Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752.Des XVII. Hauptstücks. VII. Abschnitt. giebt. Theilet man die zweyte Hälfte davon wieder in zweene Theile, sogiebt der erste Theil davon noch eine Octave höher an: und so verhält es sich mit dem Reste der Seyte, bis an den Steg. Wollte man nun in der zweyten Octave die Finger eben so weit aus einander setzen, als in der ersten; so würde bey einem jeden Tone, anstatt der Secunde, die Terze hervor kommen. Es folget also hieraus, daß die Verjüngung, nach dem ersten Tone, in gehörigem Verhältnisse ihren Anfang nehmen, und so, bis zum Ende der Seyte, fortfahren, folglich das Jnstrument mit vieler Beurtheilung gespielet werden müsse. 9. §. Wenn die eigentlichen Subsemitone vorkommen, das ist, wenn ein 10. §. Wenn
Des XVII. Hauptſtuͤcks. VII. Abſchnitt. giebt. Theilet man die zweyte Haͤlfte davon wieder in zweene Theile, ſogiebt der erſte Theil davon noch eine Octave hoͤher an: und ſo verhaͤlt es ſich mit dem Reſte der Seyte, bis an den Steg. Wollte man nun in der zweyten Octave die Finger eben ſo weit aus einander ſetzen, als in der erſten; ſo wuͤrde bey einem jeden Tone, anſtatt der Secunde, die Terze hervor kommen. Es folget alſo hieraus, daß die Verjuͤngung, nach dem erſten Tone, in gehoͤrigem Verhaͤltniſſe ihren Anfang nehmen, und ſo, bis zum Ende der Seyte, fortfahren, folglich das Jnſtrument mit vieler Beurtheilung geſpielet werden muͤſſe. 9. §. Wenn die eigentlichen Subſemitone vorkommen, das iſt, wenn ein 10. §. Wenn
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Des XVII. Hauptſtuͤcks. VII. Abſchnitt.
giebt. Theilet man die zweyte Haͤlfte davon wieder in zweene Theile, ſo
giebt der erſte Theil davon noch eine Octave hoͤher an: und ſo verhaͤlt
es ſich mit dem Reſte der Seyte, bis an den Steg. Wollte man nun
in der zweyten Octave die Finger eben ſo weit aus einander ſetzen, als in
der erſten; ſo wuͤrde bey einem jeden Tone, anſtatt der Secunde, die
Terze hervor kommen. Es folget alſo hieraus, daß die Verjuͤngung,
nach dem erſten Tone, in gehoͤrigem Verhaͤltniſſe ihren Anfang nehmen,
und ſo, bis zum Ende der Seyte, fortfahren, folglich das Jnſtrument
mit vieler Beurtheilung geſpielet werden muͤſſe.
9. §.
Wenn die eigentlichen Subſemitone vorkommen, das iſt, wenn ein
durch das b erniedrigter Ton, ſich in den naͤchſt darunter liegenden durch
das Kreuz erhoͤheten, oder ein durch das Kreuz erhoͤheter, ſich in den
naͤchſt daruͤber liegenden durch das b erniedrigten Ton verwandelt,
ſ. Tab. XXIII. Fig. 6. und 7: ſo iſt zu merken, daß, wie ſchon im vori-
gen § gedacht worden, der Ton mit dem Kreuze, gegen den mit dem b,
um ein Komma tiefer ſeyn muß. Zum Exempel G mit dem Kreuze,
muß ein Komma tiefer ſeyn als A mit dem b. Wenn dieſe zwo Noten
an einander gebunden ſind, ſ. Tab. XXIII. Fig. 6. ſo muß der Finger bey
dem auf das b folgende Kreuze, etwas zuruͤck gezogen werden: ſonſt wuͤr-
de die große Terze gegen die Grundſtimme zu hoch ſeyn. Folgt aber auf
das Kreuz ein b, ſ. Fig. 7. ſo muß der Finger bey der Note mit dem b
um ſo viel hinauf ruͤcken, als man ihn bey dem vorhergehenden Exempel
zuruͤck zieht: wie hier in der Oberſtimme vom G mit dem Kreuz ins A
mit dem b; in der zweyten Stimme vom E mit dem Kreuze ins F; und
in der Grundſtimme, vom C mit dem Kreuze ins D mit dem b, ange-
bracht werden muß. Eben dieſes iſt auf allen Jnſtrumenten zu beobach-
ten: das Clavier ausgenommen; als auf welchem man die Verwandelung
der Subſemitone nicht angeben kann, und welches deswegen eine gute
Temperatur haben muß, um zu beyden erleidlich zu klingen. Auf Blas-
inſtrumenten geſchieht dieſe Veraͤnderung durch den Anſatz, naͤmlich:
auf der Floͤte wird der Ton durch das Auswaͤrtsdrehen erhoͤhet, und durch
das Einwaͤrtsdrehen erniedriget. Auf dem Hoboe und dem Baſſon, ge-
ſchieht die Erhoͤhung des Tones, durch tieferes Einſchieben des Rohres
in den Mund, und feſteres Zudruͤcken der Lippen; die Erniedrigung
aber, durch Zuruͤckziehung des Rohres, und Nachlaſſung der Lippen.
10. §. Wenn
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