XVIII.673) erklärt die scheinbare Doppelaxigkeit aus der Lamellarpolari- sation. Er behauptet, daß die Oktaeder aus lauter feinen Schichten be- ständen, welche sich parallel den Oktaederflächen auflagerten. Und aller- dings scheint die fortificationsartige Streifung abgebrochener Krystalle dafür zu sprechen. Da nun das Mineral ein sehr schwach polarisirender Körper ist, so ließe sich daraus die Erscheinung erklären.
Vor dem Löthrohr schmilzt er sehr leicht, noch etwas leichter als Na- trolith, er blättert sich dabei wenig auf, und färbt die Flamme etwas violett, Reaktion des Kali. Im schwachen Feuer wird er trüb weiß, wie Werner's Albin von Mariaberg an der Elbe bei Aussig, der also ohne Zweifel hierhin gehört. (Ca6, K) Si + 2 H, von Utön gibt Berzelius 52,13 Si, 24,71 Ca, 5,27 K, 16,2 H und 0,82 Flußsäure, deren Reaktion sich beim Blasen in offener Glasröhre zeigt. Die Blasenräume der Mandelsteine, die Magneteisenlager Schwedens und die Erzgänge des Samson sind Hauptfundgruben.
FaujasitDamour. Ann. des mines 1842. 4 ser. I.395 in Höhlen der augitischen Mandelsteine von Sasbach am Rhein. 4gliedrige Oktaeder. Endkanten 111° 30', Seitenkanten 105° 30'. Zwillinge die Oktaeder- fläche gemein und umgekehrt, also ganz wie beim regulären Oktaeder, dem sie sehr ähnlich sehen. H. = 5, G. = 1,92. Merkwürdiger Weise kommen auf ein und demselben Handstück Krystalle von zweierlei Aus- sehen vor: die häufigern farblos und glasglänzend und die seltenern braun- gelb mit Diamantglanz. Die Krystalle haben innen ähnliche Streifen- bündel mit starkem Lichtschein, wie der Ichthyophthalm, an den sie auch sonst sehr erinnern. Allein vor dem Löthrohr schmelzen sie zwar, aber viel schwerer als Ichthyophthalm, (Ca, Na) Si + Al Si2 + 9 H. Die 16,7 Al entfremdet das Mineral dem Ichthyophthalm.
Der Okenit Kobell Kastner's Archiv XIV.333 aus dem Mandel- stein von der Insel Disko an der westgrönländischen Küste bildet Faser- zeolithartige Massen. Breithaupt beschreibt 2gliedrige Säulen von 122° 19', auch seine übrigen Kennzeichen stimmen gut mit Faserzeolith, allein der Mangel an Thonerde fällt auf, und gibt ihm mit Ichthyophthalm Verwandtschaft, Ca3 Si4 + 6 H. Connel's Disclasit von den Faröer Inseln hat ganz die gleiche Formel. Der mattweiße Pektolith vom Mon- zoniberge im Fassathal mit Na und Ca möchte vielleicht das gleiche nur mehr verwitterte Mineral sein. Es bricht zwischen langstrahligem Faser- zeolith. Andersons Gyrolit (guros gerundet, Erdmann's Journ. 52. 382) bildet kleine Kugeln im Mandelstein von Sky, nicht selten auf Ichthyoph- thalm sitzend 2 Ca Si3 + 3 H.
8. Lomonit Wr.
Eigentlich Laumontit, nach Gillet Laumont, der ihn 1785 in den Bleierzgängen von Huelgoet in der Bretagne entdeckte. Wegen seiner großen Verwitterbarkeit (man muß ihn schon in den Gruben mit Firniß überziehen) nannte ihn Hauy anfangs Zeolithe efflorescente.
I. Cl. 7te Fam.: Faujaſit, Lomonit.
XVIII.673) erklärt die ſcheinbare Doppelaxigkeit aus der Lamellarpolari- ſation. Er behauptet, daß die Oktaeder aus lauter feinen Schichten be- ſtänden, welche ſich parallel den Oktaederflächen auflagerten. Und aller- dings ſcheint die fortificationsartige Streifung abgebrochener Kryſtalle dafür zu ſprechen. Da nun das Mineral ein ſehr ſchwach polariſirender Körper iſt, ſo ließe ſich daraus die Erſcheinung erklären.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt er ſehr leicht, noch etwas leichter als Na- trolith, er blättert ſich dabei wenig auf, und färbt die Flamme etwas violett, Reaktion des Kali. Im ſchwachen Feuer wird er trüb weiß, wie Werner’s Albin von Mariaberg an der Elbe bei Auſſig, der alſo ohne Zweifel hierhin gehört. (Ċa6, K̇) S⃛i + 2 Ḣ̶, von Utön gibt Berzelius 52,13 S⃛i, 24,71 Ċa, 5,27 K̇, 16,2 Ḣ̶ und 0,82 Flußſäure, deren Reaktion ſich beim Blaſen in offener Glasröhre zeigt. Die Blaſenräume der Mandelſteine, die Magneteiſenlager Schwedens und die Erzgänge des Samſon ſind Hauptfundgruben.
FaujaſitDamour. Ann. des mines 1842. 4 ser. I.395 in Höhlen der augitiſchen Mandelſteine von Sasbach am Rhein. 4gliedrige Oktaeder. Endkanten 111° 30′, Seitenkanten 105° 30′. Zwillinge die Oktaeder- fläche gemein und umgekehrt, alſo ganz wie beim regulären Oktaeder, dem ſie ſehr ähnlich ſehen. H. = 5, G. = 1,92. Merkwürdiger Weiſe kommen auf ein und demſelben Handſtück Kryſtalle von zweierlei Aus- ſehen vor: die häufigern farblos und glasglänzend und die ſeltenern braun- gelb mit Diamantglanz. Die Kryſtalle haben innen ähnliche Streifen- bündel mit ſtarkem Lichtſchein, wie der Ichthyophthalm, an den ſie auch ſonſt ſehr erinnern. Allein vor dem Löthrohr ſchmelzen ſie zwar, aber viel ſchwerer als Ichthyophthalm, (Ċa, Ṅa) S⃛i + A̶⃛l S⃛i2 + 9 Ḣ̶. Die 16,7 A̶⃛l entfremdet das Mineral dem Ichthyophthalm.
Der Okenit Kobell Kaſtner’s Archiv XIV.333 aus dem Mandel- ſtein von der Inſel Disko an der weſtgrönländiſchen Küſte bildet Faſer- zeolithartige Maſſen. Breithaupt beſchreibt 2gliedrige Säulen von 122° 19′, auch ſeine übrigen Kennzeichen ſtimmen gut mit Faſerzeolith, allein der Mangel an Thonerde fällt auf, und gibt ihm mit Ichthyophthalm Verwandtſchaft, C̈a3 S⃛i4 + 6 Ḣ̶. Connel’s Disclaſit von den Faröer Inſeln hat ganz die gleiche Formel. Der mattweiße Pektolith vom Mon- zoniberge im Faſſathal mit Ṅa und Ċa möchte vielleicht das gleiche nur mehr verwitterte Mineral ſein. Es bricht zwiſchen langſtrahligem Faſer- zeolith. Anderſons Gyrolit (γυρός gerundet, Erdmann’s Journ. 52. 382) bildet kleine Kugeln im Mandelſtein von Sky, nicht ſelten auf Ichthyoph- thalm ſitzend 2 Ċa S⃛i3 + 3 Ḣ̶.
8. Lomonit Wr.
Eigentlich Laumontit, nach Gillet Laumont, der ihn 1785 in den Bleierzgängen von Huelgoët in der Bretagne entdeckte. Wegen ſeiner großen Verwitterbarkeit (man muß ihn ſchon in den Gruben mit Firniß überziehen) nannte ihn Hauy anfangs Zéolithe efflorescente.
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XVIII. 673) erklärt die ſcheinbare Doppelaxigkeit aus der Lamellarpolari-
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ſtänden, welche ſich parallel den Oktaederflächen auflagerten. Und aller-
dings ſcheint die fortificationsartige Streifung abgebrochener Kryſtalle dafür
zu ſprechen. Da nun das Mineral ein ſehr ſchwach polariſirender Körper
iſt, ſo ließe ſich daraus die Erſcheinung erklären.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt er ſehr leicht, noch etwas leichter als Na-
trolith, er blättert ſich dabei wenig auf, und färbt die Flamme etwas
violett, Reaktion des Kali. Im ſchwachen Feuer wird er trüb weiß, wie
Werner’s Albin von Mariaberg an der Elbe bei Auſſig, der alſo ohne
Zweifel hierhin gehört.
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von Utön gibt Berzelius 52,13 S⃛i, 24,71 Ċa, 5,27 K̇, 16,2 Ḣ̶ und 0,82
Flußſäure, deren Reaktion ſich beim Blaſen in offener Glasröhre zeigt. Die
Blaſenräume der Mandelſteine, die Magneteiſenlager Schwedens und die
Erzgänge des Samſon ſind Hauptfundgruben.
FaujaſitDamour. Ann. des mines 1842. 4 ser. I.395 in Höhlen
der augitiſchen Mandelſteine von Sasbach am Rhein. 4gliedrige Oktaeder.
Endkanten 111° 30′, Seitenkanten 105° 30′. Zwillinge die Oktaeder-
fläche gemein und umgekehrt, alſo ganz wie beim regulären Oktaeder,
dem ſie ſehr ähnlich ſehen. H. = 5, G. = 1,92. Merkwürdiger Weiſe
kommen auf ein und demſelben Handſtück Kryſtalle von zweierlei Aus-
ſehen vor: die häufigern farblos und glasglänzend und die ſeltenern braun-
gelb mit Diamantglanz. Die Kryſtalle haben innen ähnliche Streifen-
bündel mit ſtarkem Lichtſchein, wie der Ichthyophthalm, an den ſie auch
ſonſt ſehr erinnern. Allein vor dem Löthrohr ſchmelzen ſie zwar, aber
viel ſchwerer als Ichthyophthalm,
(Ċa, Ṅa) S⃛i + A̶⃛l S⃛i2 + 9 Ḣ̶.
Die 16,7 A̶⃛l entfremdet das Mineral dem Ichthyophthalm.
Der Okenit Kobell Kaſtner’s Archiv XIV. 333 aus dem Mandel-
ſtein von der Inſel Disko an der weſtgrönländiſchen Küſte bildet Faſer-
zeolithartige Maſſen. Breithaupt beſchreibt 2gliedrige Säulen von 122°
19′, auch ſeine übrigen Kennzeichen ſtimmen gut mit Faſerzeolith, allein
der Mangel an Thonerde fällt auf, und gibt ihm mit Ichthyophthalm
Verwandtſchaft, C̈a3 S⃛i4 + 6 Ḣ̶. Connel’s Disclaſit von den Faröer
Inſeln hat ganz die gleiche Formel. Der mattweiße Pektolith vom Mon-
zoniberge im Faſſathal mit Ṅa und Ċa möchte vielleicht das gleiche nur
mehr verwitterte Mineral ſein. Es bricht zwiſchen langſtrahligem Faſer-
zeolith. Anderſons Gyrolit (γυρός gerundet, Erdmann’s Journ. 52. 382)
bildet kleine Kugeln im Mandelſtein von Sky, nicht ſelten auf Ichthyoph-
thalm ſitzend 2 Ċa S⃛i3 + 3 Ḣ̶.
8. Lomonit Wr.
Eigentlich Laumontit, nach Gillet Laumont, der ihn 1785 in den
Bleierzgängen von Huelgoët in der Bretagne entdeckte. Wegen ſeiner
großen Verwitterbarkeit (man muß ihn ſchon in den Gruben mit Firniß
überziehen) nannte ihn Hauy anfangs Zéolithe efflorescente.
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/300>, abgerufen am 03.12.2024.
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