Ramdohr, Basilius von: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und Verschönerung. Dritten Theils zweyte Abtheilung: Neuere Geschichte der Geschlechtsverbindung und Liebe. Leipzig, 1798.Neunzehntes Buch. Denkungsart der Araber und Perser über Geschlechtsverbindung und Liebe. Erstes Kapitel. Einleitung. Die Ideen der Orientaler über Liebe und Geschlechtsverbindung können mich nur in so fern interessieren, als sie von einer gewissen Bildung des Herzens und des Geistes zeugen, die wieder auf die Bildung des Ideenkreises, worin wir leben, Einfluß gehabt haben kann. Dieß ist der Gesichtspunkt, den ich gleich zu Anfang dieser Geschichte der Liebe und der Geschlechtssympathie angegeben habe, und den ich auch hier nicht verlasse. Wie die rohen Völker am Caucasus über ihr Verhältniß zu dem zärteren Geschlechte gedacht haben mögen; oder welche Begriffe der Bramine und der Mandarin in Indien und China darüber gehabt haben können; das sind für mich Gegenstände einer unfruchtbaren Neugierde. Ich verfolge die Schicksale der Kultur unserer Begriffe Neunzehntes Buch. Denkungsart der Araber und Perser über Geschlechtsverbindung und Liebe. Erstes Kapitel. Einleitung. Die Ideen der Orientaler über Liebe und Geschlechtsverbindung können mich nur in so fern interessieren, als sie von einer gewissen Bildung des Herzens und des Geistes zeugen, die wieder auf die Bildung des Ideenkreises, worin wir leben, Einfluß gehabt haben kann. Dieß ist der Gesichtspunkt, den ich gleich zu Anfang dieser Geschichte der Liebe und der Geschlechtssympathie angegeben habe, und den ich auch hier nicht verlasse. Wie die rohen Völker am Caucasus über ihr Verhältniß zu dem zärteren Geschlechte gedacht haben mögen; oder welche Begriffe der Bramine und der Mandarin in Indien und China darüber gehabt haben können; das sind für mich Gegenstände einer unfruchtbaren Neugierde. Ich verfolge die Schicksale der Kultur unserer Begriffe <TEI> <text> <pb facs="#f0005" n="5"/> <body> <div n="1"> <head>Neunzehntes Buch.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head>Denkungsart der Araber und Perser über Geschlechtsverbindung und Liebe.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>Erstes Kapitel.<lb/></head> <argument> <p>Einleitung.<lb/></p> </argument> <p>Die Ideen der Orientaler über Liebe und Geschlechtsverbindung können mich nur in so fern interessieren, als sie von einer gewissen Bildung des Herzens und des Geistes zeugen, die wieder auf die Bildung des Ideenkreises, worin wir leben, Einfluß gehabt haben kann. Dieß ist der Gesichtspunkt, den ich gleich zu Anfang dieser Geschichte der Liebe und der Geschlechtssympathie angegeben habe, und den ich auch hier nicht verlasse. Wie die rohen Völker am Caucasus über ihr Verhältniß zu dem zärteren Geschlechte <choice><sic>gehabt</sic><corr>gedacht</corr></choice> haben mögen; oder welche Begriffe der Bramine und der Mandarin in Indien und China darüber <choice><sic>gedacht</sic><corr>gehabt</corr></choice> haben können; das sind <hi rendition="#g">für mich</hi> Gegenstände einer unfruchtbaren Neugierde. Ich verfolge die Schicksale der Kultur <hi rendition="#g">unserer</hi> Begriffe </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Neunzehntes Buch.
Denkungsart der Araber und Perser über Geschlechtsverbindung und Liebe.
Erstes Kapitel.
Einleitung.
Die Ideen der Orientaler über Liebe und Geschlechtsverbindung können mich nur in so fern interessieren, als sie von einer gewissen Bildung des Herzens und des Geistes zeugen, die wieder auf die Bildung des Ideenkreises, worin wir leben, Einfluß gehabt haben kann. Dieß ist der Gesichtspunkt, den ich gleich zu Anfang dieser Geschichte der Liebe und der Geschlechtssympathie angegeben habe, und den ich auch hier nicht verlasse. Wie die rohen Völker am Caucasus über ihr Verhältniß zu dem zärteren Geschlechte gedacht haben mögen; oder welche Begriffe der Bramine und der Mandarin in Indien und China darüber gehabt haben können; das sind für mich Gegenstände einer unfruchtbaren Neugierde. Ich verfolge die Schicksale der Kultur unserer Begriffe
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