Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.6. Cap. Von einigen zur Arzeney andern Dingen, womit sie Geld verdienen kön-nen, einen kleinen Nutzen überlassen, um dadurch zu erfahren, wie sie damit wirthschaften. Schlä- get solches bey ihnen ein, so haben die Eltern ih- ren Endzweck erreichet, und können sich Hofnung machen, daß ihre Kinder mit der Zeit werden gute Haus-Väter werden. Wird man aber hierbey gewahr, daß sie es mißbraucheu und die Gel- der nicht wohl anwenden, so kan solches ihnen wieder entzogen werden, damit sie nicht zur Ver- schwendung angereizet werden. §. 31. Von derKrause- Münze. Die Krause-Münze, Münz-Balsam, Sie wächset in allerhand gegrabenem und Es kan auch die Vermehrung durch die abge- sind,
6. Cap. Von einigen zur Arzeney andern Dingen, womit ſie Geld verdienen koͤn-nen, einen kleinen Nutzen uͤberlaſſen, um dadurch zu erfahren, wie ſie damit wirthſchaften. Schlaͤ- get ſolches bey ihnen ein, ſo haben die Eltern ih- ren Endzweck erreichet, und koͤnnen ſich Hofnung machen, daß ihre Kinder mit der Zeit werden gute Haus-Vaͤter werden. Wird man aber hierbey gewahr, daß ſie es mißbraucheu und die Gel- der nicht wohl anwenden, ſo kan ſolches ihnen wieder entzogen werden, damit ſie nicht zur Ver- ſchwendung angereizet werden. §. 31. Von derKrauſe- Muͤnze. Die Krauſe-Muͤnze, Muͤnz-Balſam, Sie waͤchſet in allerhand gegrabenem und Es kan auch die Vermehrung durch die abge- ſind,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb n="236" facs="#f0246"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">6. Cap. Von einigen zur Arzeney</hi></fw><lb/> andern Dingen, womit ſie Geld verdienen koͤn-<lb/> nen, einen kleinen Nutzen uͤberlaſſen, um dadurch<lb/> zu erfahren, wie ſie damit wirthſchaften. Schlaͤ-<lb/> get ſolches bey ihnen ein, ſo haben die Eltern ih-<lb/> ren Endzweck erreichet, und koͤnnen ſich Hofnung<lb/> machen, daß ihre Kinder mit der Zeit werden gute<lb/> Haus-Vaͤter werden. Wird man aber hierbey<lb/> gewahr, daß ſie es mißbraucheu und die Gel-<lb/> der nicht wohl anwenden, ſo kan ſolches ihnen<lb/> wieder entzogen werden, damit ſie nicht zur Ver-<lb/> ſchwendung angereizet werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 31.</head><lb/> <note place="left">Von der<lb/> Krauſe-<lb/> Muͤnze.</note> <p>Die <hi rendition="#fr">Krauſe-Muͤnze, Muͤnz-Balſam,<lb/> Garten-Muͤnze,</hi> <hi rendition="#aq">Mentha hortenſis ſive cri-<lb/> ſpa, Offic. Sativa altera, Matth. Dod. rotun-<lb/> difolia criſpa ſpicata, C. B. & I. B.</hi> treibet einen<lb/> viereckigten anderthalb Schuh hohen Stengel,<lb/> an welchen dunkelgruͤne krauſe laͤnglichte Blaͤt-<lb/> ter ſtehen, welche von ſehr ſtarkem und lieblichen<lb/> Geruche ſind.</p><lb/> <p>Sie waͤchſet in allerhand gegrabenem und<lb/> geduͤngtem Grunde, ſonderlich an feuchten Orten.<lb/> Die Erziehung geſchiehet erſtlich durch Zerthei-<lb/> lung ihrer Stoͤcke, welche man im April von ein-<lb/> ander nimt, und nach der Garten-Schnure einen<lb/> Schuh weit von einander pflanzet. Wo ſie ein-<lb/> mal hingebracht wird, wurzelt ſie ſehre um ſich.</p><lb/> <p>Es kan auch die Vermehrung durch die abge-<lb/> ſchnittenen Stengel im Ueberfluß geſchehen. Wel-<lb/> che, wenn ſie 1 Schuh hoch in die Hoͤhe gewachſen<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ſind,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [236/0246]
6. Cap. Von einigen zur Arzeney
andern Dingen, womit ſie Geld verdienen koͤn-
nen, einen kleinen Nutzen uͤberlaſſen, um dadurch
zu erfahren, wie ſie damit wirthſchaften. Schlaͤ-
get ſolches bey ihnen ein, ſo haben die Eltern ih-
ren Endzweck erreichet, und koͤnnen ſich Hofnung
machen, daß ihre Kinder mit der Zeit werden gute
Haus-Vaͤter werden. Wird man aber hierbey
gewahr, daß ſie es mißbraucheu und die Gel-
der nicht wohl anwenden, ſo kan ſolches ihnen
wieder entzogen werden, damit ſie nicht zur Ver-
ſchwendung angereizet werden.
§. 31.
Die Krauſe-Muͤnze, Muͤnz-Balſam,
Garten-Muͤnze, Mentha hortenſis ſive cri-
ſpa, Offic. Sativa altera, Matth. Dod. rotun-
difolia criſpa ſpicata, C. B. & I. B. treibet einen
viereckigten anderthalb Schuh hohen Stengel,
an welchen dunkelgruͤne krauſe laͤnglichte Blaͤt-
ter ſtehen, welche von ſehr ſtarkem und lieblichen
Geruche ſind.
Sie waͤchſet in allerhand gegrabenem und
geduͤngtem Grunde, ſonderlich an feuchten Orten.
Die Erziehung geſchiehet erſtlich durch Zerthei-
lung ihrer Stoͤcke, welche man im April von ein-
ander nimt, und nach der Garten-Schnure einen
Schuh weit von einander pflanzet. Wo ſie ein-
mal hingebracht wird, wurzelt ſie ſehre um ſich.
Es kan auch die Vermehrung durch die abge-
ſchnittenen Stengel im Ueberfluß geſchehen. Wel-
che, wenn ſie 1 Schuh hoch in die Hoͤhe gewachſen
ſind,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/246 |
Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/246>, abgerufen am 03.03.2025. |