[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751.eines deutschen Wörterbuchs. Gelehrtes Frauenzimmer, ist ein Pro- Menschenfeind. Unter diesem Namen verstehen einige Sittenleh- Jch setze, und zwar, vermöge der Erfahrung, zum und N 2
eines deutſchen Woͤrterbuchs. Gelehrtes Frauenzimmer, iſt ein Pro- Menſchenfeind. Unter dieſem Namen verſtehen einige Sittenleh- Jch ſetze, und zwar, vermoͤge der Erfahrung, zum und N 2
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eines deutſchen Woͤrterbuchs.
Gelehrtes Frauenzimmer, iſt ein Pro-
blema.
Menſchenfeind.
Unter dieſem Namen verſtehen einige Sittenleh-
rer gemeiniglich diejenigen verdrießlichen und muͤr-
riſchen Leute, welche mit ihrem Schoͤpfer hadern,
daß er ſie zu Menſchen gemacht hat, und welche
niemals misvergnuͤgter ſind, als wenn ſie ſich in
Geſellſchaft andrer Menſchen befinden. Jch will
nicht unterſuchen, wie weit dieſe Sittenlehrer recht
haben. Jch glaube aber, daß noch eine andre
Bedeutung des Worts Menſchenfeind ſtatt ha-
ben kann.
Jch ſetze, und zwar, vermoͤge der Erfahrung, zum
voraus, daß gemeiniglich der Menſch nichts anders
iſt, als ein Thier, welches nur ſich fuͤr vollkommen,
alle andre menſchliche Thiere aber, die um daſſelbe
herum ſind, fuͤr fehlerhaft und laͤcherlich haͤlt; wel-
ches diejenigen Pflichten gegen andre niemals aus-
uͤbt, die es doch von andern verlangt; welches
glaubt, daß alles, was erſchaffen iſt, nur ſeinetwe-
gen erſchaffen iſt; welches ſich Muͤhe giebt, dasjeni-
ge zu ſcheinen, was es doch nicht iſt; welches ſehr
muͤhſelig lebt, um elend zu ſterben; welches thoͤricht
iſt, weil es das Vermoͤgen hat, vernuͤnftig zu ſeyn;
und
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