Nach ihrer Blüte wachsen grüne Schörlein, welche, wenn sie reif werden, kleine runde glänzen- de Samen-Körner in sich haben. Es wächset auch in unserem Steiger-Holze hin und wieder wild.
§. 20.
Die Patennigen, Pöonien-Rosen,Von Paten- nigen. Gicht-Rosen, Pfingst-Rosen, Bingen-Ro- sen sind theils gefült, Poeonia mas Offic. Matth. Dod. Poeonia mas procerior, I. B. theils einfach, Poeonia foemina altera, Dod. Poeonia foemina vulgaris flore simplici, Park.
Der gefülten Patennigen, welche keinen Samen bringen, giebt es dreyerley Arten, als ro- the, weisse und fleischfarbige. Die Einfachen ma- chen also die vierte Sorte aus, welche läuglichen schwarzen corallenförmigen Samen tragen, und in der Medicin gleichen Nutzen haben sollen, sie sind aber in den Gärten nicht von solchem Anse- hen als die gefülten. Doch wenn sie mit ihren krummen Hörnern hervor wachsen, und man die- selben von einander reisset, so sehen ihre inwendi- gen Körner recht schön und purpurfarbig aus, und wenn man sie läst recht zur Reifung kommen, so werden sie schwarz und helglänzend. Wenn sie mit einer Nadel durchstochen und den Kindern an statt der Corallen angehenget werden, so sehen sie aus, als wenn es emaillirte Arbeit wäre, und sollen auch bey den kleinen Kindern guten Nutzen haben.
Sie nehmen mit allem Erdreich vorlieb, wenn nur solches nicht alzu lettig ist, verlangen
auch
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gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
Nach ihrer Bluͤte wachſen gruͤne Schoͤrlein, welche, wenn ſie reif werden, kleine runde glaͤnzen- de Samen-Koͤrner in ſich haben. Es waͤchſet auch in unſerem Steiger-Holze hin und wieder wild.
§. 20.
Die Patennigen, Poͤonien-Roſen,Von Paten- nigen. Gicht-Roſen, Pfingſt-Roſen, Bingen-Ro- ſen ſind theils gefuͤlt, Pœonia mas Offic. Matth. Dod. Pœonia mas procerior, I. B. theils einfach, Pœonia fœmina altera, Dod. Pœonia fœmina vulgaris flore ſimplici, Park.
Der gefuͤlten Patennigen, welche keinen Samen bringen, giebt es dreyerley Arten, als ro- the, weiſſe und fleiſchfarbige. Die Einfachen ma- chen alſo die vierte Sorte aus, welche laͤuglichen ſchwarzen corallenfoͤrmigen Samen tragen, und in der Medicin gleichen Nutzen haben ſollen, ſie ſind aber in den Gaͤrten nicht von ſolchem Anſe- hen als die gefuͤlten. Doch wenn ſie mit ihren krummen Hoͤrnern hervor wachſen, und man die- ſelben von einander reiſſet, ſo ſehen ihre inwendi- gen Koͤrner recht ſchoͤn und purpurfarbig aus, und wenn man ſie laͤſt recht zur Reifung kommen, ſo werden ſie ſchwarz und helglaͤnzend. Wenn ſie mit einer Nadel durchſtochen und den Kindern an ſtatt der Corallen angehenget werden, ſo ſehen ſie aus, als wenn es emaillirte Arbeit waͤre, und ſollen auch bey den kleinen Kindern guten Nutzen haben.
Sie nehmen mit allem Erdreich vorlieb, wenn nur ſolches nicht alzu lettig iſt, verlangen
auch
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gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
Nach ihrer Bluͤte wachſen gruͤne Schoͤrlein,
welche, wenn ſie reif werden, kleine runde glaͤnzen-
de Samen-Koͤrner in ſich haben. Es waͤchſet
auch in unſerem Steiger-Holze hin und wieder
wild.
§. 20.
Die Patennigen, Poͤonien-Roſen,
Gicht-Roſen, Pfingſt-Roſen, Bingen-Ro-
ſen ſind theils gefuͤlt, Pœonia mas Offic. Matth.
Dod. Pœonia mas procerior, I. B. theils einfach,
Pœonia fœmina altera, Dod. Pœonia fœmina
vulgaris flore ſimplici, Park.
Von Paten-
nigen.
Der gefuͤlten Patennigen, welche keinen
Samen bringen, giebt es dreyerley Arten, als ro-
the, weiſſe und fleiſchfarbige. Die Einfachen ma-
chen alſo die vierte Sorte aus, welche laͤuglichen
ſchwarzen corallenfoͤrmigen Samen tragen, und
in der Medicin gleichen Nutzen haben ſollen, ſie
ſind aber in den Gaͤrten nicht von ſolchem Anſe-
hen als die gefuͤlten. Doch wenn ſie mit ihren
krummen Hoͤrnern hervor wachſen, und man die-
ſelben von einander reiſſet, ſo ſehen ihre inwendi-
gen Koͤrner recht ſchoͤn und purpurfarbig aus, und
wenn man ſie laͤſt recht zur Reifung kommen, ſo
werden ſie ſchwarz und helglaͤnzend. Wenn ſie mit
einer Nadel durchſtochen und den Kindern an ſtatt
der Corallen angehenget werden, ſo ſehen ſie aus,
als wenn es emaillirte Arbeit waͤre, und ſollen auch
bey den kleinen Kindern guten Nutzen haben.
Sie nehmen mit allem Erdreich vorlieb,
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/223>, abgerufen am 03.03.2025.
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