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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

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Der Vaticanische Pallast.
Grund war-
um dieser
Pallast in
Rücksicht
auf den
Zweck dieses
Buchs in der
Ordnung
der zweite ist.

Der Liebhaber, der zu mehreren Mahlen den Far-
nesischen Pallast besucht hat, wird sein Auge
an Größe des Stils und an Richtigkeit der Zeichnung
gewöhnt haben. Jetzt ist es Zeit, ihn in den Vati-
canischen Pallast zu begleiten, um das Gefühl für
Schönheit in ihm zu entwickeln.

Nicht ohne heilige Ehrfurcht nahe ich mich selbst
in der Erinnerung dem Orte, wo meine Seele die
heitersten und unvermischtesten Freuden genossen hat!


Museum
Clementi-num.

Sammlung der antiken Statuen, die
Clemens der XIV. angelegt und Pius
der VI. vermehrt hat, gemeiniglich das
Museum Clementinum
genannt.
Eine Anmer-
kung über
den Ort, der
zur Aufstel-
lung der
Statuen der
vortheilhaf-
teste seyn
dürfte.

Man hat viel Pracht an das Behältniß ver-
schwendet, um den Liebhaber um den vollständigen
Genuß des Aufbehaltenen zu bringen.

Man hat die Statuen rund umher an die Wände
von Sälen aufgestellt, in denen sie zum Theil gegen
das Licht gesehen werden; in Rotunden, deren Fenster
sie von allen Seiten beleuchten.

Wenn man jetzt von der wahren Würkung der
Statuen urtheilen will, so muß man sie bei Fackeln
sehen, und in Gesellschaft eines aufgeklärten Führers,
der die Beleuchtung dirigirt.

Warum

Der Vaticaniſche Pallaſt.
Grund war-
um dieſer
Pallaſt in
Ruͤckſicht
auf den
Zweck dieſes
Buchs in der
Ordnung
der zweite iſt.

Der Liebhaber, der zu mehreren Mahlen den Far-
neſiſchen Pallaſt beſucht hat, wird ſein Auge
an Groͤße des Stils und an Richtigkeit der Zeichnung
gewoͤhnt haben. Jetzt iſt es Zeit, ihn in den Vati-
caniſchen Pallaſt zu begleiten, um das Gefuͤhl fuͤr
Schoͤnheit in ihm zu entwickeln.

Nicht ohne heilige Ehrfurcht nahe ich mich ſelbſt
in der Erinnerung dem Orte, wo meine Seele die
heiterſten und unvermiſchteſten Freuden genoſſen hat!


Muſeum
Clementi-num.

Sammlung der antiken Statuen, die
Clemens der XIV. angelegt und Pius
der VI. vermehrt hat, gemeiniglich das
Muſeum Clementinum
genannt.
Eine Anmer-
kung uͤber
den Ort, der
zur Aufſtel-
lung der
Statuen der
vortheilhaf-
teſte ſeyn
duͤrfte.

Man hat viel Pracht an das Behaͤltniß ver-
ſchwendet, um den Liebhaber um den vollſtaͤndigen
Genuß des Aufbehaltenen zu bringen.

Man hat die Statuen rund umher an die Waͤnde
von Saͤlen aufgeſtellt, in denen ſie zum Theil gegen
das Licht geſehen werden; in Rotunden, deren Fenſter
ſie von allen Seiten beleuchten.

Wenn man jetzt von der wahren Wuͤrkung der
Statuen urtheilen will, ſo muß man ſie bei Fackeln
ſehen, und in Geſellſchaft eines aufgeklaͤrten Fuͤhrers,
der die Beleuchtung dirigirt.

Warum
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[38/0060] Der Vaticaniſche Pallaſt. Der Liebhaber, der zu mehreren Mahlen den Far- neſiſchen Pallaſt beſucht hat, wird ſein Auge an Groͤße des Stils und an Richtigkeit der Zeichnung gewoͤhnt haben. Jetzt iſt es Zeit, ihn in den Vati- caniſchen Pallaſt zu begleiten, um das Gefuͤhl fuͤr Schoͤnheit in ihm zu entwickeln. Nicht ohne heilige Ehrfurcht nahe ich mich ſelbſt in der Erinnerung dem Orte, wo meine Seele die heiterſten und unvermiſchteſten Freuden genoſſen hat! Sammlung der antiken Statuen, die Clemens der XIV. angelegt und Pius der VI. vermehrt hat, gemeiniglich das Muſeum Clementinum genannt. Man hat viel Pracht an das Behaͤltniß ver- ſchwendet, um den Liebhaber um den vollſtaͤndigen Genuß des Aufbehaltenen zu bringen. Man hat die Statuen rund umher an die Waͤnde von Saͤlen aufgeſtellt, in denen ſie zum Theil gegen das Licht geſehen werden; in Rotunden, deren Fenſter ſie von allen Seiten beleuchten. Wenn man jetzt von der wahren Wuͤrkung der Statuen urtheilen will, ſo muß man ſie bei Fackeln ſehen, und in Geſellſchaft eines aufgeklaͤrten Fuͤhrers, der die Beleuchtung dirigirt. Warum

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/60>, abgerufen am 30.12.2024.