ne Probe gemachet, und solches Stück nach den verflossenen 18 Jahren noch dreymal bestellet, und würklich in dem verflossenen Jahre zum 21ten- mal, ohne Brache und frische Düngung genutzet.
§. 11.
Was nun aber diese Wissenschaft, von wel-Die Urthei- le hierüber werden un- gleich seyn. cher ich bisher nur vorläufig gehandelt, anbelan- get, so kan ich leicht erachten, daß die Urtheile dar- über ganz ungleich fallen werden.
Manchen wird es unglaublich vorkommen, und werden es vor eine blosse Pralerey, oder vor ein solches Angeben halten, wohinter nichts son- derliches stecke, oder wovon man doch den vermein- ten Nutzen nicht zu hoffen hätte.
Andere werden es vor eine Sache ansehen, die zwar in Erfurt, aber keinesweges an andern Orten practicabel sey, und dahero allerhand Ein- würfe dagegen machen. Doch dieses wird mich wenig beunruhigen; denn es pfleget ordentlich so zu gehen, daß neue Erfindungen und Anschläge von vielen getadelt und verworffen werden, bis ih- nen der augenscheinliche Nutze und Werth dersel- ben, durch die Erfahrung, in die Augen leuchtet.
Es ist mir auch schon zur Gewohnheit wor- den, daß unerfahrne und unverständiche Leute, wenn sie meine Erfindungen und Anschläge gese- hen, anfänglich sich darüber aufgehalten, und wohl allerhand Spottreden dabey geführet, wenn sie aber wahrgenommen, wie wohl solche von statten
gegan-
B 5
der Aecker ohne Brache.
ne Probe gemachet, und ſolches Stuͤck nach den verfloſſenen 18 Jahren noch dreymal beſtellet, und wuͤrklich in dem verfloſſenen Jahre zum 21ten- mal, ohne Brache und friſche Duͤngung genutzet.
§. 11.
Was nun aber dieſe Wiſſenſchaft, von wel-Die Urthei- le hieruͤber werden un- gleich ſeyn. cher ich bisher nur vorlaͤufig gehandelt, anbelan- get, ſo kan ich leicht erachten, daß die Urtheile dar- uͤber ganz ungleich fallen werden.
Manchen wird es unglaublich vorkommen, und werden es vor eine bloſſe Pralerey, oder vor ein ſolches Angeben halten, wohinter nichts ſon- derliches ſtecke, oder wovon man doch den vermein- ten Nutzen nicht zu hoffen haͤtte.
Andere werden es vor eine Sache anſehen, die zwar in Erfurt, aber keinesweges an andern Orten practicabel ſey, und dahero allerhand Ein- wuͤrfe dagegen machen. Doch dieſes wird mich wenig beunruhigen; denn es pfleget ordentlich ſo zu gehen, daß neue Erfindungen und Anſchlaͤge von vielen getadelt und verworffen werden, bis ih- nen der augenſcheinliche Nutze und Werth derſel- ben, durch die Erfahrung, in die Augen leuchtet.
Es iſt mir auch ſchon zur Gewohnheit wor- den, daß unerfahrne und unverſtaͤndiche Leute, wenn ſie meine Erfindungen und Anſchlaͤge geſe- hen, anfaͤnglich ſich daruͤber aufgehalten, und wohl allerhand Spottreden dabey gefuͤhret, wenn ſie aber wahrgenommen, wie wohl ſolche von ſtatten
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der Aecker ohne Brache.
ne Probe gemachet, und ſolches Stuͤck nach den
verfloſſenen 18 Jahren noch dreymal beſtellet, und
wuͤrklich in dem verfloſſenen Jahre zum 21ten-
mal, ohne Brache und friſche Duͤngung genutzet.
§. 11.
Was nun aber dieſe Wiſſenſchaft, von wel-
cher ich bisher nur vorlaͤufig gehandelt, anbelan-
get, ſo kan ich leicht erachten, daß die Urtheile dar-
uͤber ganz ungleich fallen werden.
Die Urthei-
le hieruͤber
werden un-
gleich ſeyn.
Manchen wird es unglaublich vorkommen,
und werden es vor eine bloſſe Pralerey, oder vor
ein ſolches Angeben halten, wohinter nichts ſon-
derliches ſtecke, oder wovon man doch den vermein-
ten Nutzen nicht zu hoffen haͤtte.
Andere werden es vor eine Sache anſehen,
die zwar in Erfurt, aber keinesweges an andern
Orten practicabel ſey, und dahero allerhand Ein-
wuͤrfe dagegen machen. Doch dieſes wird mich
wenig beunruhigen; denn es pfleget ordentlich ſo
zu gehen, daß neue Erfindungen und Anſchlaͤge
von vielen getadelt und verworffen werden, bis ih-
nen der augenſcheinliche Nutze und Werth derſel-
ben, durch die Erfahrung, in die Augen leuchtet.
Es iſt mir auch ſchon zur Gewohnheit wor-
den, daß unerfahrne und unverſtaͤndiche Leute,
wenn ſie meine Erfindungen und Anſchlaͤge geſe-
hen, anfaͤnglich ſich daruͤber aufgehalten, und wohl
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/60>, abgerufen am 03.03.2025.
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