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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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II. Cl. Salin. Erze: Phosphor-Kupfererz, Olivenerz.
Phosphor- und arseniksaure Kupfererze

gibt es eine ganze Reihe, die man unter einander zuweilen schwer vom
Malachit, womit sie wegen ihrer grünen Farbe allein verwechselt werden
können, aber schon dadurch unterscheiden kann, daß sie sich in Säuren
zwar lösen, aber nicht brausen. Die Phosphorsäure lehrte Berzelius durch
Zusammenschmelzen mit Blei erkennen, es bildet sich dann phosphorsaures
Blei, was den Kupferregulus einschließt, und sich an den Facetten beim
Erkalten erkennen läßt pag. 389.

3. Phosphorkupfererz Wr.

Von Virneberg. Wurde von Rose für Malachit gehalten, daher
nennt es Hausmann Pseudomalachit. Klaproth entdeckte darin die Phos-
phorsäure. Phosphorochalcit Kobell's. Cuivre hydro-phosphate, Hydrous
Phosphate of copper.

Die Krystalle von Virneberg bei Rheinbreitenbach sollen 2 + 1gl.
sein: eine geschobene Säule M = a : b : infinityc bildet vorn den scharfen
Winkel von 39°, der durch a = a : infinityb : infinityc gerade abgestumpft wird.
[Abbildung] Die Gradendfläche c = c : infinitya : infinityb steht rechtwinklig gegen
M. Das Augitpaar P = a : 2b : c macht in der Median-
kante a : c 117° 49', und die Schiefendfläche t = 2a : c : infinityb
liegt mit P M in einer Zone. Natürlich könnte bei der
Seltenheit guter Krystalle ein solches System auch 2gliedrig
sein, wenn die hintere Gegenfläche sich einmal zeigen sollte.

In der Regel findet man nur malachitartige Ueberzüge, deren sma-
ragdgrüne Farbe aber eigenthümlich schwarzgrün gesprenkelt ist. H. = 4,
Gew. 4,2.

Vor dem Löthrohr kugelt es sich leicht, darin schwimmt ein kleiner
Regulus von unreinem Kupfer. Die Kugel zeigt beim Erkalten eine
eigenthümliche Rinde, während die innere Masse noch längere Zeit flüssig ist.
Cu6 P..... + 3 H mit 68,7 Cu, 21,5 P....., 8,6 H.

Die Kupfererzlagerstätte des Virneberges bei Rheinbreitenbach, wo
es Rose zuerst fand, ist noch heute der Hauptfundort. Nischne-Tagilsk,
Libethen.

Breithaupt's Ehlit von Ehl bei Linz am Rhein sieht wegen eines
deutlichen Blätterbruchs dem Kupferschaum ähnlich, hat sonst aber eine
höchst nahe Zusammensetzung Cu3 P..... + 2 Cu H.

Der Thrombolith auf Kalkstein von Rezbanya, amorph, soll
Cu3 P..... + 6 H sein.

Herrmann's Tagilit von Nischne Tagil wird als Cu4 P..... + 3 H
gedeutet.

4. Olivenerz Wr.

Olivenit nach seiner Farbe. Werner begriff darunter zwar verschie-
dene Dinge, hatte aber doch hauptsächlich dieses im Auge, Hoffmann
Mineral. III. b. 170.


II. Cl. Salin. Erze: Phosphor-Kupfererz, Olivenerz.
Phosphor- und arſenikſaure Kupfererze

gibt es eine ganze Reihe, die man unter einander zuweilen ſchwer vom
Malachit, womit ſie wegen ihrer grünen Farbe allein verwechſelt werden
können, aber ſchon dadurch unterſcheiden kann, daß ſie ſich in Säuren
zwar löſen, aber nicht brauſen. Die Phosphorſäure lehrte Berzelius durch
Zuſammenſchmelzen mit Blei erkennen, es bildet ſich dann phosphorſaures
Blei, was den Kupferregulus einſchließt, und ſich an den Facetten beim
Erkalten erkennen läßt pag. 389.

3. Phosphorkupfererz Wr.

Von Virneberg. Wurde von Roſe für Malachit gehalten, daher
nennt es Hausmann Pſeudomalachit. Klaproth entdeckte darin die Phos-
phorſäure. Phosphorochalcit Kobell’s. Cuivre hydro-phosphaté, Hydrous
Phosphate of copper.

Die Kryſtalle von Virneberg bei Rheinbreitenbach ſollen 2 + 1gl.
ſein: eine geſchobene Säule M = a : b : ∞c bildet vorn den ſcharfen
Winkel von 39°, der durch a = a : ∞b : ∞c gerade abgeſtumpft wird.
[Abbildung] Die Gradendfläche c = c : ∞a : ∞b ſteht rechtwinklig gegen
M. Das Augitpaar P = a : 2b : c macht in der Median-
kante a : c 117° 49′, und die Schiefendfläche t = 2a : c : ∞b
liegt mit P M in einer Zone. Natürlich könnte bei der
Seltenheit guter Kryſtalle ein ſolches Syſtem auch 2gliedrig
ſein, wenn die hintere Gegenfläche ſich einmal zeigen ſollte.

In der Regel findet man nur malachitartige Ueberzüge, deren ſma-
ragdgrüne Farbe aber eigenthümlich ſchwarzgrün geſprenkelt iſt. H. = 4,
Gew. 4,2.

Vor dem Löthrohr kugelt es ſich leicht, darin ſchwimmt ein kleiner
Regulus von unreinem Kupfer. Die Kugel zeigt beim Erkalten eine
eigenthümliche Rinde, während die innere Maſſe noch längere Zeit flüſſig iſt.
Ċu6˙˙˙˙˙ + 3 Ḣ̶ mit 68,7 Ċu, 21,5 ˙˙˙˙˙, 8,6 Ḣ̶.

Die Kupfererzlagerſtätte des Virneberges bei Rheinbreitenbach, wo
es Roſe zuerſt fand, iſt noch heute der Hauptfundort. Niſchne-Tagilsk,
Libethen.

Breithaupt’s Ehlit von Ehl bei Linz am Rhein ſieht wegen eines
deutlichen Blätterbruchs dem Kupferſchaum ähnlich, hat ſonſt aber eine
höchſt nahe Zuſammenſetzung Ċu3˙˙˙˙˙ + 2 Ċu Ḣ̶.

Der Thrombolith auf Kalkſtein von Rezbanya, amorph, ſoll
Ċu3˙˙˙˙˙ + 6 Ḣ̶ ſein.

Herrmann’s Tagilit von Niſchne Tagil wird als Ċu4˙˙˙˙˙ + 3 Ḣ̶
gedeutet.

4. Olivenerz Wr.

Olivenit nach ſeiner Farbe. Werner begriff darunter zwar verſchie-
dene Dinge, hatte aber doch hauptſächlich dieſes im Auge, Hoffmann
Mineral. III. b. 170.


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[408/0420] II. Cl. Salin. Erze: Phosphor-Kupfererz, Olivenerz. Phosphor- und arſenikſaure Kupfererze gibt es eine ganze Reihe, die man unter einander zuweilen ſchwer vom Malachit, womit ſie wegen ihrer grünen Farbe allein verwechſelt werden können, aber ſchon dadurch unterſcheiden kann, daß ſie ſich in Säuren zwar löſen, aber nicht brauſen. Die Phosphorſäure lehrte Berzelius durch Zuſammenſchmelzen mit Blei erkennen, es bildet ſich dann phosphorſaures Blei, was den Kupferregulus einſchließt, und ſich an den Facetten beim Erkalten erkennen läßt pag. 389. 3. Phosphorkupfererz Wr. Von Virneberg. Wurde von Roſe für Malachit gehalten, daher nennt es Hausmann Pſeudomalachit. Klaproth entdeckte darin die Phos- phorſäure. Phosphorochalcit Kobell’s. Cuivre hydro-phosphaté, Hydrous Phosphate of copper. Die Kryſtalle von Virneberg bei Rheinbreitenbach ſollen 2 + 1gl. ſein: eine geſchobene Säule M = a : b : ∞c bildet vorn den ſcharfen Winkel von 39°, der durch a = a : ∞b : ∞c gerade abgeſtumpft wird. [Abbildung] Die Gradendfläche c = c : ∞a : ∞b ſteht rechtwinklig gegen M. Das Augitpaar P = a : 2b : c macht in der Median- kante a : c 117° 49′, und die Schiefendfläche t = 2a : c : ∞b liegt mit P M in einer Zone. Natürlich könnte bei der Seltenheit guter Kryſtalle ein ſolches Syſtem auch 2gliedrig ſein, wenn die hintere Gegenfläche ſich einmal zeigen ſollte. In der Regel findet man nur malachitartige Ueberzüge, deren ſma- ragdgrüne Farbe aber eigenthümlich ſchwarzgrün geſprenkelt iſt. H. = 4, Gew. 4,2. Vor dem Löthrohr kugelt es ſich leicht, darin ſchwimmt ein kleiner Regulus von unreinem Kupfer. Die Kugel zeigt beim Erkalten eine eigenthümliche Rinde, während die innere Maſſe noch längere Zeit flüſſig iſt. Ċu6 P̶˙˙˙˙˙ + 3 Ḣ̶ mit 68,7 Ċu, 21,5 P̶˙˙˙˙˙, 8,6 Ḣ̶. Die Kupfererzlagerſtätte des Virneberges bei Rheinbreitenbach, wo es Roſe zuerſt fand, iſt noch heute der Hauptfundort. Niſchne-Tagilsk, Libethen. Breithaupt’s Ehlit von Ehl bei Linz am Rhein ſieht wegen eines deutlichen Blätterbruchs dem Kupferſchaum ähnlich, hat ſonſt aber eine höchſt nahe Zuſammenſetzung Ċu3 P̶˙˙˙˙˙ + 2 Ċu Ḣ̶. Der Thrombolith auf Kalkſtein von Rezbanya, amorph, ſoll Ċu3 P̶˙˙˙˙˙ + 6 Ḣ̶ ſein. Herrmann’s Tagilit von Niſchne Tagil wird als Ċu4 P̶˙˙˙˙˙ + 3 Ḣ̶ gedeutet. 4. Olivenerz Wr. Olivenit nach ſeiner Farbe. Werner begriff darunter zwar verſchie- dene Dinge, hatte aber doch hauptſächlich dieſes im Auge, Hoffmann Mineral. III. b. 170.

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/420>, abgerufen am 13.11.2024.