Schatze gegebene Regeln richten, und insbe- sondere bey jeder Frucht, den dritten und vier- ten Theil desselben zu Rathe ziehen.
Wer sich zu Erziehung der Küchen- und Specerey-Früchte ein gutes Land erwählet, solches nach meiner Art zubereitet, und die Früchte nach der gegebenen Anweisung bestellet und wartet, der wird mit Hülfe der Abwechselung, welche jetzo ge- zeiget worden, nebst göttlichen Segen, seinen Acker ebenfals achtzehen Jahre hinter einander ohne Brache und frische Düngung, so gut als ich bestellen können.
§. 25.
Es wird also hoffentlich wohl Niemand zwei-Zweifel ob auch die Früchte werden gut seyn, benebst der Beant- wortung. feln, daß es angehe, nach diesen gegebenen Exem- peln, einen Acker achtzehen Jahre, ohne Brache und frische Düngung zu bestellen; allein man dörfte doch dabey gedenken, daß auch die Früchte darnach seyn würden, indem es gar nicht begreif- lich, daß ein Acker so viele Jahre hintereinander könne schöne Früchte tragen, wo man ihn nicht einmal ruhen, oder doch von neuen düngen lasse.
Hierauf dienet zur Antwort: Wenn ich gleich gar keinen weitern Grund angeben könte von der Möglichkeit dieser achtzehenjährigen Nu- tzung der Aecker ohne Brache und frische Dün- gung, so würde doch meine vieljährige und noch beständige Erfahrung, statt aller andern Beweise dienen, indem ich auch in den letzteren Jahren meine Aecker allezeit noch mit guten Nutzen bestelle,
wo
der Aecker ohne Brache.
Schatze gegebene Regeln richten, und insbe- ſondere bey jeder Frucht, den dritten und vier- ten Theil deſſelben zu Rathe ziehen.
Wer ſich zu Erziehung der Kuͤchen- und Specerey-Fruͤchte ein gutes Land erwaͤhlet, ſolches nach meiner Art zubereitet, und die Fruͤchte nach der gegebenen Anweiſung beſtellet und wartet, der wird mit Huͤlfe der Abwechſelung, welche jetzo ge- zeiget worden, nebſt goͤttlichen Segen, ſeinen Acker ebenfals achtzehen Jahre hinter einander ohne Brache und friſche Duͤngung, ſo gut als ich beſtellen koͤnnen.
§. 25.
Es wird alſo hoffentlich wohl Niemand zwei-Zweifel ob auch die Fruͤchte werden gut ſeyn, benebſt der Beant- wortung. feln, daß es angehe, nach dieſen gegebenen Exem- peln, einen Acker achtzehen Jahre, ohne Brache und friſche Duͤngung zu beſtellen; allein man doͤrfte doch dabey gedenken, daß auch die Fruͤchte darnach ſeyn wuͤrden, indem es gar nicht begreif- lich, daß ein Acker ſo viele Jahre hintereinander koͤnne ſchoͤne Fruͤchte tragen, wo man ihn nicht einmal ruhen, oder doch von neuen duͤngen laſſe.
Hierauf dienet zur Antwort: Wenn ich gleich gar keinen weitern Grund angeben koͤnte von der Moͤglichkeit dieſer achtzehenjaͤhrigen Nu- tzung der Aecker ohne Brache und friſche Duͤn- gung, ſo wuͤrde doch meine vieljaͤhrige und noch beſtaͤndige Erfahrung, ſtatt aller andern Beweiſe dienen, indem ich auch in den letzteren Jahren meine Aecker allezeit noch mit guten Nutzen beſtelle,
wo
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><list><item><pbn="59"facs="#f0094"/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#b">der Aecker ohne Brache.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">Schatze</hi> gegebene Regeln richten, und insbe-<lb/>ſondere bey jeder Frucht, den <hirendition="#fr">dritten und vier-<lb/>
ten Theil</hi> deſſelben zu Rathe ziehen.</item></list><lb/><p>Wer ſich zu Erziehung der Kuͤchen- und<lb/>
Specerey-Fruͤchte ein gutes Land erwaͤhlet, ſolches<lb/>
nach meiner Art zubereitet, und die Fruͤchte nach<lb/>
der gegebenen Anweiſung beſtellet und wartet, der<lb/>
wird mit Huͤlfe der Abwechſelung, welche jetzo ge-<lb/>
zeiget worden, nebſt goͤttlichen Segen, ſeinen<lb/>
Acker ebenfals achtzehen Jahre hinter einander<lb/>
ohne Brache und friſche Duͤngung, ſo gut als ich<lb/>
beſtellen koͤnnen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 25.</head><lb/><p>Es wird alſo hoffentlich wohl Niemand zwei-<noteplace="right">Zweifel ob<lb/>
auch die<lb/>
Fruͤchte<lb/>
werden gut<lb/>ſeyn, benebſt<lb/>
der Beant-<lb/>
wortung.</note><lb/>
feln, daß es angehe, nach dieſen gegebenen Exem-<lb/>
peln, einen Acker achtzehen Jahre, ohne Brache<lb/>
und friſche Duͤngung zu beſtellen; allein man<lb/>
doͤrfte doch dabey gedenken, daß auch die Fruͤchte<lb/>
darnach ſeyn wuͤrden, indem es gar nicht begreif-<lb/>
lich, daß ein Acker ſo viele Jahre hintereinander<lb/>
koͤnne ſchoͤne Fruͤchte tragen, wo man ihn nicht<lb/>
einmal ruhen, oder doch von neuen duͤngen laſſe.</p><lb/><p>Hierauf dienet zur Antwort: Wenn ich<lb/>
gleich gar keinen weitern Grund angeben koͤnte<lb/>
von der Moͤglichkeit dieſer achtzehenjaͤhrigen Nu-<lb/>
tzung der Aecker ohne Brache und friſche Duͤn-<lb/>
gung, ſo wuͤrde doch meine vieljaͤhrige und noch<lb/>
beſtaͤndige Erfahrung, ſtatt aller andern Beweiſe<lb/>
dienen, indem ich auch in den letzteren Jahren<lb/>
meine Aecker allezeit noch mit guten Nutzen beſtelle,<lb/><fwtype="catch"place="bottom">wo</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[59/0094]
der Aecker ohne Brache.
Schatze gegebene Regeln richten, und insbe-
ſondere bey jeder Frucht, den dritten und vier-
ten Theil deſſelben zu Rathe ziehen.
Wer ſich zu Erziehung der Kuͤchen- und
Specerey-Fruͤchte ein gutes Land erwaͤhlet, ſolches
nach meiner Art zubereitet, und die Fruͤchte nach
der gegebenen Anweiſung beſtellet und wartet, der
wird mit Huͤlfe der Abwechſelung, welche jetzo ge-
zeiget worden, nebſt goͤttlichen Segen, ſeinen
Acker ebenfals achtzehen Jahre hinter einander
ohne Brache und friſche Duͤngung, ſo gut als ich
beſtellen koͤnnen.
§. 25.
Es wird alſo hoffentlich wohl Niemand zwei-
feln, daß es angehe, nach dieſen gegebenen Exem-
peln, einen Acker achtzehen Jahre, ohne Brache
und friſche Duͤngung zu beſtellen; allein man
doͤrfte doch dabey gedenken, daß auch die Fruͤchte
darnach ſeyn wuͤrden, indem es gar nicht begreif-
lich, daß ein Acker ſo viele Jahre hintereinander
koͤnne ſchoͤne Fruͤchte tragen, wo man ihn nicht
einmal ruhen, oder doch von neuen duͤngen laſſe.
Zweifel ob
auch die
Fruͤchte
werden gut
ſeyn, benebſt
der Beant-
wortung.
Hierauf dienet zur Antwort: Wenn ich
gleich gar keinen weitern Grund angeben koͤnte
von der Moͤglichkeit dieſer achtzehenjaͤhrigen Nu-
tzung der Aecker ohne Brache und friſche Duͤn-
gung, ſo wuͤrde doch meine vieljaͤhrige und noch
beſtaͤndige Erfahrung, ſtatt aller andern Beweiſe
dienen, indem ich auch in den letzteren Jahren
meine Aecker allezeit noch mit guten Nutzen beſtelle,
wo
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/94>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.