Gregor XIII., -- Hugo Buoncompagno aus Bologna -- als Jurist und in weltlichen Diensten emporgekommen, war von Natur heiter und lebenslustig; er hatte einen Sohn, der ihm zwar ehe er die geistliche Würde empfangen, aber doch außer der Ehe geboren worden; wenn er gleich seitdem einen regelmäßigen Wandel geführt hatte, so war er doch zu keiner Zeit scrupulös, und über eine gewisse Art von Strenge zeigte er eher seine Mißbilligung; mehr an das Beispiel Pius IV., dessen Minister er auch sogleich wieder in die Geschäfte zog, als an seinen unmittelbaren Vorgänger schien er sich halten zu wollen 1). Aber an diesem Papste sieht man, was eine zur Herrschaft ge- langte Gesinnung vermag. Hundert Jahre früher würde er höchstens wie ein Innocenz VIII. regiert haben. Jetzt dagegen konnte auch ein Mann wie er, sich den strengen kirchlichen Tendenzen nicht mehr entziehen.
An dem Hofe gab es eine Partei, die es sich vor al- lem zur Aufgabe gemacht hatte, dieselben zu behaupten und zu verfechten. Es waren Jesuiten, Theatiner und ihre Freunde. Man nennt uns die Monsignoren Frumento und Corniglia, den furchtlosen Prediger, Franz Toledo,
1) Man erwartete, er werde anders regieren als seine Vorgän- ger: mitiori quadam hominumque captui accommodatiori ratione. Commentarii de rebus Gregorii XIII. (Ms. Bibl. Alb.).
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GregorXIII.
Die Zeiten GregorsXIII.und SixtusV.
Gregor XIII.
Gregor XIII., — Hugo Buoncompagno aus Bologna — als Juriſt und in weltlichen Dienſten emporgekommen, war von Natur heiter und lebensluſtig; er hatte einen Sohn, der ihm zwar ehe er die geiſtliche Wuͤrde empfangen, aber doch außer der Ehe geboren worden; wenn er gleich ſeitdem einen regelmaͤßigen Wandel gefuͤhrt hatte, ſo war er doch zu keiner Zeit ſcrupuloͤs, und uͤber eine gewiſſe Art von Strenge zeigte er eher ſeine Mißbilligung; mehr an das Beiſpiel Pius IV., deſſen Miniſter er auch ſogleich wieder in die Geſchaͤfte zog, als an ſeinen unmittelbaren Vorgaͤnger ſchien er ſich halten zu wollen 1). Aber an dieſem Papſte ſieht man, was eine zur Herrſchaft ge- langte Geſinnung vermag. Hundert Jahre fruͤher wuͤrde er hoͤchſtens wie ein Innocenz VIII. regiert haben. Jetzt dagegen konnte auch ein Mann wie er, ſich den ſtrengen kirchlichen Tendenzen nicht mehr entziehen.
An dem Hofe gab es eine Partei, die es ſich vor al- lem zur Aufgabe gemacht hatte, dieſelben zu behaupten und zu verfechten. Es waren Jeſuiten, Theatiner und ihre Freunde. Man nennt uns die Monſignoren Frumento und Corniglia, den furchtloſen Prediger, Franz Toledo,
1) Man erwartete, er werde anders regieren als ſeine Vorgaͤn- ger: mitiori quadam hominumque captui accommodatiori ratione. Commentarii de rebus Gregorii XIII. (Ms. Bibl. Alb.).
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Gregor XIII.
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Gregor XIII.
Gregor XIII., — Hugo Buoncompagno aus Bologna
— als Juriſt und in weltlichen Dienſten emporgekommen,
war von Natur heiter und lebensluſtig; er hatte einen
Sohn, der ihm zwar ehe er die geiſtliche Wuͤrde empfangen,
aber doch außer der Ehe geboren worden; wenn er gleich
ſeitdem einen regelmaͤßigen Wandel gefuͤhrt hatte, ſo war er
doch zu keiner Zeit ſcrupuloͤs, und uͤber eine gewiſſe Art
von Strenge zeigte er eher ſeine Mißbilligung; mehr an
das Beiſpiel Pius IV., deſſen Miniſter er auch ſogleich
wieder in die Geſchaͤfte zog, als an ſeinen unmittelbaren
Vorgaͤnger ſchien er ſich halten zu wollen 1). Aber an
dieſem Papſte ſieht man, was eine zur Herrſchaft ge-
langte Geſinnung vermag. Hundert Jahre fruͤher wuͤrde
er hoͤchſtens wie ein Innocenz VIII. regiert haben. Jetzt
dagegen konnte auch ein Mann wie er, ſich den ſtrengen
kirchlichen Tendenzen nicht mehr entziehen.
An dem Hofe gab es eine Partei, die es ſich vor al-
lem zur Aufgabe gemacht hatte, dieſelben zu behaupten und
zu verfechten. Es waren Jeſuiten, Theatiner und ihre
Freunde. Man nennt uns die Monſignoren Frumento
und Corniglia, den furchtloſen Prediger, Franz Toledo,
1) Man erwartete, er werde anders regieren als ſeine Vorgaͤn-
ger: mitiori quadam hominumque captui accommodatiori ratione.
Commentarii de rebus Gregorii XIII. (Ms. Bibl. Alb.).
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste01_1834/445>, abgerufen am 22.12.2024.
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