Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen. weit von einander durchschneiden, auch ein biszweymal vom Unkraute reinlgen lassen. Auf das Frühjahr schiessen die Ruben in ihre Samen- Stengel und bringen ihren Samen noch vor Ja- cobi zur Reifung. Dieser Same thut eben die Dienste, als derjenige, welcher ordentlicher Weise von den auserlesensten und den Winter hindurch aufbehaltenen Samen-Rüben erzeuget worden. Wenn man aber weiter solchen Samen zeugen wil, so muß man von dem ordentlich gezogenen sich er- wählen, und darf man durchaus nicht von denjeni- gen Rüben, welche den Winter im Lande stehen ge- blieben, den Samen zur Aussaat nehmen, sonsten würden sie im zweyten und dritten Jahre die Na- tur an sich nehmen, daß sie alsobald in ihre Samen- Stengel giengen, und man würde wenige oder gar keine Rüben hiervon zu hoffen haben. §. 6. Unter die Wurzel Gewächse, welche zu ei-Von Peter- Wenn wir alhier unsern Sommerzwiebel- Lan-
7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. weit von einander durchſchneiden, auch ein biszweymal vom Unkraute reinlgen laſſen. Auf das Fruͤhjahr ſchieſſen die Ruben in ihre Samen- Stengel und bringen ihren Samen noch vor Ja- cobi zur Reifung. Dieſer Same thut eben die Dienſte, als derjenige, welcher ordentlicher Weiſe von den auserleſenſten und den Winter hindurch aufbehaltenen Samen-Ruͤben erzeuget worden. Wenn man aber weiter ſolchen Samen zeugen wil, ſo muß man von dem ordentlich gezogenen ſich er- waͤhlen, und darf man durchaus nicht von denjeni- gen Ruͤben, welche den Winter im Lande ſtehen ge- blieben, den Samen zur Ausſaat nehmen, ſonſten wuͤrden ſie im zweyten und dritten Jahre die Na- tur an ſich nehmen, daß ſie alſobald in ihre Samen- Stengel giengen, und man wuͤrde wenige oder gar keine Ruͤben hiervon zu hoffen haben. §. 6. Unter die Wurzel Gewaͤchſe, welche zu ei-Von Peter- Wenn wir alhier unſern Sommerzwiebel- Lan-
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7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
weit von einander durchſchneiden, auch ein bis
zweymal vom Unkraute reinlgen laſſen. Auf das
Fruͤhjahr ſchieſſen die Ruben in ihre Samen-
Stengel und bringen ihren Samen noch vor Ja-
cobi zur Reifung. Dieſer Same thut eben die
Dienſte, als derjenige, welcher ordentlicher Weiſe
von den auserleſenſten und den Winter hindurch
aufbehaltenen Samen-Ruͤben erzeuget worden.
Wenn man aber weiter ſolchen Samen zeugen wil,
ſo muß man von dem ordentlich gezogenen ſich er-
waͤhlen, und darf man durchaus nicht von denjeni-
gen Ruͤben, welche den Winter im Lande ſtehen ge-
blieben, den Samen zur Ausſaat nehmen, ſonſten
wuͤrden ſie im zweyten und dritten Jahre die Na-
tur an ſich nehmen, daß ſie alſobald in ihre Samen-
Stengel giengen, und man wuͤrde wenige oder gar
keine Ruͤben hiervon zu hoffen haben.
§. 6.
Unter die Wurzel Gewaͤchſe, welche zu ei-
ner geſunden und angenehmen Speiſe dienen, ge-
hoͤren auch die Peterſilien-Wurzeln, Peterlein-
Wurzeln. Petro ſelinum radice maxima ſua-
vi & eduli. Das Land, worauf man dieſe Wur-
zeln erziehen wil, darf durchaus nicht geduͤnget wer-
den, ſondern es muß ebenfals zum wenigſten ein
oder auch zwey Jahr vorhero zu andern Fruͤchten
ſeyn gebraucht worden. Denn wenn ſolche auf ge-
duͤngtes Land geſaͤet werden, ſo bekomt man nichts
als zackigte Wurzeln, und Kretchſbeine.
Von Peter-
ſilien-Wur-
zeln.
Wenn wir alhier unſern Sommerzwiebel-
Samen ſaͤen, ſo miſchen wir nach der Groͤſe des
Lan-
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