Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Villa Casali.

Beim Hereintreten bemerkt man:

Antinous
als Bacchus.

+ Die Statue eines Antinous als Bacchus
mit Weinreben bekränzt. Der Kopf
wird von vielen für den schönsten unter denen gehal-
ten, die sich von diesem Günstlinge Hadrians erhal-
ten haben. Wenigstens kann man ihn den Köpfen
in den Villen Mondragone und Albani an die Seite
setzen. Das übrige der Statue ist mittelmäßig.

Ceres. Sie hat diesen Nahmen nur den Er-
gänzungen zu danken. Ihr Gewand kann in Rück-
sicht auf den Gedanken des Wurfs nicht zum Modell
dienen, aber es ist ein Modell von fleißiger Ausar-
beitung.

Diese Figur steht auf einer Begräbnißurne
von besonderer Form. Das daran befindliche Bas-
relief stellet in sehr kleinen Figuren eine Stadt vor,
die vor einem Kaiser kniet, dem eine Victoria eine
Krone aufsetzt.

Das Brustbild der Julia Mesa des He-
liogabalus Großmutter. Man sieht noch um
den Kopf die Löcher der Stralen, womit dasselbe als
Zeichen ihrer Vergötterung umgeben gewesen ist.

Kopf einer schönen Muse, den man auf
eine moderne Büste gesetzt hat.

Eine kleine Statue einer Victoria.

Ein alter Faun, der Wildprett trägt, an
dem aber Kopf, Arm und Füße neu sind. Der
Rumpf ist gut.

Eine
Villa Caſali.

Beim Hereintreten bemerkt man:

Antinous
als Bacchus.

† Die Statue eines Antinous als Bacchus
mit Weinreben bekraͤnzt. Der Kopf
wird von vielen fuͤr den ſchoͤnſten unter denen gehal-
ten, die ſich von dieſem Guͤnſtlinge Hadrians erhal-
ten haben. Wenigſtens kann man ihn den Koͤpfen
in den Villen Mondragone und Albani an die Seite
ſetzen. Das uͤbrige der Statue iſt mittelmaͤßig.

Ceres. Sie hat dieſen Nahmen nur den Er-
gaͤnzungen zu danken. Ihr Gewand kann in Ruͤck-
ſicht auf den Gedanken des Wurfs nicht zum Modell
dienen, aber es iſt ein Modell von fleißiger Ausar-
beitung.

Dieſe Figur ſteht auf einer Begraͤbnißurne
von beſonderer Form. Das daran befindliche Bas-
relief ſtellet in ſehr kleinen Figuren eine Stadt vor,
die vor einem Kaiſer kniet, dem eine Victoria eine
Krone aufſetzt.

Das Bruſtbild der Julia Meſa des He-
liogabalus Großmutter. Man ſieht noch um
den Kopf die Loͤcher der Stralen, womit daſſelbe als
Zeichen ihrer Vergoͤtterung umgeben geweſen iſt.

Kopf einer ſchoͤnen Muſe, den man auf
eine moderne Buͤſte geſetzt hat.

Eine kleine Statue einer Victoria.

Ein alter Faun, der Wildprett traͤgt, an
dem aber Kopf, Arm und Fuͤße neu ſind. Der
Rumpf iſt gut.

Eine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0114" n="90"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Villa Ca&#x017F;ali.</hi> </hi> </head><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Beim Hereintreten bemerkt man:</hi> </p><lb/>
        <note place="left">Antinous<lb/>
als Bacchus.</note>
        <p>&#x2020; <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>ie Statue eines Antinous als Bacchus<lb/>
mit Weinreben bekra&#x0364;nzt.</hi> Der Kopf<lb/>
wird von vielen fu&#x0364;r den &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten unter denen gehal-<lb/>
ten, die &#x017F;ich von die&#x017F;em Gu&#x0364;n&#x017F;tlinge Hadrians erhal-<lb/>
ten haben. Wenig&#x017F;tens kann man ihn den Ko&#x0364;pfen<lb/>
in den Villen Mondragone und Albani an die Seite<lb/>
&#x017F;etzen. Das u&#x0364;brige der Statue i&#x017F;t mittelma&#x0364;ßig.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Ceres.</hi> Sie hat die&#x017F;en Nahmen nur den Er-<lb/>
ga&#x0364;nzungen zu danken. Ihr Gewand kann in Ru&#x0364;ck-<lb/>
&#x017F;icht auf den Gedanken des Wurfs nicht zum Modell<lb/>
dienen, aber es i&#x017F;t ein Modell von fleißiger Ausar-<lb/>
beitung.</p><lb/>
        <p>Die&#x017F;e Figur &#x017F;teht auf <hi rendition="#fr">einer Begra&#x0364;bnißurne</hi><lb/>
von be&#x017F;onderer Form. Das daran befindliche Bas-<lb/>
relief &#x017F;tellet in &#x017F;ehr kleinen Figuren eine Stadt vor,<lb/>
die vor einem Kai&#x017F;er kniet, dem eine Victoria eine<lb/>
Krone auf&#x017F;etzt.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Das Bru&#x017F;tbild der Julia Me&#x017F;a des He-<lb/>
liogabalus Großmutter.</hi> Man &#x017F;ieht noch um<lb/>
den Kopf die Lo&#x0364;cher der Stralen, womit da&#x017F;&#x017F;elbe als<lb/>
Zeichen ihrer Vergo&#x0364;tterung umgeben gewe&#x017F;en i&#x017F;t.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Kopf einer &#x017F;cho&#x0364;nen Mu&#x017F;e,</hi> den man auf<lb/>
eine moderne Bu&#x0364;&#x017F;te ge&#x017F;etzt hat.</p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Eine kleine Statue einer Victoria.</hi> </p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Ein alter Faun, der Wildprett tra&#x0364;gt,</hi> an<lb/>
dem aber Kopf, Arm und Fu&#x0364;ße neu &#x017F;ind. Der<lb/>
Rumpf i&#x017F;t gut.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Eine</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0114] Villa Caſali. Beim Hereintreten bemerkt man: † Die Statue eines Antinous als Bacchus mit Weinreben bekraͤnzt. Der Kopf wird von vielen fuͤr den ſchoͤnſten unter denen gehal- ten, die ſich von dieſem Guͤnſtlinge Hadrians erhal- ten haben. Wenigſtens kann man ihn den Koͤpfen in den Villen Mondragone und Albani an die Seite ſetzen. Das uͤbrige der Statue iſt mittelmaͤßig. Ceres. Sie hat dieſen Nahmen nur den Er- gaͤnzungen zu danken. Ihr Gewand kann in Ruͤck- ſicht auf den Gedanken des Wurfs nicht zum Modell dienen, aber es iſt ein Modell von fleißiger Ausar- beitung. Dieſe Figur ſteht auf einer Begraͤbnißurne von beſonderer Form. Das daran befindliche Bas- relief ſtellet in ſehr kleinen Figuren eine Stadt vor, die vor einem Kaiſer kniet, dem eine Victoria eine Krone aufſetzt. Das Bruſtbild der Julia Meſa des He- liogabalus Großmutter. Man ſieht noch um den Kopf die Loͤcher der Stralen, womit daſſelbe als Zeichen ihrer Vergoͤtterung umgeben geweſen iſt. Kopf einer ſchoͤnen Muſe, den man auf eine moderne Buͤſte geſetzt hat. Eine kleine Statue einer Victoria. Ein alter Faun, der Wildprett traͤgt, an dem aber Kopf, Arm und Fuͤße neu ſind. Der Rumpf iſt gut. Eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/114
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/114>, abgerufen am 30.12.2024.