Fig. 28. Bey den unter sich fallenden Jntervallen, hat es mit den durchgehenden und Hauptnoten die Bewandtniß, daß die kleinen oder durchgehenden Nötchen in die Zeit der folgenden gehören, und auch an dieselben geschleifet werden müssen. Die aber zwischen den Quarten- sprüngen, gehören so wohl bey den steigenden als fallenden, in die Zeit der vorhergehenden. Die vorhaltenden kleinen Noten gehen bey dieser Art von Jntervallen, wo kein Aufenthalt noch Triller statt findet, von den im VIII. Hauptstücke enthaltenen Regeln ab: und wie jene die Hälfte der folgenden Note gelten; so müssen diese hingegen sehr kurz gemachet werden.
44. §.
Alle diese von den Veränderungen gegebenen Regeln nun, sind zwar hauptsächlich nur auf das Adagio gerichtet, weil man in demselben die meiste Zeit und Gelegenheit zu verändern hat. Dessen ungeachtet wird man doch auch viele davon im Allegro brauchen können. Die im Allegro überlasse ich eines jeden seinem eigenen Nachdenken. Wie aber einige von den obbeschriebenen Veränderungen in einem Adagio anzuwenden sind; solches zeige ich im Hauptstücke vom Adagio, in einem besonders darzu verfertigten Exempel. Was für eine Art des Vortrages, absonderlich in Ansehung der Verstärkung oder Schwächung des Tones, bey Aus- führung aller dieser, bey jeder Figur gezeigter Veränderungen, Statt habe: wird man am Ende des Hauptstücks vom Adagio, vom 25. bis zum 43. §. beysammen finden können.
Das
Veraͤnderungen uͤber die ſimpeln Jntervalle.
43. §.
Fig. 28. Bey den unter ſich fallenden Jntervallen, hat es mit den durchgehenden und Hauptnoten die Bewandtniß, daß die kleinen oder durchgehenden Noͤtchen in die Zeit der folgenden gehoͤren, und auch an dieſelben geſchleifet werden muͤſſen. Die aber zwiſchen den Quarten- ſpruͤngen, gehoͤren ſo wohl bey den ſteigenden als fallenden, in die Zeit der vorhergehenden. Die vorhaltenden kleinen Noten gehen bey dieſer Art von Jntervallen, wo kein Aufenthalt noch Triller ſtatt findet, von den im VIII. Hauptſtuͤcke enthaltenen Regeln ab: und wie jene die Haͤlfte der folgenden Note gelten; ſo muͤſſen dieſe hingegen ſehr kurz gemachet werden.
44. §.
Alle dieſe von den Veraͤnderungen gegebenen Regeln nun, ſind zwar hauptſaͤchlich nur auf das Adagio gerichtet, weil man in demſelben die meiſte Zeit und Gelegenheit zu veraͤndern hat. Deſſen ungeachtet wird man doch auch viele davon im Allegro brauchen koͤnnen. Die im Allegro uͤberlaſſe ich eines jeden ſeinem eigenen Nachdenken. Wie aber einige von den obbeſchriebenen Veraͤnderungen in einem Adagio anzuwenden ſind; ſolches zeige ich im Hauptſtuͤcke vom Adagio, in einem beſonders darzu verfertigten Exempel. Was fuͤr eine Art des Vortrages, abſonderlich in Anſehung der Verſtaͤrkung oder Schwaͤchung des Tones, bey Aus- fuͤhrung aller dieſer, bey jeder Figur gezeigter Veraͤnderungen, Statt habe: wird man am Ende des Hauptſtuͤcks vom Adagio, vom 25. bis zum 43. §. beyſammen finden koͤnnen.
Das
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0153"n="135"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Veraͤnderungen uͤber die ſimpeln Jntervalle.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>43. §.</head><lb/><p><hirendition="#fr">Fig.</hi> 28. Bey den unter ſich fallenden Jntervallen, hat es mit<lb/>
den durchgehenden und Hauptnoten die Bewandtniß, daß die kleinen<lb/>
oder durchgehenden Noͤtchen in die Zeit der folgenden gehoͤren, und auch<lb/>
an dieſelben geſchleifet werden muͤſſen. Die aber zwiſchen den Quarten-<lb/>ſpruͤngen, gehoͤren ſo wohl bey den ſteigenden als fallenden, in die Zeit<lb/>
der vorhergehenden. Die vorhaltenden kleinen Noten gehen bey dieſer<lb/>
Art von Jntervallen, wo kein Aufenthalt noch Triller ſtatt findet, von<lb/>
den im <hirendition="#aq">VIII.</hi> Hauptſtuͤcke enthaltenen Regeln ab: und wie jene die Haͤlfte<lb/>
der folgenden Note gelten; ſo muͤſſen dieſe hingegen ſehr kurz gemachet<lb/>
werden.</p></div><lb/><divn="3"><head>44. §.</head><lb/><p>Alle dieſe von den Veraͤnderungen gegebenen Regeln nun, ſind zwar<lb/>
hauptſaͤchlich nur auf das Adagio gerichtet, weil man in demſelben die<lb/>
meiſte Zeit und Gelegenheit zu veraͤndern hat. Deſſen ungeachtet wird<lb/>
man doch auch viele davon im Allegro brauchen koͤnnen. Die im Allegro<lb/>
uͤberlaſſe ich eines jeden ſeinem eigenen Nachdenken. Wie aber einige von<lb/>
den obbeſchriebenen Veraͤnderungen in einem Adagio anzuwenden ſind;<lb/>ſolches zeige ich im Hauptſtuͤcke vom Adagio, in einem beſonders darzu<lb/>
verfertigten Exempel. Was fuͤr eine Art des Vortrages, abſonderlich<lb/>
in Anſehung der Verſtaͤrkung oder Schwaͤchung des Tones, bey Aus-<lb/>
fuͤhrung aller dieſer, bey jeder Figur gezeigter Veraͤnderungen, Statt habe:<lb/>
wird man am Ende des Hauptſtuͤcks vom Adagio, vom 25. bis zum 43. §.<lb/>
beyſammen finden koͤnnen.</p></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Das</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[135/0153]
Veraͤnderungen uͤber die ſimpeln Jntervalle.
43. §.
Fig. 28. Bey den unter ſich fallenden Jntervallen, hat es mit
den durchgehenden und Hauptnoten die Bewandtniß, daß die kleinen
oder durchgehenden Noͤtchen in die Zeit der folgenden gehoͤren, und auch
an dieſelben geſchleifet werden muͤſſen. Die aber zwiſchen den Quarten-
ſpruͤngen, gehoͤren ſo wohl bey den ſteigenden als fallenden, in die Zeit
der vorhergehenden. Die vorhaltenden kleinen Noten gehen bey dieſer
Art von Jntervallen, wo kein Aufenthalt noch Triller ſtatt findet, von
den im VIII. Hauptſtuͤcke enthaltenen Regeln ab: und wie jene die Haͤlfte
der folgenden Note gelten; ſo muͤſſen dieſe hingegen ſehr kurz gemachet
werden.
44. §.
Alle dieſe von den Veraͤnderungen gegebenen Regeln nun, ſind zwar
hauptſaͤchlich nur auf das Adagio gerichtet, weil man in demſelben die
meiſte Zeit und Gelegenheit zu veraͤndern hat. Deſſen ungeachtet wird
man doch auch viele davon im Allegro brauchen koͤnnen. Die im Allegro
uͤberlaſſe ich eines jeden ſeinem eigenen Nachdenken. Wie aber einige von
den obbeſchriebenen Veraͤnderungen in einem Adagio anzuwenden ſind;
ſolches zeige ich im Hauptſtuͤcke vom Adagio, in einem beſonders darzu
verfertigten Exempel. Was fuͤr eine Art des Vortrages, abſonderlich
in Anſehung der Verſtaͤrkung oder Schwaͤchung des Tones, bey Aus-
fuͤhrung aller dieſer, bey jeder Figur gezeigter Veraͤnderungen, Statt habe:
wird man am Ende des Hauptſtuͤcks vom Adagio, vom 25. bis zum 43. §.
beyſammen finden koͤnnen.
Das
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752/153>, abgerufen am 13.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.