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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
haben, so werden sie holzig, und taugen zu nichts
mehr, behalten auch ihre Milch nicht länger als
ein Jahr. Ob ich gleich nicht gesonnen bin, in die
Medicin zu pfuschen, so kan ich doch nicht unterlas-
sen dieses zu melden, daß sie in den hitzigen Krank-
heiten sehr dienlich sind, indem sie mir selbst in einer
grossen Krankheit gute Dienste gethan. Es wer-
den diese Wurzeln recht reine abgewaschen, kleine
geschnitten, und mit etwas Citronen-Schalen in
Brunnen-Wasser gekocht. Das Wasser wird
hierauf fein klar abgegossen, in steinerne Bouteillen
gefüllet, und in Keller gestellet, daß es frisch wird.
Hiervon kan der Patient nach Belieben trinken, so
viel als er wil.

§. 10.
Von den
Zucker-
Wurzeln.

Die Zucker-Wurzeln, Gritzel, Gör-
lein,
Siser Germanorum, C. B. Sisarum I. B.
wachsen gemeiniglich nur einer Hand lang, und
eines Fingers dicke, und sitzen an einem Knol-
len wohl 7, 8 und 9 solcher Wurzeln beysammen.
Sie sind von sehr süssem Geschmacke. Jede
Wurzel hat 5, 6 bis 7 Absätze oder Ringlein, um
deswillen sind sie sehr zerbrechlich, absonderlich,
wenn sie noch frisch sind. Hierzu wird ein Land
erfordert, welches wohl gegraben worden, und
noch ziemliche Besserung in sich hat. Sie werden
auf zweyerley Art erzogen, erstlich durch den Sa-
men, und zum andern durch ihre Keimen, und
diese leztere Erziehung ist die beste. Wil man
sie von dem Samen ziehen, so wird dieser im No-
vember und December, oder auch sehr zeitig, so

bald

7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
haben, ſo werden ſie holzig, und taugen zu nichts
mehr, behalten auch ihre Milch nicht laͤnger als
ein Jahr. Ob ich gleich nicht geſonnen bin, in die
Medicin zu pfuſchen, ſo kan ich doch nicht unterlaſ-
ſen dieſes zu melden, daß ſie in den hitzigen Krank-
heiten ſehr dienlich ſind, indem ſie mir ſelbſt in einer
groſſen Krankheit gute Dienſte gethan. Es wer-
den dieſe Wurzeln recht reine abgewaſchen, kleine
geſchnitten, und mit etwas Citronen-Schalen in
Brunnen-Waſſer gekocht. Das Waſſer wird
hierauf fein klar abgegoſſen, in ſteinerne Bouteillen
gefuͤllet, und in Keller geſtellet, daß es friſch wird.
Hiervon kan der Patient nach Belieben trinken, ſo
viel als er wil.

§. 10.
Von den
Zucker-
Wurzeln.

Die Zucker-Wurzeln, Gritzel, Goͤr-
lein,
Siſer Germanorum, C. B. Siſarum I. B.
wachſen gemeiniglich nur einer Hand lang, und
eines Fingers dicke, und ſitzen an einem Knol-
len wohl 7, 8 und 9 ſolcher Wurzeln beyſammen.
Sie ſind von ſehr ſuͤſſem Geſchmacke. Jede
Wurzel hat 5, 6 bis 7 Abſaͤtze oder Ringlein, um
deswillen ſind ſie ſehr zerbrechlich, abſonderlich,
wenn ſie noch friſch ſind. Hierzu wird ein Land
erfordert, welches wohl gegraben worden, und
noch ziemliche Beſſerung in ſich hat. Sie werden
auf zweyerley Art erzogen, erſtlich durch den Sa-
men, und zum andern durch ihre Keimen, und
dieſe leztere Erziehung iſt die beſte. Wil man
ſie von dem Samen ziehen, ſo wird dieſer im No-
vember und December, oder auch ſehr zeitig, ſo

bald
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[184/0190] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. haben, ſo werden ſie holzig, und taugen zu nichts mehr, behalten auch ihre Milch nicht laͤnger als ein Jahr. Ob ich gleich nicht geſonnen bin, in die Medicin zu pfuſchen, ſo kan ich doch nicht unterlaſ- ſen dieſes zu melden, daß ſie in den hitzigen Krank- heiten ſehr dienlich ſind, indem ſie mir ſelbſt in einer groſſen Krankheit gute Dienſte gethan. Es wer- den dieſe Wurzeln recht reine abgewaſchen, kleine geſchnitten, und mit etwas Citronen-Schalen in Brunnen-Waſſer gekocht. Das Waſſer wird hierauf fein klar abgegoſſen, in ſteinerne Bouteillen gefuͤllet, und in Keller geſtellet, daß es friſch wird. Hiervon kan der Patient nach Belieben trinken, ſo viel als er wil. §. 10. Die Zucker-Wurzeln, Gritzel, Goͤr- lein, Siſer Germanorum, C. B. Siſarum I. B. wachſen gemeiniglich nur einer Hand lang, und eines Fingers dicke, und ſitzen an einem Knol- len wohl 7, 8 und 9 ſolcher Wurzeln beyſammen. Sie ſind von ſehr ſuͤſſem Geſchmacke. Jede Wurzel hat 5, 6 bis 7 Abſaͤtze oder Ringlein, um deswillen ſind ſie ſehr zerbrechlich, abſonderlich, wenn ſie noch friſch ſind. Hierzu wird ein Land erfordert, welches wohl gegraben worden, und noch ziemliche Beſſerung in ſich hat. Sie werden auf zweyerley Art erzogen, erſtlich durch den Sa- men, und zum andern durch ihre Keimen, und dieſe leztere Erziehung iſt die beſte. Wil man ſie von dem Samen ziehen, ſo wird dieſer im No- vember und December, oder auch ſehr zeitig, ſo bald

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/190>, abgerufen am 21.11.2024.