Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.Pallast Farnese. + Die Farnesische Flora. Aus der Arcade nach dem Hofe zu gesehen,Die Farnest- Der größte Theil weiblicher Figuren, die beklei-Willkührli- Das Swelte der Umrisse, die Leichtigkeit der Vorzüge, 5) Dieser Meinung ist auch Winkelmann Geschichte
der Kunst. Wiener Edition. S. 309. Pallaſt Farneſe. † Die Farneſiſche Flora. Aus der Arcade nach dem Hofe zu geſehen,Die Farneſt- Der groͤßte Theil weiblicher Figuren, die beklei-Willkuͤhrli- Das Swelte der Umriſſe, die Leichtigkeit der Vorzuͤge, 5) Dieſer Meinung iſt auch Winkelmann Geſchichte
der Kunſt. Wiener Edition. S. 309. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0033" n="11"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Pallaſt Farneſe.</hi> </fw><lb/> <div n="4"> <head>† Die Farneſiſche Flora.</head><lb/> <p>Aus der Arcade nach dem Hofe zu geſehen,<note place="right">Die Farneſt-<lb/> ſche Flora.</note><lb/> ſcheint dieſe coloſſaliſche Figur mit aͤußerſter Leichtig-<lb/> keit fort zu ſchweben. Es iſt eine weibliche Figur, be-<lb/> kleidet, und in jugendlichem Alter. Mehr kann man<lb/> von ihrer Bedeutung mit Zuverlaͤſſigkeit nicht ſagen.<lb/> Nur der Sturz iſt alt. Kopf, Haͤnde und Fuͤße<lb/> ſind von Guglielmo della Porta ergaͤnzt. Die will-<lb/> kuͤhrliche Benennung nach dem neuen Kranze dient<lb/> nur zur Wiedererkennung.</p><lb/> <p>Der groͤßte Theil weiblicher Figuren, die beklei-<note place="right">Willkuͤhrli-<lb/> che Beſtim-<lb/> mung der<lb/> Nahmen<lb/> weiblicher<lb/> bekleideter<lb/> Figuren<lb/> uͤberhaupt.</note><lb/> det ſind, haben ſich ohne ihre Attribute erhalten.<lb/> Selten zeigt der Ausdruck des Geſichts, oder das Ge-<lb/> wand die ſymboliſche Vorſtellung an. Der Ergaͤn-<lb/> zer nimmt ſeine Zuflucht zu dem Antiquar, der ſelten<lb/> aufrichtig genung iſt, ſeine Unwiſſenheit zu bekennen;<lb/> gemeiniglich heftet er dem Kuͤnſtler eine willkuͤhrliche<lb/> oder gar ungereimte Behauptung auf. Man faͤngt<lb/> jetzt in Rom an den Irrthum einzuſehen, und belegt<lb/> im Allgemeinen jede bekleidete weibliche Figur, fuͤr<lb/> die man keinen Nahmen mit Gewißheit anzugeben<lb/> weiß, mit dem Nahmen: Muſe. Die unſrige wird<lb/> eine tanzende Muſe genannt. <note place="foot" n="5)">Dieſer Meinung iſt auch Winkelmann Geſchichte<lb/> der Kunſt. Wiener Edition. S. 309.</note> Allein ehe man die<lb/> gewoͤhnliche Benennung nicht mit einer ſicherern aus-<lb/> tauſcht, ſo lange, glaube ich, darf man ſich an die-<lb/> jenige halten, bei der ſich alle verſtehen.</p><lb/> <p>Das Swelte der Umriſſe, die Leichtigkeit der<lb/> Stellung und des vortrefflich geworfenen Gewandes,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Vorzuͤge,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0033]
Pallaſt Farneſe.
† Die Farneſiſche Flora.
Aus der Arcade nach dem Hofe zu geſehen,
ſcheint dieſe coloſſaliſche Figur mit aͤußerſter Leichtig-
keit fort zu ſchweben. Es iſt eine weibliche Figur, be-
kleidet, und in jugendlichem Alter. Mehr kann man
von ihrer Bedeutung mit Zuverlaͤſſigkeit nicht ſagen.
Nur der Sturz iſt alt. Kopf, Haͤnde und Fuͤße
ſind von Guglielmo della Porta ergaͤnzt. Die will-
kuͤhrliche Benennung nach dem neuen Kranze dient
nur zur Wiedererkennung.
Die Farneſt-
ſche Flora.
Der groͤßte Theil weiblicher Figuren, die beklei-
det ſind, haben ſich ohne ihre Attribute erhalten.
Selten zeigt der Ausdruck des Geſichts, oder das Ge-
wand die ſymboliſche Vorſtellung an. Der Ergaͤn-
zer nimmt ſeine Zuflucht zu dem Antiquar, der ſelten
aufrichtig genung iſt, ſeine Unwiſſenheit zu bekennen;
gemeiniglich heftet er dem Kuͤnſtler eine willkuͤhrliche
oder gar ungereimte Behauptung auf. Man faͤngt
jetzt in Rom an den Irrthum einzuſehen, und belegt
im Allgemeinen jede bekleidete weibliche Figur, fuͤr
die man keinen Nahmen mit Gewißheit anzugeben
weiß, mit dem Nahmen: Muſe. Die unſrige wird
eine tanzende Muſe genannt. 5) Allein ehe man die
gewoͤhnliche Benennung nicht mit einer ſicherern aus-
tauſcht, ſo lange, glaube ich, darf man ſich an die-
jenige halten, bei der ſich alle verſtehen.
Willkuͤhrli-
che Beſtim-
mung der
Nahmen
weiblicher
bekleideter
Figuren
uͤberhaupt.
Das Swelte der Umriſſe, die Leichtigkeit der
Stellung und des vortrefflich geworfenen Gewandes,
Vorzuͤge,
5) Dieſer Meinung iſt auch Winkelmann Geſchichte
der Kunſt. Wiener Edition. S. 309.
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