Das Türkische Korn, Türkischer Wei-Türkisch Korn. tzen,Mays, granis aureis, Frumentum Indicum, Mays dictum, C. B. P. Triticum indicum, J. B. Fru- mentum Turcicum. Dod. Mays hoc granorum colore mirum variat, hinc Mays granis albicanti- bus, violaceis, spadiceis, nigricantibus, rubris, al- bospadiceis, rubrospadiceis, aureis & albis, &c. apud Tournefort & tot apud Tabernamontan. figurae, ist bey uns nicht sonderlich im Gebrauch, doch wird es hin und wieder in denen Gärten zur Curiosität gepflanzet, wiewohl einige vor einigen Jahren anfiengen solches im freyen Felde acker- weise zu bauen, alwo es ungemein anschlug, und schöne reiffe Kolben und Körner von allerhand Far- ben hervor brachte. Allein diebische Leute, weil es was neues war, brachen des Nachts die mehresten Kol- ben heraus, daß der Eigenthümer wenig einernden konte, und um solcher Dieberey willen ist der Anbau des Türkischen Korns bey uns unterlassen worden.
Es hat diese Frucht eine weisse zasigte harte Wurzel, und treibet einen dicken runden und festen Stengel, der auf guten Boden vier bis fünf Schuh hoch wird, und unterschiedene Kolben oder Zapfen hervorbringet. Diese Kolben, welche statt der Aeh- ren sind, haben die Form wie ein Tannen-Zapfen, und enthalten inwendig ein grobes Mark, auswen- dig aber sind sie mit den Körnern, welche Reihen- weise feste an einander sitzen um und um umgeben. Die Blätter sehen dem Schilffe ganz ähnlich, doch sind sie nach Proportion viel breiter und anderthalb
Schuh
J 4
ins beſondere.
§. 8.
Das Tuͤrkiſche Korn, Tuͤrkiſcher Wei-Tuͤrkiſch Korn. tzen,Mays, granis aureis, Frumentum Indicum, Mays dictum, C. B. P. Triticum indicum, J. B. Fru- mentum Turcicum. Dod. Mays hoc granorum colore mirum variat, hinc Mays granis albicanti- bus, violaceis, ſpadiceis, nigricantibus, rubris, al- boſpadiceis, rubroſpadiceis, aureis & albis, &c. apud Tournefort & tot apud Tabernamontan. figuræ, iſt bey uns nicht ſonderlich im Gebrauch, doch wird es hin und wieder in denen Gaͤrten zur Curioſitaͤt gepflanzet, wiewohl einige vor einigen Jahren anfiengen ſolches im freyen Felde acker- weiſe zu bauen, alwo es ungemein anſchlug, und ſchoͤne reiffe Kolben und Koͤrner von allerhand Far- ben hervor brachte. Allein diebiſche Leute, weil es was neues war, brachen des Nachts die mehreſten Kol- ben heraus, daß der Eigenthuͤmer wenig einernden konte, und um ſolcher Dieberey willen iſt der Anbau des Tuͤrkiſchen Korns bey uns unterlaſſen worden.
Es hat dieſe Frucht eine weiſſe zaſigte harte Wurzel, und treibet einen dicken runden und feſten Stengel, der auf guten Boden vier bis fuͤnf Schuh hoch wird, und unterſchiedene Kolben oder Zapfen hervorbringet. Dieſe Kolben, welche ſtatt der Aeh- ren ſind, haben die Form wie ein Tannen-Zapfen, und enthalten inwendig ein grobes Mark, auswen- dig aber ſind ſie mit den Koͤrnern, welche Reihen- weiſe feſte an einander ſitzen um und um umgeben. Die Blaͤtter ſehen dem Schilffe ganz aͤhnlich, doch ſind ſie nach Proportion viel breiter und anderthalb
Schuh
J 4
<TEI><text><body><divn="1"><pbn="135"facs="#f0170"/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#b">ins beſondere.</hi></fw><lb/><divn="2"><head>§. 8.</head><lb/><p>Das <hirendition="#fr">Tuͤrkiſche Korn, Tuͤrkiſcher Wei-</hi><noteplace="right">Tuͤrkiſch<lb/>
Korn.</note><lb/><hirendition="#fr">tzen,</hi><hirendition="#aq">Mays, granis aureis, Frumentum Indicum,<lb/>
Mays dictum, C. B. P. Triticum indicum, J. B. Fru-<lb/>
mentum Turcicum. Dod. Mays hoc granorum<lb/>
colore mirum variat, hinc Mays granis albicanti-<lb/>
bus, violaceis, ſpadiceis, nigricantibus, rubris, al-<lb/>
boſpadiceis, rubroſpadiceis, aureis & albis, &c.<lb/>
apud Tournefort & tot apud Tabernamontan.<lb/>
figuræ,</hi> iſt bey uns nicht ſonderlich im Gebrauch,<lb/>
doch wird es hin und wieder in denen Gaͤrten zur<lb/>
Curioſitaͤt gepflanzet, wiewohl einige vor einigen<lb/>
Jahren anfiengen ſolches im freyen Felde acker-<lb/>
weiſe zu bauen, alwo es ungemein anſchlug, und<lb/>ſchoͤne reiffe Kolben und Koͤrner von allerhand Far-<lb/>
ben hervor brachte. Allein diebiſche Leute, weil es was<lb/>
neues war, brachen des Nachts die mehreſten Kol-<lb/>
ben heraus, daß der Eigenthuͤmer wenig einernden<lb/>
konte, und um ſolcher Dieberey willen iſt der Anbau<lb/>
des Tuͤrkiſchen Korns bey uns unterlaſſen worden.</p><lb/><p>Es hat dieſe Frucht eine weiſſe zaſigte harte<lb/>
Wurzel, und treibet einen dicken runden und feſten<lb/>
Stengel, der auf guten Boden vier bis fuͤnf Schuh<lb/>
hoch wird, und unterſchiedene Kolben oder Zapfen<lb/>
hervorbringet. Dieſe Kolben, welche ſtatt der Aeh-<lb/>
ren ſind, haben die Form wie ein Tannen-Zapfen,<lb/>
und enthalten inwendig ein grobes Mark, auswen-<lb/>
dig aber ſind ſie mit den Koͤrnern, welche Reihen-<lb/>
weiſe feſte an einander ſitzen um und um umgeben.<lb/>
Die Blaͤtter ſehen dem Schilffe ganz aͤhnlich, doch<lb/>ſind ſie nach Proportion viel breiter und anderthalb<lb/><fwtype="sig"place="bottom">J 4</fw><fwtype="catch"place="bottom">Schuh</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[135/0170]
ins beſondere.
§. 8.
Das Tuͤrkiſche Korn, Tuͤrkiſcher Wei-
tzen, Mays, granis aureis, Frumentum Indicum,
Mays dictum, C. B. P. Triticum indicum, J. B. Fru-
mentum Turcicum. Dod. Mays hoc granorum
colore mirum variat, hinc Mays granis albicanti-
bus, violaceis, ſpadiceis, nigricantibus, rubris, al-
boſpadiceis, rubroſpadiceis, aureis & albis, &c.
apud Tournefort & tot apud Tabernamontan.
figuræ, iſt bey uns nicht ſonderlich im Gebrauch,
doch wird es hin und wieder in denen Gaͤrten zur
Curioſitaͤt gepflanzet, wiewohl einige vor einigen
Jahren anfiengen ſolches im freyen Felde acker-
weiſe zu bauen, alwo es ungemein anſchlug, und
ſchoͤne reiffe Kolben und Koͤrner von allerhand Far-
ben hervor brachte. Allein diebiſche Leute, weil es was
neues war, brachen des Nachts die mehreſten Kol-
ben heraus, daß der Eigenthuͤmer wenig einernden
konte, und um ſolcher Dieberey willen iſt der Anbau
des Tuͤrkiſchen Korns bey uns unterlaſſen worden.
Tuͤrkiſch
Korn.
Es hat dieſe Frucht eine weiſſe zaſigte harte
Wurzel, und treibet einen dicken runden und feſten
Stengel, der auf guten Boden vier bis fuͤnf Schuh
hoch wird, und unterſchiedene Kolben oder Zapfen
hervorbringet. Dieſe Kolben, welche ſtatt der Aeh-
ren ſind, haben die Form wie ein Tannen-Zapfen,
und enthalten inwendig ein grobes Mark, auswen-
dig aber ſind ſie mit den Koͤrnern, welche Reihen-
weiſe feſte an einander ſitzen um und um umgeben.
Die Blaͤtter ſehen dem Schilffe ganz aͤhnlich, doch
ſind ſie nach Proportion viel breiter und anderthalb
Schuh
J 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/170>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.