſo ſey es ein ſchlechter Grund. Wuͤrde aber die Grube gleich und eben wieder ausgefuͤllet, ſo ſey es ein mittelmaͤßiger Grund. Bliebe aber nach Ausfuͤllung der Grube noch et- was Erde uͤbrig, ſo waͤre es ein guter Grund. Und ein ſolcher wird an den mehreſten Orten in unſerer Flure angetroffen. Denn wenn die Gru- ben,

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/98>, abgerufen am 21.11.2024.