Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.5. Cap. Vom Pfropfen. §. 8. Wenn die gepfropften Reiser anfangen wol-Fernert Bey dem Ausputzen oder Abschneiden de- drey E 4
5. Cap. Vom Pfropfen. §. 8. Wenn die gepfropften Reiſer anfangen wol-Fernert Bey dem Ausputzen oder Abſchneiden de- drey E 4
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5. Cap. Vom Pfropfen.
§. 8.
Wenn die gepfropften Reiſer anfangen wol-
len zu treiben, und man ſolches merket, muß bey
jeden Stam ſo nahe als es moͤglich iſt, ein Pfahl
feſte geſteckt werden, woran die aufgeſezten Rei-
ſer mit einer dinnen und weichen Weide jedoch
nicht feſte angebunden werden muͤſſen, damit der
Wind ſolche nicht abwerfen kan. Jſt dieſes ge-
ſchehen, ſo laͤſſet man es 3 bis 4 Wochen dabey
bewenden, denn es pfleget in manchen Jahren
der Trieb, nachdem die Witterung warm, kalt
oder naß iſt, etwas eher auch langſamer zu geſche-
hen; wenn aber hernach die Augen an dem ge-
pfropften Reiſe in etwas geſchoben haben, muß
man ſolche mit einem ſcharfen Meſſer bis auf vier
oder fuͤnf, welche man oben in der Hoͤhe daran laͤſ-
ſet abſchneiden; es waͤre denn, daß man Franz-
Baͤume daraus ziehen wolte, wovon ich unten
ein mehreres handeln werde, jetzo iſt die Rede von
Erziehung der hochſtaͤmmigen Baͤume.
Fernert
Wartung
der ge-
pfropften
Baͤume.
Bey dem Ausputzen oder Abſchneiden de-
rer in die Blaͤtter gewachſenen Augen, iſt auch
noch zu merken, daß man den Stam, worauf ge-
pfropfet worden, genau und wohl betrachte, ob
wilde Augen oder Nebenſchoſſe ſich daran befin-
den, welche ebenfals fein glat muͤſſen abgeputzet
werden, ſonſten verhindern ſie das Wachsthum
derer gepfropften Reiſer. Nimt man wahr, daß
ein Reis ſtark geſchoben, und der obere und mit-
lere Theil von der Sonne auch holzigt gemacht
worden, ſo koͤnnen die uͤbrigen Augen bis auf
drey
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